Die große Sample-Manufaktur Vienna Symphonic Library (VSL) aus Wien hat mit Vienna Power House nun die Grundlage geschaffen, das einige aufwendige Berechnungen nun auf die Grafikkarte ausgelagert werden können. Diese Software ist in enger Zusammenarbeit mit Start-up GPU Audio entstanden, das bereits einige Plug-ins mit dieser Technologie im Programm hat.
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Das Elegante an diese Idee speziell in der Audiowelt ist, dass sich die Grafikkarte (GPU), die für aufwendige Fotobearbeitung, Renderings und hohe FPS beim Spielen gebaut wurde, auf Studiorechnern oft langweilt. Diese freie Rechenpower kann nun auch für Audioberechnungen sinnvoll genutzt werden und damit die CPU entlasten.
Dafür eigen sich nicht alle rechenintensiven Aufgaben, aber gerade beim Hall scheint es wunderbar zu funktionieren. Deswegen startet die Unterstützung für diese Schnittstelle auch mit MIR Pro 3D. Das ist die große immervise Hall-Suite von VSL, die es erlaubt, virtuelle Klangquellen wie gesampelte Orchester-Instrumente in virtuellen Abbildern von realen Räumen zu platzieren. Die geschieht mit Hilfe von aufwendig aufgenommenen Multi Impulse Responses (MIR), aus denen der Faltungshall dann berechnet wird.
Die Auslagerung auf die GPU kann laut VSL bis zu 50% und mehr betragen und funktioniert momentan auf M1/M2-Prozessoren auf dem Mac und NVIDIA- bzw. AMD-Grafikkarten auf Windows-Rechnern.
Vienna Power House kostet 165 € (Einführungspreis 145 €) und die Lizenz wird auch für die Updates weiterer VSL Produkte gültig sein, sobald diese erschienen sind. Der Synchron Player ist bereits in der Mache, aber es werden weitere Möglichkeiten ausgelotet. Die entsprechenden Updates mit der GPU Audio Unterstützung ist für Nutzer dann kostenfrei.
Außerdem hat der Wiener Hersteller auch eine Reihe frischer Updates herausgebracht, die weitere wichtige Lücken in der nativen Unterstützung der Apple Silicons mitbringen.
Neben den beiden bereits längere Zeit nativ laufenden Synchron Playern für Piano und dem Player für orchestrale Instrumente sind nun auch die speziellen Player für Harfe und Orgel angepasst worden. Auch Vienna Instruments Pro ist auf die neuen Arbeitsumgebungen vorbereitet, was für Nutzer der älteren Libraries ein Segen ist. Zu guter Letzt wurde auch die Plug-in-Sammlung „Vienna Suite Pro“ mit einem Update versehen.
Für viele User lange überfällig war aber die Ankündigung, dass auch die Netzwerklösung Vienna Ensemble Pro 7 endlich ihr Update bekommen hat. Nun können auch Apple Silicon Rechner im Netzwerk ihre Power richtig zur Geltung bringen. Damit scheint der Anpassungsprozess bei den Wienern abgeschlossen zu sein und die Wunschliste verschiebt sich zu soliden Feature-Updates. Da scheint
bereits Vienna Ensemble 8 am fernen Horizont zu sein, aber da werden wir sicherlich noch etwas warten müssen. In der Zwischenzeit kommen aber bestimmt noch viele neue Sample Libraries und weitere Updates mit GPU-Unterstützung.