Wer nicht die Möglichkeit hat, ein Drumset aufzunehmen und einfach nur gut klingende Drum-Arrangements in der DAW zusammenklicken möchte, kann auf viele Software-Instrumente zurückgreifen. Dazu gehört auch Addictive Drums vom schwedischen Hersteller XLN Audio, den es mittlerweile in der zweiten Version gibt. Allerdings kann Addictive Drums noch ein einiges mehr. Bei Addictive Drums sind alle Songwriter richtig, die neben den Basisfunktionen auch klanggestalterische Freiheiten wünschen. AD2 stellt dafür viele flexible Editiermöglichkeiten bereit, einen Top Sound und eine einfache Handhabung − was will man mehr, um schnell zu guten Drum-Arrangements zu kommen?
Hier findet ihr einen Testbericht zu Additive Drums 2.
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Es ist mittlerweile auch schon wieder fast sieben Jahre her, dass wir hier die erste Version der Addictive Drums aus Schweden vorgestellt haben. In der Zwischenzeit hat Hersteller XLN Audio zwar etliche Nachbesserungen und viele weitere Libraries für das Plugin veröffentlicht, dennoch war es langsam an der Zeit, die eine oder andere grundlegende Änderung vorzunehmen − außerdem war die Konkurrenz inzwischen auch nicht untätig. Mit anderen Worten: XLN legt nun die Addictive Drums 2 (AD2) vor. In AD2 ist alles größer als vorher. Zunächst ist die GUI um ein gutes Stück in der Breite und auch ein wenig in der Höhe gewachsen. Dies kommt im »Kit«-Fenster vor allem der Anzahl der Instrumenten-Slots zugute: Waren es zuvor noch zwölf, sind es nun insgesamt 18. Nach wie vor für je eine Kick, Snare, Hi-Hat sowie vier Toms, aber bereits bei den Cymbals sind nun sechs Slots für Crashes und zwei für Rides verfügbar.
Hinzu kommen drei »Flexi«-Slots, die mit jedem verfügbaren Sound außer den Cymbals belegt werden können. Es ist also ab sofort kein Problem mehr, das Set um eine zweite Bassdrum, Snare oder mehr Toms zu erweitern, und natürlich lassen sich hier auch alle Percussion-Instrumente laden. Für Kick und Snare gibt es noch die Besonderheit, dass sie mit anderen Slots verlinkt werden können, und zwar mit beliebig vielen. So kann man mehrere Snares layern oder sie mit einem Tambourine plus Clap etc. verlinken. Schick, schick! Auch der Mixer profitiert von dem Mehr an Breite und bietet nun Platz für 14 Kanal – fader sowie einen Kanalzug, in dem sich zwei Level-Potis für die nunmehr zwei FX-Sends befinden. Was die Qual der Wahl des/der richtigen Sounds erleichtert, sind auch die zahlreichen Vorhör-Funktionen.
Lässt man beispielsweise einen beliebigen Groove aus der internen BeatLibrary laufen und klickt das »L« (für Load) in einem Slot an, kann man im sich öffnenden Auswahl-Fenster auf ein beliebiges der angezeigten Instrumente klicken, und dieses wird dann sofort anstelle des ursprünglich ausgewählten gespielt. Das geht im neuen »Explore«-Fenster sogar mit ganzen Kits! Hier klickt man sich seitenweise durch die vorhandenen Libraries, wählt ein Kit aus, und hört vor, ob’s passt. Apropos »vorhandene Libraries«: Die schon für Version 1 gekauften Libraries lassen sich natürlich auch in AD2 laden. Für AD2 gibt’s auch gleich eine ganz neue namens »Fairfax Vol.1«, die schon von den Neuheiten im FX-Sektor (s. u.) Gebrauch macht.
Das Fairfax-Kit wurde im gleichnamigen Studio in L.A. aufgenommen und besteht aus einer Kick und vier Toms von Gretsch, je einer Snare Drum von Tama (Messingkessel) und Craviotto (Holzkessel) sowie einer HiHat und einem Ride von Iveson’s plus zwei Crashes und einem China von Zildjian. Sein Sound ist eher warm und bassig, als dass es knallt, was vom Mitten-betonten Raum unterstrichen wird. Allerdings zeigt XLN Audio auch bei diesem Kit mit den unterschiedlichsten Presets, dass fast nichts unmöglich ist, und lässt selbst dieses relativ neutrale Basis-Kit zum Teil ganz gut krachen. Großen Anteil an diesen Variationen haben natürlich die Effekte im Edit-Fenster, die zahlreiche Nachbearbeitungsmöglichkeiten bieten.
Neben alten Bekannten wie Kompressor oder Bandsättigung gibt’s auch hier einige Neuerungen, wie beispielsweise den Transienten-Verbieger »Shape«, einen NoiseGenerator oder den neuen EQ mit nunmehr vier Bändern und zusätzlichen Hi- und LowCuts. Außerdem kann mit dem neuen »Tone Designer« natürlicher gedämpft werden, und der Umfang der zu erklingenden Layer lässt sich per »Response« eingrenzen − so können auch laute Schläge etwa nur mit den leisen Samples gespielt werden, klingen aber trotzdem laut. Unterm Strich: Nach wie vor begeistern an XLN Audios AD2 die flexiblen Editiermöglichkeiten und natürlich die Drum-Libraries. Top Sound, einfache Handhabung − was will man mehr, um schnell zu guten Drum-Arrangements zu kommen?
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