Tracktions mitgeliefertes „Compressor/Limiter Plugin“ besitzt eine integrierte Sidechain-Funktion, die externe Steuersignale entgegennehmen kann. Mit diesem virtuellen Schaltkreis lässt sich das Material des einen Kanals mit Signalen eines anderen Kanals im Pegel reduzieren. Häufig wird dieses Prinzip angewandt, um beispielsweise der Kick mehr Spielraum im Mix zu geben, indem die Bassline rhythmisch abgesenkt wird.
Anzeige
Hier gibt es mehrere Methoden. Sehr flexibel zeigt sich die Arbeit mit dem „Plugin Rack“, das man mithilfe der Schaltfläche „New Plugin Generator“ per Drag&Drop auf der Bass-Spur ablegen kann. Durch einen Doppelklick wird das Rack geöffnet und dort Tracktions „Compressor“ einfügt. Wenn man „Auto-Connect“ betätigt, werden für den Ein- und Ausgang automatisch die Strippen gezogen. Auf der linken Seite bleibt der unterste Pin vorerst frei, der sogenannte „Sidechain Trigger“.
Ein Rechtsklick auf den Pin öffnet ein Kontextmenü mit dem Text „Use this input as a side-chain from“. Weiter rechts im Menü werden alle im Projekt vorhanden Spuren aufgelistet. Im Beispiel wählen wir „Track 2“, wo eine Kick-Drum mithilfe des Samplers programmiert wurde. Automatisch wird in Track 2 jetzt ebenfalls ein „Rack“ erstellt. Damit dieses Setup aber funktioniert, muss das neue Rack hinter den Sampler gezogen werden. Aktiviert man im Kompressor nun „Use Sidechain Trigger“, erhält der Dynamikprozessor die Kick als Steuersignal, und die Bassline wird zwischenzeitlich leiser. Für einen pumpenden Effekt sollte man die Ratio erhöhen, die Attack-Zeit möglichst kurz halten und den Threshold nach eigenem Geschmack herunterregeln.
Extra-Tipp: Da sich der Kompressor in einem Rack befindet, lässt sich das Setup beliebig ausbauen. So könnte man beispielsweise einen Equalizer vor dem Sidechain-Eingang einfügen und mit einem der vier Bänder einen bestimmten Frequenzbereich betonen, auf den der Kompressor stärker reagieren soll. Das ist besonders nützlich, wenn es sich bei dem externen Steuersignal nicht um eine klar definierte Bassdrum, sondern um einen komplexen Drumloop handelt. Mit dem Equalizer könnte man Hi-Hat und Snare absenken und stattdessen den Tiefbass um etwa 50 Hz herum anheben.
CPU-Last reduzieren
Jeder Computer, der eine vollbestückte DAW betreiben muss, gelangt irgendwann an seine Grenzen. Analog-Emulationen, riesige Sampler-Patches und sonstige Plugins treiben die Prozessorlast nach einiger Zeit in die Höhe. Hier ein paar Tricks, wie man wieder ungestört und ohne Audio-Aussetzer weiterarbeiten kann. Im Tab „Settings“ findet man unter „Audio Devices“ das Feld „Audio buffer size“. Je nach verwendetem Audio-Treiber werden hier verschiedene Puffergrößen aufgelistet. Sofern alle Aufnahmen abgeschlossen sind, kann man hier den größten Wert wählen, um dem Computer mehr Zeit für die Berechnung von Audioprozessen zu geben.
Weiter unten in diesem Fenster findet man außerdem einen Schieberegler namens „CPU cores to use“. Da die meisten Prozessoren über mehr als einen Kern verfügen, sollte man auch hier den Maximalwert einstellen. Die CPU-Anzeige sollte sich dadurch schon etwas entspannt haben. Ein Klick rechts oben im Arrangement auf das Kreissymbol „CPU usage“ gibt aber noch mehr Informationen preis. Hier werden alle Plugins nach Spur, Latenz oder Leistungshunger aufgelistet.
Über die Schaltfläche am unteren „Freeze Edit to lower CPU“-Rand lassen sich alle Plugins in einem Aufwasch einfrieren. Das schaufelt zwar einen Großteil der Ressourcen wieder frei, mag in einigen Fällen jedoch zu viel des Guten sein und kann die Flexibilität stark einschränken. Tracktion verfügt über ein cleveres System zum selektiven Einfrieren. Bei den mitgelieferten Plugins ist auch ein sogenannter „Freeze Point“ dabei. Diesen kann man auf entsprechenden Spuren an beliebiger Stelle einfügen. So lassen sich beispielsweise rechenintensive Klangerzeuger einfrieren, die die danach folgenden Effekte aber dennoch weiterhin benutzen.
Kommentare zu diesem Artikel
Pingbacks