Wenn ihr jetzt zum ersten Mal Cubase LE aufruft, müsst ihr noch kleinere Einrichtungsarbeiten erledigen. Das ist ungefähr so, als ob ihr eine neue Wohnung bezieht, nur ohne Möbelschleppen (Puh!). Geht im Menü auf „Geräte“, und klickt auf „Geräte konfigurieren“. Es öffnet sich nun ein zweigeteiltes Fenster: Links sind die Gerätegruppen, rechts werden die eigentlichen Einstellungen vorgenommen. Der erste und wichtigste Handgriff ist, den richtigen Treiber für euer Audiointerface auszuwählen. Geht auf „VST-Audiosystem“ in der linken Fensterhälfte. Auf der rechten Seite erscheint nun oben ein Drop-down-Menü mit allen auf eurem Rechner verfügbaren Audiotreibern. Vergesst die Einträge „ASIO DirectX Full Duplex Driver“ und „ASIO Multimedia Driver“ – das sind nur Behelfs-Treiber für Rechner ohne richtige Musiker-Soundkarte. Wählt stattdessen den ASIO-Treiber, der speziell für euer Audiointerface geschrieben wurde. Nur der liefert die optimale Performance. Ihr erkennt den richtigen Eintrag daran, dass der Name des Herstellers und/oder die Produktbezeichnung eures Interfaces darin vorkommt. Bei unserem Beispiel-Interface heißt der korrekte Eintrag „Lexicon I-ONIX U42S“ – den nehmen wir!
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Wichtig: Zuallererst den richtigen Treiber wählen. |
Wenn euer Rechner über einen Prozessor mit mehreren Kernen verfügt (Dual Core, Quad Core), dann solltet ihr unter den erweiteten Einstellungen etwas weiter unten den Multi-Prozessor-Modus aktivieren. Die restlichen Einstellungen könnt ihr erstmal ignorieren.
Nun klickt in der linken Fensterhälfte auf die Bezeichnung eures Treibers unter „VST-Audiosystem“. Wenn ihr nun auf „Einstellungen“ in der rechten Hälfte klickt, sollte sich das Control-Pannel eures Audiointerfaces einblenden.
An diesem Pannel könnt ihr einstellen, wie kurz die Verzögerung zwischen Ein- und Ausgabe ist. Der Fachbegriff dafür heißt „Latenz“. Kurze Latenzen benötigt ihr nur fürs Einspielen von virtuellen Klangerzeugern oder für Gitarren-Amp-Simulationen. Fürs Mischen könnt ihr ruhig lange Latenzen wählen; die haben den Vorteil, dass der Rechner „ruhiger“ läuft und mehr Plug-ins berechnen kann, ohne aus dem Tritt zu kommen. Faustregel: Wenn’s knackt, schaltet ’ne Stufe höher (d.h. längere Latenz, größerer Puffer).
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Im Treiber-Pannel werden die Latenzen eingestellt. |
Das Control-Pannel und das „Geräte-konfigurieren“-Fenster könnt ihr nun schließen. Aber noch sind wir nicht ganz fertig. Geht im Menü „Geräte“ auf „VST-Verbindungen“ (oder drückt F4). Hier werden die Ein- und Ausgänge in Cubase angezeigt. Die müsst ihr nun mit den Ein- und Ausgängen eures Interfaces verbinden. Unser Beispiel-Interface hat z.B. vier Mic/Line-Eingänge plus einen S/PDIF-Digitaleingang. Für die Mic/Line-Eingänge lege ich in Cubase zwei Stereo-Eingangspaare an („Bus hinzufügen“).
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Die Eingänge eures Audiointerfaces müsst ihr Eingängen in Cubase zuordnen. |
Den S/PDIF-Eingang lasse ich erst mal ungenutzt; momentan habe ich nix daran anzuschließen, folglich würde der nur verwirren. Ihr müsst also nicht alle Hardware-Eingänge anmelden, solange ihr sie nicht braucht. Ihr könnt die übrigen In/Outs später problemlos hinzufügen, wenn ihr sie benötigt. Wenn ihr ein supertolles Interface mit tausend Anschlüssen gekauft habt, macht es durchaus Sinn, zum Kennenlernen von Cubase vorerst nur ein Stereo-Eingangspaar anzumelden, das ist dann weniger verwirrend, und ihr könnt weniger falsch machen. Tipp: Meldet eure Eingänge immer als Stereo-Eingänge an. Stereo-Eingangspaare sind praktischer als Mono-Eingänge. Wenn ihr eine Mono-Spur aufnehmt, könnt ihr den linken oder den rechten Eingang des Stereo-Eingangspaars als Aufnahmequelle auswählen; eine Stereo-Spur könnt ihr aber nicht mit einem oder zwei Mono-Eingängen belegen.
Ähnliches gilt für den zweiten Reiter „Ausgänge“. In den meisten Fällen werdet ihr erst mal nur ein Stereo-Ausgangspaar benötigen. Mehr Ausgänge brauchen eigentlich nur Superprofis, z.B. für Surround-Mischungen. Wir bleiben bei Stereo, das ist schwer genug, außerdem hat der Mensch sowieso nur zwei Lauschlappen!
>> Hier geht es zum zweiten Teil <<
Hi Leute. Ich habe mir vor kurzem ein neues Mikrofon von Steinberg mit passendem USB Interface gekauft, bei dem Cubase LE dabei war. Das Mikrofon samt Interface funktioniert reibungslos in anderen Programmen wie Magix, in Cubase wird allerdings kein Sound aufgenommen. Wir haben alle Vorkehrungen getroffen, die in diesem Artikel beschrieben werden, doch wir bekommen keine Aufnahme mit Cubase zustande. Woran könnte es noch liegen und was ist möglicherweise der Grund dafür? Danke schonmal im Vorraus 😀