Mehr als die Summe der Einzelteile

Mixpraxis – The Monsters & Strangerz

Anzeige

Große Pop-Hits sind heute Teamwork. Eines der international erfolgreichsten Songwriter- und Producer-Duos erzählt über Ego-Kontrolle, die Kunst des Weglassens und den Anspruch, ganz einfach den besten Song der Welt zu schreiben.

Anzeige

»Alles, was für uns zählt, ist der Song! Er ist die wichtigste Person im Raum und spielt immer die Hauptrolle. Jede Entscheidung, die wir treffen, dient nur dem Song. Es geht nicht um uns und unsere Egos, sondern einzig und alleine um den möglichst perfekten Song.« Soweit O-Ton Jordan und Stefan Johnson. Obwohl die Gebrüder zu den derzeit erfolgreichsten Songwritern weltweit zählen, sind ihre Namen kaum ein Begriff – und genau so schätzen es die beiden: »Als Künstler bekannt zu sein, würde uns nur auf die Nerven gehen. Unser Job ist es, Dienstleister für Künstler zu sein. Das ist genau unser Ding.«

Die Johnson-Brüder legen Wert darauf, als »Producer/Songwriter« bezeichnet zu werden und nicht etwa umgekehrt. Warum? »Ursprünglich kommen wir aus der Produzenten-Ecke. Wir haben uns zwar knietief ins Songwriting hineingearbeitet, sind aber dennoch in erster Linie Produzenten geblieben. Eigentlich ist das ein ständiger Konflikt: Als Produzent willst du den Song so perfekt wie möglich klingen lassen, als Songwriter steht für dich der emotionale Aspekt an höchster Stelle. Wir würden niemals auf die Idee kommen zu sagen: ›Oh, dieser Synth-Sound muss unbedingt dabei sein – der klingt so toll.‹ Passt er nicht, fliegt er raus. Eine rundum ausgewogene Produktion zu liefern, die zudem den Song perfekt unterstützt, ist ein ständiger Balance-Akt.«

Songwriting vs. Production

Solcherart klare Vorstellungen helfen Jordan und Stefan Johnson, große Songs zu schreiben und dennoch hinter den Kulissen zu agieren. Dabei wird auch die Aussicht auf kommerziellen Erfolg nicht ganz vernachlässigt: »Eine ständige Motivationsquelle ist die Möglichkeit, Songs für ein wirklich breites Publikum zu schreiben – Songs, die von unzähligen Menschen gehört und geliebt werden.« Diesen Anspruch haben Jordan und Stefan schon mehrfach realisiert. Sie zählten zu den Songwriter- und Producer-Teams von Erfolgs-Künstlern wie Katy Perry, Justin Bieber, Dua Lipa, Miley Cyrus, Maroon 5, Camila Cabello, Halsey, Ellie Goulding und vielen mehr. Ihre Arbeit wurde mit zwei Grammy-Nominierungen und drei BMI Pop-Awards ausgezeichnet.

Darüber hinaus sind die Johnson-Brüder Teil eines sehr erfolgreichen und bekannten Künstler-Kollektivs, genannt »The Monsters & Strangerz«. Seit 2010 aktiv, erzielte das Kollektiv 2018 mit Zedds weltweitem Mega-Hit The Middle seinen Durchbruch. Seitdem setzen Größen wie Selena Gomez, Kylie Minoque und Chris Brown auf The Monsters & Strangerz, wenn es darum geht, Hits mit Chart-Garantie zu schreiben.

Erste Schritte

Die Geschichte der Monsters & Strangerz ist bisher kaum bekannt. Jordan und Stefan – die beiden ältesten von vier Brüdern – erinnern sich an ihre Jugend in Miami: »Musik war immer ein wichtiger Teil unseres Lebens«, erklärt Jordan. »Unser Vater hat Schlagzeug gespielt, unsere Mutter Klavier, zudem hat sie getanzt und gesungen. Musik hat uns immer fasziniert. In der Highschool haben wir ausschließlich Rap-Musik gehört und immer nach den neuesten Platten Ausschau gehalten.« Stefan: »Unser Stiefvater war DJ in den 80ern und hatte seine Plattenspieler zu Hause. Ich glaube, mit 15 besuchten wir einen Tag der offenen Tür des SAE Instituts in Miami. Zwei Jahre später schrieben wir uns beide dort ein und hatten das Gefühl, nun am richtigen Ort zu sein. Ich arbeitete mich mehr in die technische Seite ein, also in Pro Tools, Klanggestaltung, Engineering und Recording, während sich Jordan mehr für das Musikmachen und Komposition interessierte. Nach unserem Abschluss arbeitete ich in einem Studio namens Studio Center Miami und wurde dort schließlich einer der Main-Engineers. Der Studiobetreiber überließ Jordan einen kleinen Raum unterm Dach, wo er sich einrichten und Songs komponieren konnte. Während ich aufnahm, schrieb Jordan oben Tracks.«

Jordan: »Zu dieser Zeit lernten wir den Rapper Alexander Izquierdo – oder auch Eskeerdo – kennen. Alex war ein wirklich guter Texter, und so begannen wir, zusammen Popsongs zu schreiben. Wenig später trafen wir auf Marcus Lomax und Clarence Coffee Jr. Sie nannten sich ›The Strangerz‹ und schrieben ebenfalls Popsongs. Wir dachten: ›Super, schließen wir uns doch zusammen.‹ So wurden wir The Monsters & Strangerz. Seitdem arbeiten wir nach Bedarf zusammen oder auch einzeln.«

Vom Beat zum Mega-Hit

»Alle bei The Monsters & Strangerz lieben es, Popsongs zu schreiben«, erklärt Jordan weiter. »Tracks einspielen und produzieren ist toll, aber einen wirklich guten Song zu schreiben, den unendlich viele Leute lieben, ist ungleich schwieriger. Zu lernen, wie ein guter Popsong funktioniert und dabei immer besser zu werden, wurde zu unserer größten Herausforderung. Bei aller Subjektivität gibt es bestimmte Dinge, die einen gelungenen Song ausmachen – sie herauszufinden ist wirklich aufregend.«

Jordan: »Unsere ersten Vorbilder waren Produzenten wie Timbaland und Polow da Don. Ich erinnere mich noch, als 2006 Justin Timberlakes Album FutureSex/LoveSounds heraus kam – das klang so dermaßen neu und anders! Als wir schließlich anfingen, ›richtige‹ Songs zu schreiben, nicht nur Beats und Tracks, rückten Leute wie Max Martin und Quincy Jones in den Fokus – und damit die gesamte Komposition, also Melodie, Texte und Harmoniefolgen.«

Nachdem das Kollektiv in Miami seine Hausaufgaben gemacht hatte, wurden immer öfter Ausflüge nach LA unternommen, um dort Kontakte aufzubauen und Jobs aufzutun. Das Geld war äußerst knapp, erinnert sich Jordan. Somit war es wesentlich günstiger, sich ein Hotelzimmer zu teilen, als alleine loszuziehen. 2011 fiel schließlich die Entscheidung, dauerhaft in LA Fuß zu fassen. Das Quintett mietete ein Studio und startete regelmäßige Kollaborationen mit diversen Songschreibern.

Stefan: »Als wir in LA ankamen, konnten wir die Studiomiete durch fünf teilen. Das hat die Sache erst möglich gemacht. Wir waren richtig dicke Freunde, wie eine Familie. Über die Jahre hat sich dieser Zusammenhalt ein Stück weit gelockert. Coffee ist in London und arbeitet dort mit Dua Lipa, Eskeerdo ist zurück nach Miami gegangen und macht dort sein Ding. Nur Marcus lebt noch immer in LA und arbeitet an vielen tollen Projekten. Wir haben uns außerdem mit einem super Produzenten namens »German« zusammengetan [Oliver Peterhof; Anm.d.Red.]. Außerdem arbeiten wir regelmäßig mit Jon Bellion, Ian Kirkpatrick, Jason Evigan und Andrew Watt.«

Nummer Eins

Während sich eine Studiomiete sehr einfach durch fünf teilen lässt, fragt man sich, wie das Quintett seine Songwriting-Einnahmen aufteilt. Jordan: »Jeder von uns, der an etwas arbeitet, bekommt dafür seinen Anteil – frei nach dem Konzept ›You eat what you kill‹. The Monsters & Strangerz sind vielmehr Freunde als ein Unternehmen. Zusammen sind wir wie eine Familie, arbeiten darüber hinaus aber auch einzeln.«

Stefan: »Sobald mindestens zwei von uns an einem Song arbeiten, geht er auf das Konto der Monsters & Strangerz. Da Jordan und ich immer zusammenarbeiten, agieren wir auch immer als The Monsters & Strangerz. Die übrigen sind, je nach Projekt, mit involviert oder auch nicht.«

Zwischen 2011 und 2018 ging es mit den Monsters & Strangerz kontinuierlich bergauf. Es entstanden Songs für Maroon 5, Nick Jonas, Chris Brown und viele mehr. 2018 gelang schließlich der endgültige Durchbruch mit der Co-Produktion von Zedds Mega-Hit The Middle, zusammen mit Zedd, Sarah Aarons, Kyle und Michael Trewartha (aka das EDM-Duo Grey) sowie Marcus »MarcLo« Lomax von den Strangerz. Jordan: »The Middle war unser Durchbruch. Bis dato hatten wir ordentliche Erfolge, unser großes Ziel war jedoch eine Nummer Eins – ein weltweiter Knaller. Mit The Middle hatten wir genau das endlich erreicht. «

Schlanke Setups

Der Arbeitsplatz aller Monsters & Strangerz befindet sich in einem Haus in Sherman Oaks, LA. Verteilt auf drei Studios, passiert hier ein Großteil des Songwritings und der Produktionen. Jordan: »Wir haben Garage, Gästezimmer und Schlafzimmer zu Studios umgebaut. In einem weiteren Gästezimmer befindet sich unser Büro. In allen Studios haben wir PMC-Lautsprecher mit Subwoofern und Yamaha NS10. Die Vocal-Chains bestehen aus verschiedenen Mikrofonen, Neve 1073 oder API Preamps und einem Tube-Tech CL-1B Kompressor.« Stefan: »Wir haben zahlreiche Keyboards, darunter Junos, Moogs und Mellotrone. Für das Monitoring nutzen wir das Dangerous Remote System. In jedem Studioraum befindet sich ein Pro-Tools-System mit ständig wachsender Plug-in-Sammlung. Jordan hat auch ein Ableton-Setup für das Songwriting, aber letztlich landet alles in Pro Tools.«

Jordan: »Ich beginne das Songwriting gerne mit Ableton. MIDI und Programming funktionieren dort schneller und einfacher als in Pro Tools. Zusätzlich zu unseren Hardware-Synths nutzen wir Native Instruments Kontakt und Razor, Spectrasonics Omnisphere, U-he Zebra, Xfer Serum und einige mehr. Wir legen oftmals One-Shot-Samples über eine Tastatur und bearbeiten die Sounds. Ich verwende dazu gerne die Ableton On-Board Plug-ins. Wenn die Basis eines Tracks steht, landet er in Pro Tools, denn dort lässt es sich besser mit Audio-Files arbeiten. Ich nutze Pro Tools wirklich gerne, bin aber längst nicht mehr so sehr darauf fixiert. Letztlich kannst du mit jeder DAW gute Ergebnisse erzielen. «

Die wirklich großen Momente

Wie heute in der Popmusik üblich, arbeiten Jordan und Stefan mit weiteren Songschreibern und Produzenten im Team. »Die Stimme ist das, was letztlich den Song verkauft,« erklärt Stefan. »Deshalb arbeiten wir ständig mit Sänger*innen zusammen – denn von uns singt ja niemand. Texte sind auch nicht unbedingt unsere Stärke. Auch da holen wir uns Unterstützung. Im Idealfall befinden sich während einer Session ständig Sänger*innen und Texter*innen mit uns im Studio.

Während unserer Zeit in Miami haben wir nur Beats produziert und sie dann verschiedensten Toplinern zur Verfügung gestellt. Mittlerweile arbeiten wir anders: Wir veranstalten Sessions mit ganz bestimmten Songschreibern, Toplinern oder auch Produzenten wie Andrew Watt oder Jon Bellion. Dazu sammeln wir im Vorfeld Audio-Samples oder Synth-Sound, die eine bestimmte Stimmung erzeugen. Damit basteln wir eine Art eigene Klangwelt, aus der sich schließlich ein Base-Track, ein Riff, Akkorde, Drums usw. ergeben. Wir helfen aber auch bei der Melodiefindung und bei den Texten. Hier bringt jeder seine Ideen ein.

Jordan: »Für das Songwriting planen wir meist eine oder zwei Wochen mit mehreren Leuten in unserem Studio. Während dieser Zeit sollten ein paar Songs entstehen, die vielversprechend genug für etwas wirklich Tolles sind. Wir gehen pro Tag etwa fünf Ideen durch und schauen, ob sich darunter etwas befindet, was fertiggestellt werden sollte. Wir suchen nach dem gewissen Funken Magie …«

Stefan: »Wir suchen nach diesen wirklich ›großen Momenten‹, wo du überzeugt bist: ›Wow, das ist es!‹ Diese Momente fangen wir ein und versuchen, daraus das maximal Mögliche zu machen. Manchmal klappt das sofort, manchmal braucht es einen ganzen Tag für eine zündende Idee. Deshalb planen wir immer mehrere Tage für diesen Prozess ein.«

Die Pro-Tools-Session von Graveyard

Klangliche Feinheiten

Wenn das Songwriting steht, wird die Produktion ausgearbeitet und perfektioniert. Songs, an denen Jordan und Stefan mitgeschrieben haben, werden auch meist von den beiden fertiggestellt. Jordan: »Das Songwriting passiert immer sehr schnell, denn man muss den Flow nutzen. Sobald Stefan und ich dann aber alleine im Studio sitzen, wird es zeitaufwendig: Du kannst dich in zahllosen Details verlieren und stundenlang darüber diskutieren, ob ein Parameter auf 1,5 oder 1,7 eingestellt werden sollte.«

Stefan: »Wir fokussieren uns ganz auf einen oder zwei Songs und verbarrikadieren uns zu zweit im Studio. Je ungestörter wir sind, desto besser. Wenn ich mit Pro Tools arbeite, werde ich zum Gewohnheitstier. Das Waves-Zeug habe ich komplett verinnerlicht – von Neve über SSL bis API und sämtliche Renaissance Plug-ins. Da angelieferte Pro-Tools-Sessions fast immer UAD-Plug-ins beinhalten, haben wir die auch auf unserem Rechner. Mit iZotope Ozone und dem Xfer OTT Kompressor arbeite ich ebenfalls gerne. Seltsamerweise erfordern manche Songs tonnenweise Plug-ins, andere nur sehr wenige.

Graveyard hatten wir nach etwa zwei Wochen an dem Punkt, wo es sich großartig anfühlte. Wir schickten den Song an Halseys Team, und sie mochten ihn dort ebenfalls. Halsey schrieb dann noch ein paar Textzeilen um, und Louis Bell produzierte die Vocals fertig. Lou hat auch an ein paar Instrumenten etwas Hand angelegt. Dazu hat er uns in sein Studio eingeladen – insgesamt war es eine sehr angenehme Arbeitssituation.«

Schema »F«?

Mit Louis Bell und Helsey selbst wuchs die Anzahl der involvierten Co-Writer auf insgesamt sieben, fünf davon waren auch in die Produktion einbezogen. Damit steht Graveyard für den anhaltenden Trend, nicht nur mehrere Song-Schreiber und Produzenten zu bemühen, sondern auch das Feedback von Plattenfirma und Management einzubeziehen. Das führt zu der Befürchtung, Popmusik entwickele sich zunehmend formelhaft und identitätslos. Die Johnson-Brüder sehen hier jedoch durchaus positive Aspekte. In ihren Augen begünstigt die große Anzahl der Beteiligten die Objektivität gegenüber der Produktion und damit auch ihre Qualität.

Jordan: »Grundlegend wichtig ist, dass du mit Leuten arbeitest, auf deren Urteil du vertrauen kannst. Zudem musst du dir bewusstwerden, dass deine eigenen Ideen nicht immer die besten sein müssen – besonders bei einer so subjektiven Sache wie Musik. Du musst bereit sein, deine eigenen Ansichten infrage zu stellen, dich überzeugen zu lassen und gegebenenfalls zugunsten einer anderen Meinung zu handeln. Es ist ein Gemeinschaftswerk, in dem jeder seine unterschiedlichsten Ansichten einbringen sollte.«

Stefan: »Im Gegensatz zu manch anderen Songwritern und Produzenten haben wir kein Problem mit Feedback von Labels oder Managern. Wir sehen uns als Dienstleister, und wenn der Kunde Wünsche äußert, sollten wir unser Ego außen vor lassen und darauf eingehen. Natürlich sollten wir uns fragen, ob externe Vorschläge den Song wirklich optimieren. Falls ja – umso besser. Falls nicht, erklären wir gerne unseren Standpunkt.«

Jordan: »Ich mag Input, der dem Song zugutekommt. Es zählt allein die bestmögliche Version des Songs. Dabei muss nicht grundsätzlich die Marktfähigkeit im Vordergrund stehen. Wir fragen uns nicht: ›Funktioniert das auf TikTok?‹ Wir fragen uns: ›Mögen wir das, was wir da hören?‹ Natürlich spielt die Marktfähigkeit eine große Rolle, aber sie diktiert uns nicht jede Entscheidung. Alles was wir wollen, ist schlicht und einfach den besten Song aller Zeiten.«

Break My Heart ist die dritte Auskopplung aus Dua Lipas Album Future Nostalgia. Der Song war in mehreren Dutzend Ländern in den Top-Ten (Platz 26 in Deutschland; Anm.d.Red.), erreichte in den USA und England Platin-Status und zählt bisher über 400 Millionen YouTube-Streams. Geschrieben wurde der Song von Dua Lipa, Andrew Watt, Ali Tamposi sowie Stefan und Jordan Johnson. Aufgrund eines ähnlichen Gitarrenriffs wie im 1987er INXS-Song Need You Tonight, tauchen auch Michael Hutchence und Andrew Farriss als Songwriter auf. Produziert wurde Break My Heart von Andrew Watt und The Monsters & Strangerz.

Jordan: »Wir hatten einen Sessiontag mit Dua gebucht. Andrew, Topliner Ali Tamposi und ich hatten eine Grundidee für sie vorbereitet, die sie jedoch spontan ablehnte. Wir sagten: »Ok, lass hören, was du mitgebracht hast.« Sie spielte uns Don’t Start Now, Levitating und Love Again vor, und wir legten los. Andrew spielte das Bass-Riff ein, und ich packte einen Drum-Groove darunter.«

Stefan: »Bass und Groove standen in diesem Song am Anfang. Den Pre-Chorus und die Akkorde schrieben wir danach. Dua war ganz auf dieses Disco-mäßige Uptempo-Ding eingeschossen und wollte unbedingt ein in sich geschlossenes Album machen. Wie gut, dass sie unsere Idee abgelehnt hatte! Es ist super, wenn ein Künstler eine klare Vorstellung von Sound und Vibe mitbringt.

Andrew ist ganz klar einer der besten Produzenten der Welt. Es ist unglaublich, wie er im Studio herumspringt und im Nu Bass, Gitarren, Keyboards und sogar Drums live einspielt. Am Ende hat dann Chad Smith von den Red Hot Chilli Peppers die finalen Live-Drums übernommen. All das haben wir mit Computer- und Synth-Elementen kombiniert, auf moderne Art und Weise bearbeitet und als Resultat diesen irren Mix aus live eingespielter und synthetischer Musik erhalten.

Die Basic-Tracks des Songs wurden an nur einem Tag aufgenommen, mitsamt Duas Vocals – also Lead-Vocals, Ad-Libs und Harmonien. Danach beschäftigten sich Jordan und ich eine Woche lang mit dem Sound. Weil wir einen modernen Sound wollten, haben wir zahlreiche Drum-Elemente wie etwa Kick-Samples ergänzt. Einige Feinheiten passierten dann noch bei Andrew. Gemixt hat Spike Stent. Noch während er schon mixte, bombardierten wir ihn mit immer neuen Stems.«

Jordan: »Wir sind Spike gehörig auf die Nerven gegangen. (lacht) Etwa so: ›Hier sind ganz neue Drum-Stems mit sechs neuen Drum-Samples. Könntest du die bitte einbauen?‹ Ich glaube, wir haben um die 20 Versionen gemacht. Spike war echt geduldig mit uns, er hat alles mitgemacht – echt cool. Am Schluss haben wir uns noch für akustische Streicher entschieden. Die haben den Song wirklich auf ein neues Level gebracht.

Auf allen Backing-Tracks liegt ein Filter. Es nimmt zu Anfang das gesamte Low- und Top-End weg. Mit der Strophe kommen dann die Tiefen und schließlich auch die Höhen hinzu. Die Idee dahinter war, es wie in einer Club-Toilette klingen zu lassen – wenn man die Musik nur durch die Tür hört. Wir wollten den Eindruck erzielen, man höre das Riff erst im Chorus zum ersten Mal – tatsächlich hat man es ja schon vorher mehrfach gehört, aber eben nur durch das Filter. Und plötzlich ist es dann in voller Pracht da – besonders bei den Gitarren hat das sehr gut funktioniert.«

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.