Keyboarder & Produzent Florian Sitzmann

Die Lage der Musikproduktions-Branche in Corona-Zeiten

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(Bild: Fotograf Heuser )

2020 war coronabedingt ein Krisenjahr für die gesamte Musik- und Kulturbranche. Auch 2021 ist bisher noch keine Besserung für die Kreativschaffenden in Sicht. Der Livemusik-Sektor und die Künstlerinnen und Künstler sorgen sich vor allem darum, wie man in Zeiten von Covid-19 das kulturelle Leben aufrechterhalten kann und wann auf den Bühnen und an den Veranstaltungsorten dieser Welt wieder live gespielt wird. Doch wie geht es eigentlich den Musikproduzent*innen? Darüber hat die Kölner Musikjournalistin Hanna Sophie Lüke (M.A.) mit dem Produzenten Florian Sitzmann im Rahmen der digitalen Studioszene 2020 gesprochen. Der Live-Keyboarder der Söhne Mannheims lehrt als Professor für Musikproduktion an der Popakademie Mannheim und war bei der Studioszene mit seinem Online-Workshop „Streicher-Arrangements für Pop-Produktionen“ zu Gast. Das Interview wurde via Zoom aus dem Home-Office geführt.

Florian, wie geht es aus deiner Sicht der Musikproduktions-Branche, was bekommst du persönlich mit in deinem Umfeld?

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Wir haben in der Studioszene natürlich alle Probleme, aber die größeren Probleme sind eigentlich die, die schon seit Jahren andauern; der sehr starke Schwund der  Auftragslage bei Studios, das teilweise Entprofessionalisieren des Gewerbes, das damit zu tun hat, dass sehr viele Leute durch die Demokratisierung der Mittel selbst produzieren, aufnehmen, Musik schaffen. Das kann ich gar nicht verurteilen, weil es ja sehr schön ist, wenn sich viele Leute mit dem kreativen Teil des Musikmachens beschäftigen, aber natürlich ist das für den Profi, der sich ausschließlich damit beschäftigt und davon lebt, keine einfache Entwicklung. Stärker noch sind die Probleme dadurch, dass die Wertschöpfungsketten so im Augenblick nicht funktionieren, die man früher hatte – von den 10 Euro im Monat für das komplette Weltrepertoire an Musik, kommen beim einzelnen Kreativen, beim Tonstudio, beim Produzenten, beim Studiomusiker nur noch ganz wenig an, entsprechend spärlich sind die Einnahmen über die Verwertungsgesellschaften. Das macht der Studio- und Produktionsszene weltweit und auch in Deutschland fast stärker zu schaffen als Corona.

Jetzt kommt Corona noch dazu, und das hat im Studiobereich natürlich auch zu Absagen und Ausfällen geführt – und hat teilweise einen paradoxen Effekt: Dadurch, dass viele Musiker und Projekte nicht auf der Straße sein können, nicht auf den Bühnen, nicht da, wo sie eigentlich normalerweise touren, nutzen sie die Zeit und arbeiten im Studio, schreiben viel, nehmen die Songs auf, die sie sonst live gespielt hätten, sie streamen Konzerte, sie nehmen Alben auf, sie nehmen Sonderprojekte auf, für die sonst vielleicht keine Zeit gewesen wäre. Das bedeutet, in den Studios hat man eigentlich, soweit ich es beobachten kann und es mich auch selbst betrifft, gerade relativ viel zu tun. Die meisten Profis, die ich kenne und die viel im Studio- und Produktionsbereich arbeiten, sind im Augenblick fast überlastet, weil so viel gleichzeitig passiert – und das ist grundsätzlich eine schöne Geschichte. Allerdings muss man dazu die Frage stellen: Was passiert, wenn das alles mal produziert ist und die Leute immer noch nicht auf die Bühnen können, was passiert, wenn sie wieder auf die Bühnen kommen und das alles versuchen unter die Leute zu bringen, was sie in der Zwischenzeit produziert und aufgenommen haben? Ich vermute, da kommt dann quasi die Gegenphase der Welle, in der dann in den Tonstudios erstmal ziemlich „stille Nacht“ ist und nicht mehr viel produziert werden wird – möglicherweise für eine ganze Zeit lang.

(Bild: Hanzh Chang)

Das heißt, du würdest nicht sagen, dass die Musikproduzent*innen ähnlich betroffen sind wie der Live-Sektor – im Gegenteil, man hat jetzt erstmal von der Auftragssituation her mehr zu tun. Du hast die Situation der „Vergütungs-Unwilligkeit“ der Streaming-Dienste angesprochen. Wie sieht es mit Musikverkäufen aus, lässt sich damit Geld verdienen oder eher mit der Produktion an sich?

Das ist unser großes dahinterstehendes strukturelles Problem: schon seit Jahren ist es so, dass Geld eigentlich eher live verdient wird, wo reale Tickets verkauft werden. Den Tonträgermarkt in dem Sinne gibt es nicht mehr, wie zum Beispiel den der CD-Verkäufe. Die Einnahmen aus Streaming-Diensten sind zum Teil äußerst miserabel wie auch die aus dem ganzen sogenannten „wiederverwertbaren Recht“. Wenn man jetzt an die Streaming-Plattformen selber oder an die Record-Industrie denkt, ist es anders, die verdienen schon durchaus Geld, auch an den Werbe-Einnahmen, an den Gebühren und Abonnements, die es gibt, aber davon – und das ist das Problem – kommt bei uns Kreativen extrem wenig an. Das heißt: Nach einem Jahr, in dem kaum Live-Einnahmen zu erzielen waren, versiegt natürlich auch bei den Künstlern und bei den dahinterstehenden Unternehmen, Managements beispielsweise oder Crowd-Funding-Plattformen, irgendwann dann auch das Geld.

Dazu kommt: Längst nicht alles, was gerade in Studios passiert, ist vergütet. Viele Künstler streamen jetzt Konzerte oder machen Kamera-Aufnahmen von dem, was sie sonst auf der Bühne spielen würden. Und natürlich möchte jeder dabei einen sehr guten Ton haben, also geht man in ein Studio, man bereitet es auf, man mischt das ordentlich ab, – aber das bedeutet ja nicht, dass irgendjemand dafür bezahlt hätte oder dass irgendjemand später dafür bezahlen würde; die Fans nehmen das im Internet mittlerweile für selbstverständlich, dass es dann halt eben ein Streaming-Konzert gibt, und natürlich kostet das dann nichts. Dass da aber 6 oder 20 Leute dran gearbeitet haben, zum Teil tage- oder wochenlang, wird gar nicht wahrgenommen, und das merkt man dann eben schon.

Hanna Sophie Lüke im Interview mit Florian Sitzmann

„Ich sehe bei vielen die Leistungsgrenze ausgeschöpft“

Siehst du Lösungsansätze von der Musikproduktions-Branche aus, von der Seite der Kreativschaffenden, die ja immer schon sehr viel Eigen-Engagement, Fantasie und Energie einbringen mussten?

Wir sind alle Überzeugungstäter, haben Freude an der Kreativität, wir sind alles Leute, die gerne nach draußen gehen, die Leidenschaft empfinden für das was sie tun, und man fragt nicht bei jedem Handgriff nach den 5 Euro, die man jetzt auch noch auf die Rechnung schreiben müsste. Aber ich sehe bei vielen Kollegen und bei vielen im kreativen Bereich allgemein die Leistungsgrenze ausgeschöpft. Wir waren schon immer Meister in der Selbstausbeutung, und man kann es nicht noch weiter in die Richtung treiben, dass noch mehr Leute für noch „umsonster“ für noch mehr Zeit geradestehen und für noch mehr Ausfälle. Weswegen eben schon wichtig ist, dass erst recht daran gearbeitet wird, dass die Live-, Veranstaltungs- und Kulturbranche politisch sichtbar sein muss. Davon muss auch in Zukunft oder zumindest mal im Nachklapp der Corona-Krise, wie lange sie auch immer noch dauern mag, diese Produktions-, Studio- und Musikszene etwas abbekommen können. Die Zahlen sind ja erstaunlich im ganzen Kultur-und Veranstaltungs-Bereich: inklusive der Dienstleister, die dahinterstehen, arbeiten hier in Deutschland über 1,5 Millionen Menschen. Manche Schätzungen sprechen auch von 2 Millionen, ich bin mal vorsichtig, aber 1,5 Millionen! Die gesamten Arbeitsplätze in der Automobilindustrie sind etwa 900.000. Diese Diskrepanz macht man sich nicht klar, wenn man sich fragt, wer oder was ist im Bezug auf Arbeitsplätze in Deutschland relevant. Ich will damit nicht sagen, dass die Autoindustrie nicht relevant wäre, aber dieses Verhältnis muss man sich schon mal vor Augen führen. Wieviele Arbeitsplätze letztlich auf dem Spiel stehen. Da kann man nicht einfach sagen, die Musik und die Kultur, das ist die „Dekoration“, und es hat schon immer irgendwie funktioniert; solange die sich nicht beschweren, muss man da nichts machen. Wir werden ja oft mit der Berufsgruppe der Alten- und Krankenpfleger verglichen, die aus Leidenschaft ihren Beruf ausüben, die selbstverständlich auch dann an ihre Arbeitsstelle gehen, wenn sie total unterbezahlt sind, weil sie die alten Leute nicht allein lassen und die Kranken und die Corona-Patienten nicht einfach sterben lassen können. Die gehen da einfach hin, die sind nicht organisiert, die gehen nicht auf die Straße – und wir Musiker sind auch nicht gut organisiert, wir gehen auch nicht auf große Demos. Die wenigen die das tun, von denen erhoffe ich mir, dass sie wenigstens soviel Sichtbarkeit bekommen, dass hier nochmal eine andere Gewichtung angesetzt wird, die nicht nur den künftigen Live-Bereich betrifft, sondern auch die Studioszene. Der es – noch – coronabedingt eher ganz gut geht, die aber vor großen Problemen und Herausforderungen stehen wird, sobald sich die Verhältnisse ändern.

Wäre denn die Bereitschaft dazu da, sich innerhalb der Branche stärker zusammenzuschließen? Wie nimmst du das wahr, wenn du auf deinen Bekannten- und Kollegenkreis schaust: Gibt es da eine Tendenz hin zu mehr Gemeinschaftlichkeit, oder ist dann doch eher jeder – gezwungenermaßen ja vielleicht auch – Einzelkämpfer und Einzelkämpferin in der Branche?

Die Bereitschaft steigt, aber ja, wir haben uns stark angewöhnt, Einzelkämpfer zu sein. Ich glaube, das ist ein bisschen das Problem, das dahintersteht: Diese ganze Branche will Individualisten sehen, es sollen alles Leute sein, die sich künstlerisch, auf eigenwillige und authentische Art und Weise ausdrücken, und die sich jetzt nicht in so einen Topf werfen lassen: „Wir sind die Schlagersänger, wir sind die Rockmusiker, wir sind die Opernsänger“ – und die natürlich sowohl unterschiedliche kontrovers diskutierte künstlerische Konzepte haben, als auch finanzielle und wirtschaftliche! Das ist tatsächlich schon früher oft gescheitert, zum Beispiel, als Piraterie ein großes Thema war, raubkopierte CDs zum Beispiel, da haben viele Künstler gesagt: „Jetzt müssen wir uns zusammenschließen und was unternehmen, dass wir dem mit einer starken Wirtschaftskraft begegnen können.“ Dann gab es gleichzeitig Weltstars wie zum Beispiel Robbie Williams, die gesagt haben: „Nein, das ist alles so okay, ich verdien noch genug Geld, auch wenn ihr meine Platten raubkopiert – alles gehört allen!“ Solange solche Dinge unter den Künstlern nicht einheitlich sind und dieser Individualismus, aber auch gleichzeitig das Einzelkämpfertum so stark vorangetrieben werden, haben wir es schwer, mit geschlossener Stimme aufzutreten.

Künstliche Intelligenz – Wo wird der Produzent vermisst? – Florian Sitzmann

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Bietet sich durch den digitalen Weg vielleicht eine neue Möglichkeit für mehr Austausch, also durch Seminare, Workshops und virtuelle Treffen, die zum Beispiel die Studioszene anbietet? Ich zumindest habe es vorher immer so wahrgenommen, dass die Musikproduktions-Branche eher eine sehr geschlossene Community ist, die gerne mal unter sich bleibt und bei der es sehr exklusiv ist, aufgenommen zu werden. Kann es auch eine Chance sein, dass jetzt mehr Wissen kommuniziert wird?

Das auf jeden Fall, wobei es diese Tendenz schon seit einigen paar Jahren gibt. Wer heute Informationen über Musikproduktion braucht, findet unglaublich viel im Internet, gerade im Bereich der Video-Tutorials. Wir merken das an der Popakademie, mit wieviel Vorwissen heute Studenten sich schon bewerben und ihr Studium beginnen, das man vor zehn Jahren erst in der Abschlussprüfung voraussetzen konnte. Da findet sich unheimlich viel, es gibt sehr viele Einblicke, allerdings ist es tatsächlich so, dass man viel erzählt bekommt, aber wenig wirklich direkt in die Studios reinschaut. Also wenn man wirklich Sessions mitkriegen will, wie läuft das ab, wie ist das da so – wird es auch wieder magerer.Von daher macht das verfügbare Wissen jetzt zum Beispiel einen Studiengang in Producing nicht völlig überflüssig, gerade, was die Strukturiertheit der Themen betrifft, die ja da auch ein Problem darstellt – aber wir sind schon sehr digital und sehr offen. Als ich angefangen habe, Musik zu produzieren, da war es tatsächlich so, dass man fast überhaupt nicht an irgendwelche Informationen oder Know-How rankam, es sei denn man hatte Freunde, die es schon geschafft haben und die einem erlaubt haben, zuzuschauen, aber heute ist das erheblich offener und sehr viel kommunikativer und natürlich spielt die Digitalisierung auch im kommunikativen Weg in den Studios eine Rolle.

Zum Teil können Studio-Sessions gar nicht mehr in Präsenz stattfinden wegen Ausgangsbeschränkungen (BW), das wird uns auch möglicherweise in der nächsten Zeit noch Probleme machen.

Natürlich werden zurzeit viele Soundfiles hin und her geschickt, viele internetbasierten Tools zur Zusammenarbeit entwickelt und ausprobiert. Es findet viel Austausch zwischen den Studios statt, ohne dass die Leute sich treffen – das halte ich im Hinblick auf die Musik für eine nur teilweise günstige Entwicklung, die aber natürlich auch fantastische Möglichkeiten und Chancen bietet, dadurch vernetzt sich gerade vieles.

Studioszene 2020: Florian Sitzmann – Streicher-Arrangements in Pop-Produktionen 

Die Musikgeschichte ist ja geprägt von Umbrüchen. Würdest du abschließend sagen, dass die Branche es bisher immer geschafft hat, sich zu retten, und schafft sie das auch diesmal – oder ist es in der aktuellen Situation kritischer als in den vergangenen Jahren?

Im großen Bereich der Popmusik und allem was man dazuzählen kann, glaube ich schon, dass sie das schafft. Ich bin da zuversichtlich, und ich sehe auch die junge Generation, und was die kann und macht und wie reflektiert die ist. Es kann sein, dass wir noch durch schwere Krisen durch müssen, obwohl wir Krisen jetzt schon seit Jahren kennen, aber dass da schon noch was geht. Trotzdem muss man sagen, es gibt den Bereich der Musik als Ganzes und es gibt den Bereich der professionellen Musik, oder der professionellen Kunst, wo es eben Menschen gibt, die davon leben und Berufsmusiker sind, Maler, Dichter, Schriftsteller. Wieviele davon überleben werden in der Zukunft, ist ungewiss, das muss man leider so sagen, weil es einfach von verschiedenen Seiten viele Gefahren gibt. Eine davon ist natürlich Corona –  dass einfach mal ein ganzes Jahr Veranstaltungen ausfallen, das werden viele nicht überleben. Wenn das im Studiobereich auch so wird, werden auch dort viele nicht überleben. Dann haben wir wie gesagt die komplette Sichtbarkeit des ganzen Weltrepertoires auf einen Schlag jetzt in den Streaming- und Online-Plattformen – alles, was man produziert, produziert man in Konkurrenz dazu, so eine Situation gab es auch noch nie. Und dann dürfen wir noch gespannt sein, was passiert, wenn wir plötzlich anfangen, die durch künstliche Intelligenz geschaffene Kunst  ganz interessant zu finden – da werden ja derzeit auch schon Texte geschrieben, Songs geschrieben, Bilder generiert, wo eigentlich die Maschine mehr oder weniger mitarbeitet – das kommt auch quasi noch dazu. Wie das Berufsbild des Berufskünstlers in Zukunft aussieht und inwieweit die Gesellschaften ihn wollen oder brauchen, das wird die spannende Frage sein!

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Sehr gute Zusammenfassung, Florian!

    Dem wäre aus meiner Sicht noch hinzuzufügen:

    Was diese Schräglage des Audioproduktions-Biz zusätzlich verschärft:

    1. Seit ca. 25 Jahren boten immer mehr Berufs- und Hochschulen Ausbildungen und Studiengänge in Sachen “Irgendwas mit Medien” an, was eine zusätzliche Schwemme von “nicht-autodidaktischen” Berufsanfängern auch im Bereich Tonproduktion erzeugte.

    2. Im gleichen Zeitraum wurden auch die “Produktionsmittel” digitaler und damit stetig billiger. (Zumindest theoretisch kann man heute mit Equipment für nur 10.000 € eine Tonqualität abliefern, die zu analogen Zeiten noch 1 Mio Mark kostete …)

    3. Und ebenfalls in diesem Zeitraum hat auf der “Konsumentenseite” der Anspruch an klangliche Qualität in einem ähnlichen Umfang abgenommen.
    Zu meiner Zeit (bin Ü50) hatten die meisten meiner damaligen MitschülerInnen ihr “Konfirmanden-Geld” in HiFi-Anlagen und hervorragende Vinyl-Scheiben investiert. Musik HÖREN war damals etwas Besonderes, das man regelrecht zelebrierte.
    Heutzutage sind da eher “Smaaatfohns” und “Äpps” angesagt, wobei das Musikhören scheins auch eher ein Dasein als Nebenbei-Soundtrack fristet, weshalb die heutige Mainstream-Musik wohl auch so einen Ex und Hopp – bzw. verbreiteten Copy und Paste – Charakter hat.
    Bei all dieser Beliebigkeit spielt Klangqualität offenbar einfach keine große Rolle mehr, ebenso wenig wie komplex instrumentierte und arrangierte Musik, die man nicht mal so eben an einem Wochenende produzieren kann.

    Zu 1. bis 3. gibt es erfreulicherweise immer wieder wunderbare Ausnahmen, ich bitte meine Worte also nicht grundsätzlich als grenzdebiles “früher war alles besser” Lamento aufzufassen … 😉

    Im Großen und Ganzen würde ich jedoch davon abraten, Musikproduktion noch länger als taugliches Modell für´s Bestreiten des Lebensunterhalts zu betrachten. Selbst die etabliertesten Cracks in der Branche können sich allein damit offenbar nicht mehr über Wasser halten. Oder warum sonst gibt es seit ein paar Jahren so eine PlugIn-Schwemme, vermarktet unter dem Namen anerkannter Producer und Studios, sowie massig Workshops dieser Leute, offline und noch mehr online?

    Das alles (incl. Florian´s Zusammenfassung im Artikel) riecht für mich verdächtig nach Winterschlußverkauf … ohne daß derzeit ein neuer Frühling in Sicht wäre.

    Was aber so oder so überleben wird, das sind die “Überzeugungstäter / innen” vor und hinter den Mikrophonen, die aus purer Freude am Musikmachen und Tönesortieren weiterhin ihr Ding durchziehen werden, ohne jede Rücksicht auf irgendwelche pseudowissenschaftliche Indikatoren und Kennzahlen aus den BWL-Krawatten-Silos.

    DAS gibt mir Hoffnung :)!

    In diesem Sinne Glück auf!!!

    Cheers

    Blue

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