Die Synthesizer von Tom Oberheim, wie Four Voice, OB-Xa, OB-8 oder Matrix 12, gehören zu den absoluten Klassikern. Allerdings erging es Tom wie fast allen amerikanischen Ingenieuren der Branche, sie schafften nicht den Übergang zur digitalen Epoche. Stattdessen übernahmen die japanischen Hersteller den Markt nahezu vollständig für die folgenden Jahrzehnte. Doch dann kamen Entwickler wie Dave Smith, Roger Linn und Bob Moog für einen zweiten Anlauf zurück.
Auch Tom Oberheim unternahm bereits mehrere Versuche eines Comebacks, wie zum Beispiel mit Marion Systems und dem MSR-2 / Prosynth oder später mit der Neuauflage seines SEM. Doch eine dauerhafte Etablierung gelang ihm bisher nicht. Jetzt aber gibt es einen neuen Anlauf und Tom ist dabei nicht allein. In einem liebevoll inszenierten Video skizzieren Tom Oberheim, Marcus Ryle (ehm. Oberheim-Mitarbeiter, Miterfinder des ADAT, Mitbegründer von Line 6), Dave Smith und Tony Karavidas (langjähriger Sequential-Mitarbeiter) ein paar Schaltungen und fügen sie zusammen. Die unterschwellige Botschaft ist unmissverständlich. Und das die von Julian (J3PO) Pollack beigesteuerte Musik dabei entfernt an den Prince-Titel 1999 erinnert (und es auch mit dem Spruch “kind a party like its 2099” eine weitere Anspielung darauf gibt) ist sicher kein Zufall. Denn dieser Song lebt nicht zuletzt vom Sound des OB-X. Und die Gerüchte um eine Neuauflage, Patent- und Markeneintragungen sowie die Entwicklung des Behringer UB-Xa nähren schon länger die Hoffnung auf einen neuen echten Oberheim-Synthesizer dieses Kalibers.
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Die Zusammenarbeit mit Dave Smith ist nur logisch, da man bereits für den Sequential OB-6 kooperiert hatte. Dazu kommt, dass der Markenname Oberheim im vergangenen Jahr an Tom zurückgegeben wurde. Ähnliches erlebte auch Dave Smith vor einigen Jahren, so dass er nun wieder unter Sequential seine Synthesizer vertreiben kann. Somit sind alle produktionstechnischen und rechtlichen Voraussetzungen für einen Oberheim-Neustart gegeben, der diesmal hoffentlich dauerhaften Erfolg für Tom bringt.
Auf der Webseite von Tom Oberheim kann man sich nun für einen Newsletter eintragen um über die Fortschritte auf dem neuesten Stand zu bleiben.