Audeze Mobius – 3D-Gaming-Kopfhörer mit Surround-Funktion
von Redaktion,
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Der Audeze Mobius ist eigentlich als Gaming-Headset sehr beliebt. Was den Over-Ear-Kopfhörer jetzt allerdings für ein Tonstudio interessant macht, ist, dass er durch seinen ASIO-Treiber zu einem Mehrkanal-Audio-Interface wird und sich damit sowohl Stereo 2.0 als auch Sourroundmischungen von 5.1 bis 7.1 Mischungen abhören lassen. Und das sogar mit einer Raumsimulation und integriertem Headtracking, was bedeutet, dass sich die räumliche Klangwiedergabe an Kopfbewegungen anpasst. Möglich macht das die Nx-Technologie von Waves, die laut Audeze ein authentisches dreidimensionales Klangbild schafft, mit der Surround-Mixing über den Mobius möglich wird. Wir haben uns den Kopfhörer mal angeschaut!
In und Out!
Angeschlossen wird der Kopfhörer über USB-C, USB-A oder analoge Miniklinke, deren Verbindungen alle im Lieferumfang enthalten sind. Ein Adapter auf 6,3mm-Klinke fehlt. Eine Tragetasche sowie ein Ständer können separat bestellt werden, ein kleiner “Transportbeutel” ist aber im Paket mit dabei . Zusätzlich unterstützt der Mobius eine drahtlose Übertragung per Bluetooth, die die Codecs SBC, AAC und LDAC nutzt. Hier ist man allerdings auf eine zweikanalige Wiedergabe beschränkt. Damit bietet der Mobius so ziemlich alles an Connectivität, was man braucht. Dass die Bluetooth-Verbindung nur zweikanalig funktioniert, ist auch eher zu vernachlässigen, da sie Aufgrund der Verzögerung im professionellen Audio-Bereich nicht die ganz große Rolle spielt.
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Hand anlegen!
Bedient wird der Mobius über eine Vielzahl an Elementen am linken Ohrhörer. Dort findet man den Ein- und Ausschalter an der Außenseite, der ebenfalls das Bluetooth-Pairing steuert und bei der Musikwiedergabe als Stop- und Play-Button fungiert. Der Rest sitzt am unteren Rand der Hörers, dort findet man einen Taster, der das Mikrofon, denn ursprünglich ist der Mobius ja ein Gaming-Headset, an oder ausschaltet und dessen Mikro-Lautstärke sich über einen Drehregler daneben anpassen lässt. Das Mikrofon selbst sitzt an einem biegbaren Bügel, ist abnehmbar und besitzt einen Mini-Klinke-Anschluss.
Über einen weiteren Drehregler lässt sich auch die Lautstärke des Kopfhörers regeln. An der Unterseite des Ohrhörers befindet sich auch der “3D”-Button, der eine 3D-Wiedergabe aus zentraler Position oder an Kopfbewegungen angepasst, aktiviert sowie der USB-Anschluss zum Laden des Akkus oder zur Verbindung mit dem Rechner. Die Akku-Laufleistung wird übrigens von Audeze mit max. 10 Stunden angegeben. Da die 3D-Audio-Funktion sowieso nur über eine USB-Verbindung genutzt werden kann, über die der Kopfhörer auch mit Strom versorgt wird, ist die Akku-Laufzeit zumindest für das 3D-Audio-Mixingprozess irrelevant. Aber mit 10 Stunden sollte man auch lange Mixingsessions in Stereo überstehen. Die Push-Funktionen der beiden Lautstärkeregler übernehmen übrigens zusätzlich das Springen zwischen Tracks, die Auswahl von Musiktiteln sowie die Auswahl aus mehreren EQ-Profilen und den Wechsel zwischen Stereo, 7.1 und “HiRes”. Die Bedienung erweist sich allerdings als etwas fummelig, wenngleich man sich nach ein paar Anwendungen schnell in die Bedienung reinfindet. Eine Bedienung per App, wie man sie von anderen Audeze-Produkten kennt, wäre trotzdem wünschenswert.
Tragekomfort
Die Memory-Foam-Polster an Bügel und Ohrhörern passen sich an die Kopfform an und garantieren einen bequemen Sitz auch nach stundenlanger Arbeit. Zusätzlichen Hör-Komfort erreicht Mobius wiederum durch die Möglichkeit, einen Hörraum zu simulieren – dadurch entsteht ein natürliches Klangempfinden und das für geschlossene Kopfhörer typische Druckgefühl bleibt aus. Der Tragekomfort ist durch seine Polsterung wirklich sehr angenehm. Auch nach langen Mixing-Sessions fiel der Kopfhörer nicht als unangenehm und störend auf. Da drückt nichts! Durch die Gelenke an beiden Ohrmuscheln und den in der Länge verstellbaren Bügel lässt sich der Mobius auch optimal und pro Seite auch individuell anpassen.
Klang
Der Mobius verfügt über einen Planartreiber, der bereits in etablierten Audeze-Produkten eingesetzt wird. Damit sollen laut Hersteller unverfälschte Transienten, kristallklare Frequenztrennung und eine beeindruckende Tiefe möglich sein. Bei unserem Test stellt sich heraus, dass die Klangwiedergabe des Mobius mit seinen magnetostatischen Planartreibern tatsächlich sehr räumlich und detailreich ist. Auch das Klangbild ist sehr ausgewogen: Der Bass und die Mitten sind klar, die Höhen sehr angenehm und abgestimmt. Der Frequenzgang wird auf der integrierten DSP berechnet, die auch verschiedene EQ-Profile liefert. Eigene Profile lassen sich nicht anlegen. Beim Abspielen von Musik wirkt alles im 3D-Modus sehr räumlich, und beim Zocken von Spielen auf der PS4 habe ich das Gefühl, mein Wohnzimmer sei doppelt so groß. Auch bei Geräuschen von der Seite neige ich dazu, mich in ihre Richtung zu drehen. Die Ortung ist auf jeden Fall sehr gut abgebildet.
Fazit
Der Audeze Mobius ist ein sehr hochwertiger Kopfhörer, der zwar hauptsächlich im Gaming-Bereich zum Einsatz kommt, seine Features, wie seine Nutzung als eigenes Audio-Interface und die damit verbundenen Möglichkeiten in Surround und 3D-Audio zu mischen, werden den Mobius aber mit Sicherheit auch in Tonstudios bringen, die in diesem Bereich arbeiten. Die Besonderheit ist aber eben auch, dass ein Headtracker im Kopfhörer integriert ist, der auf den Kopfhörer abgestimmt ist, und man nicht zusätzlich einen erwerben muss. So sind zwei Komponenten in einem vereint! Die Klangqualität und das Tragekomfort sind wirklich herausragend. Deshalb ist er seinen Preis von 379 Euro auch absolut wert!
Plus/Minus
+ gute Klangwiedergabe, ausgewogenes Klangbild
+ Bass und Mitten klar, Höhen sehr angenehm abgestimmt
+ räumliche Abbildung gut
+ DSP steuert Frequenzgang – alles im Kopfhörer integriert, verschiedene Soundprofile stehen zur Auswahl
+ KH kann mit Stereo 2.0, 5.1 und 7.1 Tonspuren bespielt werden.Bei Surroundwiedergaben kann der Kopfhörer sozusagen einen Platz im Sweetspot eines Surround Sound-Lautsprecher-Setups simulieren (inklusive Simulation der Raumakustik), bei dem die Kopfbewegung den Sound beeinflusst
– Noise Isolation könnte für mobiles Arbeiten stärker sein (da gehen die Meinungen im Netz allerdings auseinander)