Kniffe, die die Welt verbessern

Tipps & Tricks für DAWs

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Mix-Printing

Bei sehr langen Projekten kann sich der klassische AudioExport, oder »Offline-Bounce«, als unpraktisch erweisen. Besonders, wenn die Zeit drängt und ein zweiter Anlauf ausgeschlossen ist. In manchen Fällen geht es schneller, einen Mixdown Stück für Stück in Echtzeit wieder im Projekt auf – zunehmen bzw. zu »printen«. Zuerst wird eine neue Stereo-Spur erstellt und in deren Eingangs-Routing der »Stereo-Ausgang« als Quelle ausgewählt. Sobald die Spur scharfgeschaltet ist, wird automatisch das Signal des Master-Ausgangs abgegriffen und kann aufgezeichnet werden. Hier macht es Sinn, den Audioaufnahm modus auf »Replace« zu setzen. Dies ist mit einem Klick auf den linken Teil des Transportfeldes [F2] möglich. Jetzt kann man sich Stück für Stück durch das Projekt arbeiten, und falls ein Teil mal nicht ganz sitzt, zu einer beliebigen Stelle zurückspringen und einen neuen Versuch aufnehmen.

So entstehen auf der Print-Spur mehrere Audio-Events, die nach Abschluss des Printings zu einer finalen Datei konsolidiert werden. Dazu sollte man alle Events selektieren. Recht schnell geht das, wenn man auf dem ersten Event einen Doppelklick mit gehaltener [Shift]-Taste ausführt. Zur Sicherheit kann man die Einzelteile dank der Taste [X] noch mit Crossfades versehen. Statt des klassischen Audio-Exports besteht nun die Möglichkeit, im Menü »Audio« den Befehl »Auswahl als Datei« auszuführen. Im nächsten Dialog kann man auf »Nein« klicken, damit die Events nicht ersetzt werden. Danach listet der Audio-Pool ([Strg]+[P]) den neuen Clip in voller Länge. Wählt man nach einem Rechtsklick »Im Explorer anzeigen«, hat man die Datei zu freien Verfügung. User von Cubase 8 können alternativ auf die neue »Render«-Funktion zurückgreifen − auch wenn das bei umfangreicheren Projekten länger dauern kann. Wichtig ist, dass im »Render Setup« die Option »als ein Event« ausgewählt ist.

Mono-Effekte auf Stereo-Spuren

Audiodateien im »Interleaved«-Format sind schon eine praktische Sache! Liegen beispielsweise Backing-Vocals, gedoppelte E-Gitarren oder Synthesizer-Sounds auf einer Stereospur vor, ist es kinderleicht, den linken und rechten Kanal gleichzeitig mit Plugins zu bearbeiten. Was aber, wenn man nur eine der beiden Stereoseiten effektieren möchte? Einige Plugins, besonders viele Equalizer, bieten deshalb die Möglichkeit, Bearbeitungen nur einem Kanal zuzuweisen. Fehlt diese Option, muss man die Stereodatei aber nicht unbedingt gleich splitten, denn Cubase verfügt über ein cleveres Feature. Öffne dazu die Kanaleinstellung mithilfe der Schaltfläche »E« im Mixer. Links erscheinen dort die Insert-Effekte.

Klickt man im unteren Bereich auf »Routing«, zeigt Cubase den Signalfluss der Insert-Slots etwas genauer an. Ein Klick auf den Slot erlaubt es, von »Stereo« auf »Mono« umzuschalten. So wird nur noch eine Seite durch das Plugin geleitet, während die andere unbearbeitet bleibt. Ebenso lässt sich hier der »Routing-Editor« öffnen, eigentlich entwickelt, um Plugins im Mono- bzw. Stereo-Format auch auf SurroundKanälen einzusetzen. In der kleinen GUI wird der Effekt als grauer Balken repräsentiert. Darüber sind die Eingangsverbindungen, darunter die Ausgangsverbindungen aufgelistet. Mit den Pfeiltastern kann man die virtuellen Patch-Kabel nun beliebig verschieben. Entfernt man das Häkchen »Verknüpfen«, sind sogar Kreuzverbindungen möglich. Die Verbindungen selbst lassen sich mit einem einfachen Mausklick auf die grauen Linien selbst auftrennen bzw. herstellen.

 

ABLETON LIVE

Multitrack-Warping

»Warping« gehört wohl zu den praktischsten Features in Ableton Live. Oft wird jedoch übersehen, dass diese Art der Audio-Bearbeitung nicht nur mit einem einzelnen Clip, sondern ebenso mit mehreren Clips gleichzeitig funktioniert. Die einzige Voraussetzung ist, dass alle Clips die identische Länge besitzen. Öffne die Arrangement-Ansicht, und importiere die zu bearbeitenden Clips per Drag&Drop. Damit die Clips nicht hintereinander, sondern jeweils auf ihrer eigenen Spur landen, solltest du vor dem Ablegen die Taste [Strg] gedrückt halten. Nun kann man alle Clips mit gehaltener [Shift]-Taste gleichzeitig selektieren. Auf die Reihenfolge muss man allerdings achten, denn der zuletzt selektierte Clip agiert später als Referenz-Clip, dem alle anderen Beteiligten folgen. Sobald alles markiert ist, meldet Live, dass die Clips unterschiedliche Warp-Marker beinhalten, und bietet die Möglichkeit, diese zurückzusetzen.

Ein Klick auf den Reset-Button löscht also alle Marker und setzt den Start-Marker jedes Clips an den Anfang. Wenn die Titelzeilen der Register in der Clip-Ansicht gestreift erscheinen, kann man jetzt mit dem Setzen von neuen Markern und dem Warping aller Clips beginnen. Neben dem Warp-Modus sind außerdem »Lautstärke« oder »Transpose« praktischerweise noch vorhanden und wirken sich bei einer Änderung ebenfalls auf alle Clips aus. Was aber, wenn nicht alle Clips gleich lang sind? Kein Problem! Selektiere einen der anderen Clips, sofern er die korrekte Länge besitzt. Jetzt erscheint, wie gewohnt, der hellblaue Auswahlbereich, den man mit gehaltener [Strg]-Taste und den Pfeiltasten nach oben oder unten in der Arrangement-Ansicht verschieben kann. Befindet sich der Auswahlbereich dann auf der Spur mit dem zu kurzen Clip, kannst du diesen mithilfe des Befehls »Konsolidieren«, also [Strg]+[J], verlängern.

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