Ihr wollt euer eigenes Label gründen? Wir zeigen euch, wie es geht!
von Marc Bohn, Artikel aus dem Archiv
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Der Gedanke eine eigene Plattenfirma zu gründen sitzt vermutlich vielen Musikern im Kopf. Doch wie geht man dabei vor, wenn man sich endlich dazu durchgerungen hat seinen Traum in die Tat umzusetzen? Was muss beachtet und berücksichtigt werden?
(Bild: Nicolay Ketterer)
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Ihr seid Audio Engineer, Producer, Songwriter, Home-Recorder oder wollt in das Thema Musikproduktion einsteigen? Dann müsst ihr zur Studioszene kommen! Vor Ort zeigen euch international sowie national erfolgreiche Produzenten und Engineers, wie ihr eure Producing-, Mixing- & Mastering-Skills auf das nächste Level hebt!
Dieses Mal mit am Start sind: Jaycen Joshua (Beyoncé, Snoop Dogg), Warren Huart (Produce Like A Pro), Purple Disco Machine, Moritz Enders (Silbermond), Jill Zimmermann (Alexisonfire), Quarterhead (Robin Schulz), Stefan Betke (Depeche Mode, Alphaville), Hans-Martin Buff (Scorpions, Peter Gabriel) sowie Wanja Bierbaum (Nina Chuba). Weitere Namen folgen! Ein weiteres Highlight: An allen drei Tagen ist für die Verpflegung der Besucher mit Getränken und Essen gesorgt, und die ist sogar im Ticketpreis enthalten! Damit wird die Studioszene für euch zu einem entspannten Erlebnis, das ihr einfach nur genießen müsst.
Zu Beginn steht erst einmal die Frage im Raum, welches Musikgenre bei eurem Label hauptsächlich bedient werden soll. Genrespezifische Tonträgerhersteller haben es häufig leichter sich am Musikmarkt zu etablieren. Habt ihr diesbezüglich eine Entscheidung getroffen – dies wird euch wahrscheinlich nicht allzu schwer fallen – folgt der nächste Schritt: Die richtige und passende Gesellschaftsform für euer Unternehmen zu wählen.
Grundsätzlich ist hier alles von der Einzelpersonengesellschaft bis hin zur AG, bei der mehrere Teilhabe involviert sind möglich. Der Unterschied liegt hauptsächlich bei der Haftung, sprich wer haftet mit wie viel Geld.
Unterschieden wird zwischen Personen- und Kapitalgesellschaften. In diesem Artikel werden wir die gängigsten Formen betrachten.
Eine Personengesellschaft kann alleine, also als Einzelunternehmung oder mit mehreren betrieben werden. Nehmen wir an ihr entscheidet euch mit einem oder mehreren Partnern eine Personengesellschaft zu gründen, dann kommt für euch die GbR, die Gesellschaft bürgerlichen Rechts in Frage.
Das Besondere hierbei ist, dass die Gründung mit der Meldung beim Gewerbeamt, gegen eine Gebühr von ca. 20€ pro Person erfolgt. Danach bekommt ihr eure Umsatzsteuer Identifikationsnummer vom Finanzamt zugeschickt. Hierbei haftet ihr allerdings als Privatperson und somit mit eurem Privatbesitz.
Bei einer Kapitalgesellschaft verläuft die Gründung etwas komplexer. Die bekannteste Form ist wohl die GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung), bei welcher man nicht als Privatperson haftet.
Hier wird die Haftung auf einen bei der Gründung festgelegten Betrag (mindestens 25.000€) beschränkt. Wenn keine 25.000€ Kapital zur Verfügung stehen, kann eine Unternehmensgesellschaft, kurz UG, gegründet werden.
Hier beträgt das Stammkapital mindestens 1€. Bedenkt hierbei aber, dass ihr mit einem Kapital von einem Euro nach dem Erhalt der ersten Rechnung quasi schon insolvent seid.
Damit habt ihr eure Firma gegründet und könnt starten.
Im Folgenden möchte ich erklären was für euch, speziell als Musiklabel zu beachten ist, dazu zählen vor allem Codes.
Eure Band ist auf der Suche nach einem Label? Dann schaut doch mal bei dem jungen Unternehmen 720-grad music vorbei.
Codes, Codes, Codes
Um eure CDs zu vertreiben benötigt ihr den ISRC (International Standard Recording Code), den LC (Labelcode) und ggf. einen EAN (European Article Number).
Der ISRCwird benötigt, um Songs im digitalen Bereich eurem Label zuzuordnen. Das heißt für euch, dass jeder Song mit einem einzigartigen Code versehen wird.
Ein Beispiel: DE – P55 – 10 – 00001
Hierbei steht DE für das Land, welches diesen ISRC vergeben hat. P55 steht für den sogenannten „Erstinhaberschlüssel“, welcher das Unternehmen also euer Label kennzeichnet. 10 steht für das Jahr und 00001 für die Aufnahme. Erworben werden kann dieser Code vom Bundesverband Musikindustriefür 250€.
Der Labelcode ist notwendig, um eine CD einem Label zuzuordnen. Dieser Code wird mit auf dem Artwork, also auf der CD und Verpackung platziert. Um den LC zu erhalten müssen einige Dinge beachtet werden.
Den LC bekommt ihr von der GVL, der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten. Bei der ersten Pressung müsst ihr hier u.a. eine Rechnung vom Presswerk, Vertriebs- und Künstlerverträge einreichen. Die Mindeststückzahl liegt bei 500 Exemplaren.
Die GVL möchte also, dass Labelcodes nur an Unternehmen vergeben werden, die mit genug Ernsthaftigkeit an die Sache ran gehen. Mit einem solchen Labelcode erhaltet ihr als Label Lizenzeinnahmen von bspw. Airplays im Radio.
Ein Labelcode ist eine vier- bis fünfstellige Ziffernfolge. Z.B.: LC 12345
Der EAN ist häufig als Barcode bekannt. Dieser Code muss auf Produkten vorhanden sein, damit diese im Handel vertrieben werden können. Möchtet ihr also eure Musik physisch vertreiben ist ein solcher Code Pflich. Ihr müsst allerdings keinen eigenen EAN kaufen sondern könnt auch ggf. einen vom Vertrieb oder Presswerk erhalten. Der Erwerb dieses Barcodes kostet einmalig für 10.000 Artikelnummern 330€.
Ihr seht, hier kommt schon einiges an Kosten zusammen. Eine Überlegung um diese Kosten zu senken wäre die Mitgliedschaft im VUT, dem Verband unabhängiger Tonträgerhersteller. Der Verband kümmert sich um die Interessen von Independent Labels und bietet einige Vergünstigungen, bis hin zu Rechtsberatung und Seminaren zur Weiterbildung.
Die Mitgliedschaft kostet 220€ jährlich für ein Unternehmen, welches weniger als 50.000€ Umsatz macht, zzgl. einer einmaligen Aufnahmegebühr von 50€. Dafür erhaltet ihr 50% auf den Erwerb des ISRC’s und den EAN für 49€ statt 330€.
Außerdem profitiert ihr von vorteilhaften Konditionen, welche der VUT mit der GEMA ausgehandelt hat. Hier zahlt ihr bei der Pressung von GEMA pflichtiger Musik nur 8,7% statt ca. 10% vom Händlerabgabeprei pro vervielfältigtem Tonträger. Der HAP ist der Preis zu dem der Vertrieb den Tonträger an den Einzelhandel abgibt. Die Mitgliedschaft ist keine Pflicht für euch, sollte aber in Betracht gezogen werden.
Damit habt ihr das formelle abgearbeitet und könnt euch daran machen Partner zu finden und Marketing zu betreiben. Natürlich solltet ihr euch auch daran machen vielversprechende Künstler zu finden. Bedenkt, dass ihr bei einem Bandübernahmevertrag einen Künstler für das Album unter Vertrag nehmt mit der Möglichkeit eine „Option“ zuziehen, was soviel bedeutet, dass ihr das darauf folgende Album ebenfalls veröffentlichen dürft.
Ihr tragt zwar keinerlei Produktionskosten, dafür allerdings die Kosten drum herum. Ihr müsst in Vorkasse treten und womöglich lange auf euer Geld warten, denn das Album muss nach dem Release erst mal verkauft werden.
Die Kosten für Promotion und Marketing für eine Veröffentlichung belaufen sich auf mindestens 2.000€. Und auch die Pressung, GEMA und Künstlersozialkasse muss von euch getragen werden.
Hier ein kleines Rechenbeispiel einer Album-Veröffentlichung (übliche 80/20 Verteilung):
Ihr erstellt eine Auflage von 1000 Exemplaren
Davon fallen für Promo an 200
Bleiben für den Verkauf 800
Retourenquote von ca. 10%
Der Endverbraucherpreis liegt brutto bei 16,99€
Der EVP netto liegt bei 14,28€
HAP (Händlerabgabepreis) 9,50€
HAP (durchschnittlich) 8,50€ (Abzüglich Vertrieb ca. 1,50€)
Abgabepreis 6€
Für das Label bleiben dann 4,80€
Das heißt ihr verdient ca. 4,80€ pro verkauften Tonträger. Beachtet ihr nun die Kosten seht ihr schnell, dass mindestens 625 Stück verkauft werden müssen, damit ihr eure Kosten decken könnt.
Dies gilt natürlich nur für den physischen Vertrieb. Dazu kommen noch Lizenzeinnahmen, wenn euer Künstler im Radio gespielt wird und der Umsatz aus dem digitalen Bereich.
Ich hoffe wir konnten euch einen Einblick in die Welt der Musikindustrie geben und viele eurer Fragen beantworten.
Warum soll man das Gewerbe erst anmelden wenn man Gewinne macht? Man hat ja erstmal viele Ausgaben die man absetzen kann, was ja auch total Sinn macht. Man kann diese Ausgaben auch ab Firmengründung für einen bestimmten Zeitraum rückwirkend steuerlich geltend machen, aber es ist doch viel besser gleich in der Anfangsphase so liquide wie möglich zu sein.
Hallo KingKiwi,
das ist auch davon abhängig wie “steil” du gehst am Anfang deiner Firmengründung. Steuern absetzen kann man (wenn mich nicht alles täuscht) erst wenn es kein Kleingewerbe mehr ist (ein Jahresumsatz von 18.000 pro Jahr waren das etwa). Danach wird’s dann sauf jeden Fall spannender.
LG
Nicht ganz richtig, bei weniger Jahresumsatz ist die Umsatzsteuerbefreiung durch Kleingewerbe nur eine Option. Man kann auch unter diesem Jahresumsatz Regelbesteuert sein, man muss es nur bei Firmengründung angeben.
Um Steuern absetzen zu können muss du erst einmal Einnahmen haben.. Was bringt es dir 2000 Euro Ausgaben zu haben wenn du gerade mal 200 eingenommen hast in dem Jahr? garnichts…Denn die 200 wären steuerfrei. Und die 2000 hast du dennoch von deinem Geld ausgegeben oder dachtest du du bekommst einfach die 2000 wieder ohne Steuern an den Staat durch Einnahmen gezahlt zu haben… und um realistisch zu sein. Nein du wirst vermutlich in den ersten Jahren nicht viel verdienen. ausser du hast so eine Disziplin und so gute Musik das du gleich steil gehst. Dann wäre aber die Frage über Versteuerung der 2000 Euro vermutlich egal…
Was ist wenn Sachen wie Cover-Gestaltung etc. von Studenten etc. gemacht wird… Es gibt so dermaßen viele “Künstler”, die für nen Hungerlohn bzw. Promo Covers, Flyer und Plakate machen würden…
Und Pressung könnte durch Online-Handel umgehen werden (Itunes etc.) ist zwar auch nicht das beste, aber man spart sich Distributionskosten, Materialkosten etc. oder irre ich mich da ? Lasse mich sehr gerne belehren
Hallo,
das kaum noch CDs verkauft werden ist wohl richtig, aber ein Label macht mehr als nur CDs pressen. Dahinter steht z.B. bürokratische und finanzielle Arbeiten.
Lieben Gruß
Ich sag ja, alles nur Mafia. Man muss sich bei irgend einem Verein teuer die Codes erwerben, um seine eigene Musik irgendwo verkaufen zu können. Ich verkaufe meine Musik nun inzwischen auf eigene Faust bei Google Music. Warum sollte ich schweine Geld für irgendwelche bescheuerten Codes rauswerfen, wenn noch nicht mal ein Einkommen garantiert wird? Am Ende verdienen nur diese mafiösen Vereine sich dumm und dämlich. Ne ne.. nich mit mir.
Hallo Akamai, würde mich interessieren, hab auch keine Lust diese Verbrecher das Geld in den Hals zu schieben, wie funktioniert es mit Google music? Können gerne telefonieren, bin Sänger und Musikproduzent der Pop Musik
Ich hätte da mal noch eine Frage. Wenn man nur in sehr geringer Auflage was macht, also sagen wir mal 150 Stück, die darüberhinaus nicht in den Handel gehen sollen, sondern selbst über Bandcamp und Discogs vertrieben werden, braucht man dann trotzdem den EAN Code?
Gerade auf einer deutschen Platte, die sich in meinem Besitz befindet, nachgeschaut und festgestellt, dass dort kein EAN-Code ist. Die Musik wird ausschließlich im Internet vertrieben. Ich frage aber sicherheitshalber noch den Inhaber des Labels.
Sehr geehrte Damen und Herren ich bin Franky van shadow Kahnhauser Schlagersänger habe bei sing Point eine song das Flieger Lied selbst geschrieben und gesungen auf CD für einen Zweck ein Herz für Kinder RTL als ihr interessant für euch ist 50 Schläger Song geschrieben
Nur zur Klarstellung: Eine GbR muss man nicht “anmelden”. Die Gründung erfolgt durch einen einfachen Vertrag – der kann auch mündlich geschlossen werden. Wenn man hierzu nichts besonderes Vereinbart gelten die gesetzlichen Vorschriften nach dem BGB. Anmelden muss man aber das Gewerbe. In der Regel sind die Gemeindeverwaltungen dafür zuständig. Z.B. ist eine rein künstlerische Tätigkeit ist kein Gewerbe und muss nicht angemeldet werden. Das Betreiben eines Labels ist ein Gewerbe.
Grundsätzliches: Ein Label, auch ein Record-Label kann man nicht gründen, sondern es ist ausschließlich eine Marke, die einen Katalog bezeichnet, in dem die Tonträger/Tonträgeraufnahmen registriert sind. Und dieser Record-Label-Katalog gehört einer Tonträgerfirma. Diese kann man auch gründen und betreiben. Das sind Tatsachen, welche auch manchmal von erfolgreich agierenden Musikschaffende unwissendlich oft nicht beachtet werden.
Die in diesem Katalog festgehaltenen/registrierten Tonträger/Tonträgeraufnahmen haben die Rechte der verschiedenen, den Aufnahmen entsprechenden Rechteinhabern, in den beiliegenden Verträgen festgehalten zu werden. Nur so entgeht man einem dann immer einem im Chaos endenden Streit.
Wer eine Tonträgerfirma mit einem, oder mehreren (den Musikstilen entsprechendes) Record-Labels betreiben will, benötigt das grundlegende Rechte-Musikbusiness-Wissen, da er für alle, an den Aufnahmen beteiligten Musikschaffenden deren Rechte (hoffentlich ordnungsgemäß) verwaltet.
Wegen der Corona-Situation haben wir sehr viele unserer Musikbusiness-Informationen und ein Informations-Video zum downloaden unter http://www.hitfabrik.at frei zur Verfügung gestellt.
Eine ganze Reihe der HF-Musikbusiness-Infos betreffen die Situation der verschiedenen Tonträgerfirmen und vor allem die angewandte Record-Label-Situation. Wir hoffen damit den Musikschaffenden helfen zu können.
Hinweis: Ausschließlich der sich auch im analogen Rechte-Bereich der Musikvermarktung sattelfest auskennt, erkennt die im digitalen Musikvermarktungsbereich vorhandenen Fallstricke. Nur unwissende Träumer ignorieren das. Aber wer dann solchen Träumern seine Aufnahmen anvertraut, sollte keinesfalls selbst von einer Problemfreiheit/Problemlösung träumen.
Die GVL, eine Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten mit Sitz in Hamburg. Ansprüche an diese Leistungen können ausübende Künstler (Musiker) sowie Tonträgerhersteller die Mitglied bei der GVL sind, direkt stellen.
Durch den Wahrnehmungsvertrag überträgt der Künstler seine Rechte an die GVL. Das gleiche gilt auch für die Tonträgerhersteller (Musikverlage).
Die GVL kümmert sich dann um die Zweit- und Drittverwertungen und zahlt diese an Ihre Mitglieder aus.
Die GVL vergibt die Labelcode-Nummer, damit Sie als kreativer Musiker ihre Mitwirkung überhaupt in Radiosendern und Fernsehsendern gespielt oder gesendet werden. Das ist diese 5-stellige Nummer die auf einer CD abgebildet wird. Früher war die LC-Nummer 4-stellig. So, wenn Sie ‘nur’ als Musiker (Instrument) oder Sänger (z.B. im Tonstudio, Live auf der Bühne)
an der Einspielung am Song beteiligt sind und nicht der Textdichter oder Komponist von dem Song sind, haben Sie bei Ausstrahlung des Songs
Zweitverwertungsrechte. Die Gesellschaft GVL kümmert sich um die Verwertung von Leistungsschutzrechten. Sie selbst als Einzelperson wären wahrscheinlich nicht in der Lage, mit jeder Radio- und Fernsehstation einzelne Sendeverträge abzuschließen. Der Aufwand wäre immens!
Ihre Beteiligung als Musiker (Gesang, Soloinstrument etc.) wird zweitvergütet. Alles ganz einfach, aber nur wenn Sie in den Radio- oder TV-Sendern der öffentlich-rechtlichen Sender gesendet werden.
Die privaten Sender werden größtenteils nicht berücksichtigt und fallen da aus der Bewertung raus.
Drehen wir das Rad doch einfach mal über dreißig Jahre zurück. Also ins analoge Zeitalter. Da hatten die Bandmitglieder ihr letztes Geld zusammen gekratzt um das Tonstudio zu bezahlen und mit dem Rest des Geldes wurde eine Single bei einem Presswerk beauftragt. Ein Kumpel (grafische Arbeiten) hatte für das Single-Cover noch einen heißen Draht zur Druckerei. Zack, da waren ein paar tausend deutsche Mark investiert.
Das Ding war im Kasten!
Bei Konzerten hatten Sie die Möglichkeit direkt die Schallplatten vor Ort an treue Fans zu verkaufen. Die weltweiten Vertiebskanäle (Mail-Order-Firmen) nahmen dann auch von dieser Produktion zwischen 5-25 Schallplatten ohne Probleme ab, die wurden dann auch direkt bezahlt. Genau so war es mit dem Schallplattenladen um die Ecke, der nahm dann auch noch mal einen kleinen Stapel, ohne wenn und aber.
Die Kosten hatten Sie als Band doch bald wieder zurück?
So jetzt aber wieder zurück in die Gegenwart. Oder in die Zukunft?
Sie können alle wieder Ihre Augen öffnen.
Wir sind im digitalen Zeitalter und alles wird einfacher?
Alles ist jetzt easy für die nächste CD-Produktion. Digitale und Analoge Produktion?
Der digitale Vertriebsweg kostet ca. 150,00 Euro im Jahr. Dazu der digitale EAN-Code, der so genannte Strichcode der zum Verkauf benötigt wird schlägt mit 50 Euro zu buche. Der ISCR-Code pro Songtitel ca. 5,00 Euro (einmalig), damit die Aufnahme eindeutig zugeordnet werden kann. Ein Tonstudio wird ja eventuell nicht mehr benötigt. Wer sich das zutraut und in einen neuen Laptop ca. 500-1000 Euro und in eine Recording Software ca. 250-600 Euro investiert sollte damit hinkommen. Benötigt wird dazu noch ein USB-Audio-Interface. Kosten ab ca. 300 Euro und aufwärts. In ein sehr gutes Aufnahmemikrofon müssen Sie natürlich auch noch etwas Geld investieren. Ein Mikrofon wird wahrscheinlich nicht langen.
Das Mastering pro Song, da sollte doch ein Tontechniker oder Fachmann ran, kostet pro Song im Netz ab ca. 25,00 Euro. Ob die Angebote seriös sind muss jeder für sich selbst entscheiden.
Die Label-Code Kosten im WorldWideWeb liegen bei ca. 50-180 Euro, falls eine analoge CD doch noch produziert werden soll. Dazu kommen noch die Bemusterung,- und Promotionkosten, die werden hier jetzt nicht aufgelistet,
da es ja nicht mehr die Möglichkeit gibt einfach in einen Radiosender, geschweige den in einen Fernsehsender rein zu spazieren und nur ‘Hallo’ zu rufen, wir sind auch noch da, lassen wir das mal alles unter den Tisch fallen.
Sie können zwar heutzutage viel Geld und Investitionen einsparen, aber stimmt das dann auch, dass Sie mit den Möglichkeiten heute Ihre Kosten wenigstens wieder rein bekommen? Aber auch die vielen kleinen Dinge die heute zu beachten sind, die noch dazu kommen, kosten immens viel Zeit, Energie und viele Nerven.
Dann kann man nur beten und hoffen, dass die digitalen Einnahmen jetzt nur so sprudeln. Das ist doch ein Lichtblick für alle Urheber?
Naja als UG kann man ja auch Investment von Privatpersonen bekommen, insofern ist man dann eben nicht Insolvent 😉
plus kosten für: covergestaltung, marketing, arbeitszeit, porto für promos etc.
GEMA = 10% vom Endkundenpreis, nicht vom HAP.
Abgabepreis 6€
Für das Label bleiben dann 4,80€
was sind die 1,20 weniger?
Hier wird von einer 80/20 Verteilung ausgegangen, 1,20€ bekommt also der Künstler.
Warum soll man das Gewerbe erst anmelden wenn man Gewinne macht? Man hat ja erstmal viele Ausgaben die man absetzen kann, was ja auch total Sinn macht. Man kann diese Ausgaben auch ab Firmengründung für einen bestimmten Zeitraum rückwirkend steuerlich geltend machen, aber es ist doch viel besser gleich in der Anfangsphase so liquide wie möglich zu sein.
Hallo KingKiwi,
das ist auch davon abhängig wie “steil” du gehst am Anfang deiner Firmengründung. Steuern absetzen kann man (wenn mich nicht alles täuscht) erst wenn es kein Kleingewerbe mehr ist (ein Jahresumsatz von 18.000 pro Jahr waren das etwa). Danach wird’s dann sauf jeden Fall spannender.
LG
Nicht ganz richtig, bei weniger Jahresumsatz ist die Umsatzsteuerbefreiung durch Kleingewerbe nur eine Option. Man kann auch unter diesem Jahresumsatz Regelbesteuert sein, man muss es nur bei Firmengründung angeben.
Um Steuern absetzen zu können muss du erst einmal Einnahmen haben.. Was bringt es dir 2000 Euro Ausgaben zu haben wenn du gerade mal 200 eingenommen hast in dem Jahr? garnichts…Denn die 200 wären steuerfrei. Und die 2000 hast du dennoch von deinem Geld ausgegeben oder dachtest du du bekommst einfach die 2000 wieder ohne Steuern an den Staat durch Einnahmen gezahlt zu haben… und um realistisch zu sein. Nein du wirst vermutlich in den ersten Jahren nicht viel verdienen. ausser du hast so eine Disziplin und so gute Musik das du gleich steil gehst. Dann wäre aber die Frage über Versteuerung der 2000 Euro vermutlich egal…
Was ist wenn Sachen wie Cover-Gestaltung etc. von Studenten etc. gemacht wird… Es gibt so dermaßen viele “Künstler”, die für nen Hungerlohn bzw. Promo Covers, Flyer und Plakate machen würden…
Und Pressung könnte durch Online-Handel umgehen werden (Itunes etc.) ist zwar auch nicht das beste, aber man spart sich Distributionskosten, Materialkosten etc. oder irre ich mich da ? Lasse mich sehr gerne belehren
Heutzutage werden keine CD mehr verkauft das Geld wird online verdient
Hallo,
das kaum noch CDs verkauft werden ist wohl richtig, aber ein Label macht mehr als nur CDs pressen. Dahinter steht z.B. bürokratische und finanzielle Arbeiten.
Lieben Gruß
Ich sag ja, alles nur Mafia. Man muss sich bei irgend einem Verein teuer die Codes erwerben, um seine eigene Musik irgendwo verkaufen zu können. Ich verkaufe meine Musik nun inzwischen auf eigene Faust bei Google Music. Warum sollte ich schweine Geld für irgendwelche bescheuerten Codes rauswerfen, wenn noch nicht mal ein Einkommen garantiert wird? Am Ende verdienen nur diese mafiösen Vereine sich dumm und dämlich. Ne ne.. nich mit mir.
Kp aber 330€ für 10tsd Cods sind nicht grade viel verlangt wenn ich’s richtig verstanden habe
Hallo Akamai, würde mich interessieren, hab auch keine Lust diese Verbrecher das Geld in den Hals zu schieben, wie funktioniert es mit Google music? Können gerne telefonieren, bin Sänger und Musikproduzent der Pop Musik
Kann die Rechnung mal jemand bitte erklären? Was wird wovon abgezogen?
Ich hätte da mal noch eine Frage. Wenn man nur in sehr geringer Auflage was macht, also sagen wir mal 150 Stück, die darüberhinaus nicht in den Handel gehen sollen, sondern selbst über Bandcamp und Discogs vertrieben werden, braucht man dann trotzdem den EAN Code?
Genau das würde mich auch interessieren. Hast du schon mehr dazu gefunden ?
Liebe Grüße
Ben
Gerade auf einer deutschen Platte, die sich in meinem Besitz befindet, nachgeschaut und festgestellt, dass dort kein EAN-Code ist. Die Musik wird ausschließlich im Internet vertrieben. Ich frage aber sicherheitshalber noch den Inhaber des Labels.
Super informativ….Habe zur FB übertragen.Danke danke
Sehr geehrte Damen und Herren ich bin Franky van shadow Kahnhauser Schlagersänger habe bei sing Point eine song das Flieger Lied selbst geschrieben und gesungen auf CD für einen Zweck ein Herz für Kinder RTL als ihr interessant für euch ist 50 Schläger Song geschrieben
Nur zur Klarstellung: Eine GbR muss man nicht “anmelden”. Die Gründung erfolgt durch einen einfachen Vertrag – der kann auch mündlich geschlossen werden. Wenn man hierzu nichts besonderes Vereinbart gelten die gesetzlichen Vorschriften nach dem BGB. Anmelden muss man aber das Gewerbe. In der Regel sind die Gemeindeverwaltungen dafür zuständig. Z.B. ist eine rein künstlerische Tätigkeit ist kein Gewerbe und muss nicht angemeldet werden. Das Betreiben eines Labels ist ein Gewerbe.
Grundsätzliches: Ein Label, auch ein Record-Label kann man nicht gründen, sondern es ist ausschließlich eine Marke, die einen Katalog bezeichnet, in dem die Tonträger/Tonträgeraufnahmen registriert sind. Und dieser Record-Label-Katalog gehört einer Tonträgerfirma. Diese kann man auch gründen und betreiben. Das sind Tatsachen, welche auch manchmal von erfolgreich agierenden Musikschaffende unwissendlich oft nicht beachtet werden.
Die in diesem Katalog festgehaltenen/registrierten Tonträger/Tonträgeraufnahmen haben die Rechte der verschiedenen, den Aufnahmen entsprechenden Rechteinhabern, in den beiliegenden Verträgen festgehalten zu werden. Nur so entgeht man einem dann immer einem im Chaos endenden Streit.
Wer eine Tonträgerfirma mit einem, oder mehreren (den Musikstilen entsprechendes) Record-Labels betreiben will, benötigt das grundlegende Rechte-Musikbusiness-Wissen, da er für alle, an den Aufnahmen beteiligten Musikschaffenden deren Rechte (hoffentlich ordnungsgemäß) verwaltet.
Wegen der Corona-Situation haben wir sehr viele unserer Musikbusiness-Informationen und ein Informations-Video zum downloaden unter http://www.hitfabrik.at frei zur Verfügung gestellt.
Eine ganze Reihe der HF-Musikbusiness-Infos betreffen die Situation der verschiedenen Tonträgerfirmen und vor allem die angewandte Record-Label-Situation. Wir hoffen damit den Musikschaffenden helfen zu können.
Hinweis: Ausschließlich der sich auch im analogen Rechte-Bereich der Musikvermarktung sattelfest auskennt, erkennt die im digitalen Musikvermarktungsbereich vorhandenen Fallstricke. Nur unwissende Träumer ignorieren das. Aber wer dann solchen Träumern seine Aufnahmen anvertraut, sollte keinesfalls selbst von einer Problemfreiheit/Problemlösung träumen.
Noch zum Thema GVL:
Die GVL, eine Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten mit Sitz in Hamburg. Ansprüche an diese Leistungen können ausübende Künstler (Musiker) sowie Tonträgerhersteller die Mitglied bei der GVL sind, direkt stellen.
Durch den Wahrnehmungsvertrag überträgt der Künstler seine Rechte an die GVL. Das gleiche gilt auch für die Tonträgerhersteller (Musikverlage).
Die GVL kümmert sich dann um die Zweit- und Drittverwertungen und zahlt diese an Ihre Mitglieder aus.
Die GVL vergibt die Labelcode-Nummer, damit Sie als kreativer Musiker ihre Mitwirkung überhaupt in Radiosendern und Fernsehsendern gespielt oder gesendet werden. Das ist diese 5-stellige Nummer die auf einer CD abgebildet wird. Früher war die LC-Nummer 4-stellig. So, wenn Sie ‘nur’ als Musiker (Instrument) oder Sänger (z.B. im Tonstudio, Live auf der Bühne)
an der Einspielung am Song beteiligt sind und nicht der Textdichter oder Komponist von dem Song sind, haben Sie bei Ausstrahlung des Songs
Zweitverwertungsrechte. Die Gesellschaft GVL kümmert sich um die Verwertung von Leistungsschutzrechten. Sie selbst als Einzelperson wären wahrscheinlich nicht in der Lage, mit jeder Radio- und Fernsehstation einzelne Sendeverträge abzuschließen. Der Aufwand wäre immens!
Ihre Beteiligung als Musiker (Gesang, Soloinstrument etc.) wird zweitvergütet. Alles ganz einfach, aber nur wenn Sie in den Radio- oder TV-Sendern der öffentlich-rechtlichen Sender gesendet werden.
Die privaten Sender werden größtenteils nicht berücksichtigt und fallen da aus der Bewertung raus.
Drehen wir das Rad doch einfach mal über dreißig Jahre zurück. Also ins analoge Zeitalter. Da hatten die Bandmitglieder ihr letztes Geld zusammen gekratzt um das Tonstudio zu bezahlen und mit dem Rest des Geldes wurde eine Single bei einem Presswerk beauftragt. Ein Kumpel (grafische Arbeiten) hatte für das Single-Cover noch einen heißen Draht zur Druckerei. Zack, da waren ein paar tausend deutsche Mark investiert.
Das Ding war im Kasten!
Bei Konzerten hatten Sie die Möglichkeit direkt die Schallplatten vor Ort an treue Fans zu verkaufen. Die weltweiten Vertiebskanäle (Mail-Order-Firmen) nahmen dann auch von dieser Produktion zwischen 5-25 Schallplatten ohne Probleme ab, die wurden dann auch direkt bezahlt. Genau so war es mit dem Schallplattenladen um die Ecke, der nahm dann auch noch mal einen kleinen Stapel, ohne wenn und aber.
Die Kosten hatten Sie als Band doch bald wieder zurück?
So jetzt aber wieder zurück in die Gegenwart. Oder in die Zukunft?
Sie können alle wieder Ihre Augen öffnen.
Wir sind im digitalen Zeitalter und alles wird einfacher?
Alles ist jetzt easy für die nächste CD-Produktion. Digitale und Analoge Produktion?
Der digitale Vertriebsweg kostet ca. 150,00 Euro im Jahr. Dazu der digitale EAN-Code, der so genannte Strichcode der zum Verkauf benötigt wird schlägt mit 50 Euro zu buche. Der ISCR-Code pro Songtitel ca. 5,00 Euro (einmalig), damit die Aufnahme eindeutig zugeordnet werden kann. Ein Tonstudio wird ja eventuell nicht mehr benötigt. Wer sich das zutraut und in einen neuen Laptop ca. 500-1000 Euro und in eine Recording Software ca. 250-600 Euro investiert sollte damit hinkommen. Benötigt wird dazu noch ein USB-Audio-Interface. Kosten ab ca. 300 Euro und aufwärts. In ein sehr gutes Aufnahmemikrofon müssen Sie natürlich auch noch etwas Geld investieren. Ein Mikrofon wird wahrscheinlich nicht langen.
Das Mastering pro Song, da sollte doch ein Tontechniker oder Fachmann ran, kostet pro Song im Netz ab ca. 25,00 Euro. Ob die Angebote seriös sind muss jeder für sich selbst entscheiden.
Die Label-Code Kosten im WorldWideWeb liegen bei ca. 50-180 Euro, falls eine analoge CD doch noch produziert werden soll. Dazu kommen noch die Bemusterung,- und Promotionkosten, die werden hier jetzt nicht aufgelistet,
da es ja nicht mehr die Möglichkeit gibt einfach in einen Radiosender, geschweige den in einen Fernsehsender rein zu spazieren und nur ‘Hallo’ zu rufen, wir sind auch noch da, lassen wir das mal alles unter den Tisch fallen.
Sie können zwar heutzutage viel Geld und Investitionen einsparen, aber stimmt das dann auch, dass Sie mit den Möglichkeiten heute Ihre Kosten wenigstens wieder rein bekommen? Aber auch die vielen kleinen Dinge die heute zu beachten sind, die noch dazu kommen, kosten immens viel Zeit, Energie und viele Nerven.
Dann kann man nur beten und hoffen, dass die digitalen Einnahmen jetzt nur so sprudeln. Das ist doch ein Lichtblick für alle Urheber?
Achat