Nach der Veröffentlichung des Rhodes MK8 als Plug-in vor rund einem Jahr, erscheint nun die charaktervolle Effekt-Sektion dieses Instruments als separates Plug-in. Damit kann man jetzt auch den Klang anderer Quellen wie Synthesizer, Gesang oder Gitarre mit dem „gefühlvollen Sound“ von Rhodes veredeln.
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Alle sieben Effekte sind zusammen in ein Plug-in gegossen worden und dort in Reihe angeordnet, so wie in der originalen Hardware MK8 oder im virtuellen Nachbau V8 auch. Alle Slots lassen sich einzeln ein- und ausschalten und in der DAW per CC-Learn automatisieren.
Den Anfang der Signalkette macht der Preamp „Drive“ mit drei verschiedenen Modi (Overdrive, Saturate und MK8), gefolgt vom 3-Band Resonanz-EQ / Filter. Der dritte Slot wird vom Vari-Pan belegt, der in verschiedenen Modi das Signal im Stereobild verschiebt. Damit lassen sich subtile Bewegungen erreichen bis hin zu psychedelischen, phaserartigen Effekten – sehr cool. Dieser einzelne Effekt ist übrigens auch als separates Plug-in erhältlich. Bis zum 30. Januar 2024 ist dies sogar kostenlos zu bekommen, quasi als Geschmacksprobe – unbedingt zuschlagen! Danach wird es für 35 € angeboten werden.
Weiter geht es in der Signalkette mit dem VCA-Kompressor (mit Side Chain), dem Bucket Brigade Chorus und dem 4 Stufen VCA-Phaser bis zum Schluss der Feinschliff mit dem Delay (ebenfalls Bucket Brigade) gemacht werden kann.
Alle Effekte mit Zeitbezug lassen sich übrigens an das Tempo der Host-DAW koppeln. Jedes Modul bringt außerdem ein Set an Presets mit, zusätzlich zu den hilfreichen und kreativen Presets für das gesamte Rack.
Ich hätte mir gewünscht, dass sich die Reihenfolge der Effekte verändern lässt. Leider ist es auch nicht geplant, weitere einzelne Effekte als komplett unabhängige Plug-ins zu veröffentlichen, wie man es mit V-Pan gemacht hat. Der Hersteller sagt aber, dass es zukünftig nicht komplett ausgeschlossen sei.
Leider hatte ich mit den Rhodes-Plug-ins Probleme in Cubase 13. Die Effekte landen dort direkt auf der Blacklist. Beim Versuch, sie trotzdem vom Laden zu überzeugen, wird Cubase 13 gnadenlos beendet. Bisher habe ich keine Lösung dafür gefunden. Der Hersteller ist informiert und wird hoffentlich zeitnah eine Lösung finden. In Cubase 12 ist dieses Problem übrigens nicht aufgetreten. Der Hersteller betont, dass die bei der Installation zusätzlich installierte „Codemeter“-App als Lizenzverwalter auf dem Rechner installiert blieben muss, damit alles funktioniert.
Insgesamt macht V-Rack großen Spaß, klingt toll und lässt sich flexibel einsetzen. Das Plug-in kosten 99 €, es gibt eine 14-tägige Demo-Option und V-Pan als Einzeleffekt bleibt – sofern vor dem 30.01.2024 geladen – dauerhaft kostenfrei nutzbar. Für Nutzer des Rhodes V8 oder V8 Pro gibt es für Up- oder Crossgrades leider keine Rabatte, obwohl eine identische Emulation der Effekte zu Einsatz kommt. Vielleicht kommt da aber auch noch was?