Tom Elmhirst: Heute kommt alles als Pro-Tools-Sessions
von Redaktion,
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Der viermalige Grammy-Gewinner Tom Elmhirst war u. a. für Adele, Amy Winehouse, The Black Keys, Cee Lo Green, Ellie Goulding, Florence & The Machine, Arcade Fire, Mark Ronson, Jonsi, U2, Peter Gabriel, Rufus Wainwright und Goldfrapp als Mix-Engineer tätig.
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Der Brite arbeitet in New York im Electric Lady Studio C, wo nicht nur sein eigenes Neve VR72-Pult installiert ist, sondern auch eine ausgedehnte Sammlung an Outboard-Geräten, ATC-SM50- und Auratone-Monitorboxen und natürlich das unvermeidliche Pro Tools Rig.
Tom Elmhirst: „In meinen Augen hat sich gar nicht so viel daran verändert, wie Platten gemacht werden: Songs werden immer noch auf die gleiche Weise geschrieben und aufgenommen. Die Mixing-Techniken haben sich dagegen schon gewandelt. Als ich anfing, habe ich noch mit Analogband gearbeitet; heute ist das Foto der 24-Spur-Bandmaschine auf meiner Website pure Nostalgie.
Die Maschine wird heute kaum noch verwendet. Heute kommt alles als Pro-Tools-Sessions, wobei ich sagen muss, dass die Sessions, bei denen Analogband verwendet wurde, generell besser klangen. Das liegt aber hauptsächlich an der Ästhetik der Macher, weniger an den verwendeten Gerätschaften. Es stimmt allerdings, dass Tape irgendwas bewirkt, das den aufgenommenen Sound sympathisch macht, und dass du dir mehr Mühe geben musst, um aus Pro Tools Emotionen herauszuholen. Aber ich bekomme eine Menge Pro-Tools-Sessions, die fantastisch klingen. Ohne Fader und Outboard könnte ich nicht leben. Ich könnte aber auch nicht ohne Pro Tools leben.
Für mich geht’s darum, das Beste von früher mit dem Besten von heute zu vermählen. Letztlich findest du einen Weg, mit den Tools, die dir zur Verfügung stehen, zu arbeiten und produktiv zu sein. Was sich in den letzten zehn Jahren in meinem Mixing-Ablauf verändert hat, ist vor allem, dass ich viel schneller geworden bin. Je erfahrener du wirst als Mixer, desto weniger Zeit vergeudest du. Nach 20 Minuten bin ich noch frisch; hätte ich dagegen sechs Stunden gebraucht, um an denselben Punkt zu kommen, wären meine Ohren ermüdet, und ich müsste eine Pause einlegen. Die größte Veränderung für mich ist daher die Fähigkeit, sehr schnell die richtige Balance für einen Mix zu finden.“
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