Mit der 8331 bringt der finnische Hersteller Genelec den dritten Monitor mit voll-koaxialer Anordnung aller drei Wege auf den Markt. Die 8331 ist mit Abmessungen von 30 x 19 cm das jetzt kleinste Modell dieser Baureihe, verfügt aber trotzdem über alle Merkmale und Besonderheiten, die auch die 8341 und 8351 zu bieten haben. Besonders hervorzuheben sind dabei die spezielle Treiberanordnung (MDC) und das »Genelec Lautsprecher Management«-System (GLM), mit dem von der einzelnen Box bis zur ausgedehnten Kinoton-Anordnung mit bis zu 45 Monitoren und Subwoofern alles verwaltet und kontrolliert werden kann.
Die Größe prädestiniert den 8331 als Nahfeldmonitor, bei dem die Abstrahlung aus einer Quelle (Point Source) und eine gewisse Flexibilität bei der Aufstellung gleichermaßen wichtig sind. Dank des konsequent koaxialen Aufbaus des MDC-Treibers kann die 8331 dazu sowohl aufrecht stehend wie auch quer liegend ohne Nachteile im Abstrahlverhalten betrieben werden.
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Die Besonderheit des MDC-Treibers liegt darin, die primären Problemstellen der meisten koaxialen Treiber zu umgehen. Da sind vor allem die Kanteneffekte in Form von Beugung, Streuung und Reflexionen zu nennen, die durch den verschachtelten Aufbau der Systeme entstehen. Einfach ausgedrückt: Der Hochtöner stört den Mitteltöner in seiner Schallabstrahlung und umgekehrt. Hier gilt es, einen gangbaren Kompromiss bei der Trennfrequenz zu finden, wo die Störungen im Frequenzgang und Abstrahlverhalten so wenig wie möglich zur Geltung kommen. Ein insgesamt perfektes Verhalten ist damit aber kaum zu erreichen, sodass dem großen Pluspunkt der Abstrahlung aus einer Quelle immer auch diverse Nachteile gegenüberstehen. Der Mitteltöner im MDC-Treiber ist daher so ausgeführt, dass er den Schall über eine flexible Schaumstoffschicht abstrahlt. Innen geht der Schaumstoff direkt auf die kleine Schallführung des Hochtöners über, und am Außenrand gibt es einen stetigen Übergang zum großen Waveguide. Für den Hochtöner stellt sich damit der Mitteltöner als fast unsichtbarer Teil des Waveguides dar. Das daran anschließende Waveguide für den Mittelhochtöner erstreckt sich nahezu über die gesamte Frontfläche des Gehäuses und bietet so schon dank seiner Größe eine gute Grundvoraussetzung für eine kontrollierte Abstrahlung.
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Messwerte
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Klangqualität
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Einsatzmöglichkeiten
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Verarbeitung und Wertigkeit
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Preis/Leistungs-Verhältnis
Aus dem Messlabor
Unter reflexionsfreien Bedingungen stammen die folgenden Messungen zum Frequenzgang, zum Abstrahlverhalten und zu den Verzerrungswerten. Der Klasse-1-Messraum erlaubt Messentfernung bis zu 8 m und bietet Freifeldbedingungen ab 100 Hz aufwärts. Alle Messungen erfolgen mit einem B&K 1/4″-4939-Messmikrofon bei 96 kHz Abtastrate und 24 Bit Auflösung mit dem Monkey-Forest Audio-Messsystem. Messungen unterhalb von 100 Hz erfolgen als kombinierte Nahfeld-Fernfeldmessungen.
Frequenzbereich: 44 Hz − 35 kHz (—6 dB)
Welligkeit: 3,1 dB (100 Hz − 10 kHz)
hor. Öffnungswinkel: 110 Grad (—6 dB iso 1 kHz − 10 kHz)
hor. STABW (Standardabweichung): 17 Grad (—6 dB iso 1 kHz − 10 kHz)
ver. Öffnungswinkel: 111 Grad (—6 dB iso 1 kHz − 10 kHz)
ver. STABW: 9 Grad (—6 dB iso 1 kHz − 10 kHz)
max. Nutzlautstärke: 100 dB (3% THD 100 Hz − 10 kHz)
Basstauglichkeit: 95,6 dB (10% THD 50 − 100 Hz)
Maximalpegel in 1 m (Freifeld) mit EIA-426B-Signal bei Vollaussteuerung: 93 dBA Leq und 108 dB Peak
Paarabweichungen: 0,56 dB (Maxwert 100 Hz − 10 kHz)
Störpegel (A-bew.): 21 dBA (10 cm)
Maße/Gewicht: 189 x 285 x 212 mm (BxHxT) / 6,7 kg
Hersteller/Vertrieb: Genelec / Audio Export Georg Neumann
UvP/Straßenpreis pro Paar: 4.590,− Euro / ca. 4.200,− Euro
Ein sehr interessantes System mit einem sehr deftigen Preis. Danke für den Test 🙂