Mixing Tutorial – Link Funktion in Dynamikprozessoren
von Axel Latta, Artikel aus dem Archiv
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Stereo-Kompressoren verarbeiten zwar den linken und rechten Kanal getrennt, die beiden Regelkreise jedoch erhalten meist das gleiche summierte Detektorsignal. In vielen Modellen jedoch gibt es eine Funktion, die beide Detektorsignale separat an den entsprechenden Kanal weiterleitet: »Link«. Ist diese Funktion deaktiviert, verwandelt sich der Stereo-Kompressor in zwei völlig autarke Mono-Instanzen, oft auch als »Dual Mono« bezeichnet.
Auf Subgruppen, die mehrere im Panorama hart links/rechts gesetzte Signale erhalten, beispielsweise Background-Vocals oder gedoppelte Gitarren, kann ein deaktivierter »Link« sehr nützlich sein. So lassen sich Lautstärkenschwankungen innerhalb zweier Performances komfortabel und automatisch angleichen. Falls das Eingangssignal, auch nur temporär, auf einer der beiden Stereoseiten deutlich mehr Pegel besitzt, wird in diesem Modus eben nur diese Seite stärker komprimiert, während das Gegenüber leichter bzw. nicht bearbeitet davonkommt. Auf die Stereosumme sollte man mit diesem Parameter jedoch aufpassen.
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Wird der gesamte Mix komprimiert, besteht mit deaktivierter Link-Funktion die Gefahr eines instabilen Stereobildes. Durch einseitige Pegelreduktion verschiebt sich die Phantommitte, und Kick, Snare, Bass, Lead-Vocals oder andere dort ansässige Elemente »rutschen« auf die entgegengesetzte Seite. Selbstverständlich ist dieser Effekt Geschmackssache, und einige Engineers schwören auf speziell auf diese Technik. Wohl dosiert kann es sogar zu einem breiteren Klangbild kommen.
Vielleicht entwickelten einige Hersteller deshalb eine Zwischenlösung, welche den Grad der »Unabhängigkeit« in feiner abgestufte Zwischenschritte gliedert. So kann man beim »API 2500« oder beim Limiter »PSP Xenon« mit einem Drehregler den Link-Anteil frei zwischen »0« und »100« Prozent bestimmen.