Rund einmal im Jahr beglückt uns der französische Hersteller diverser virtueller Klangerzeuger und Audiohardware mit einer frischen Version des Flaggschiff-Synthesizers Pigments. Mit diesem Update geht es bereits in die fünfte Runde und ist wie immer für bestehende Nutzer kostenfrei. Alle potenziellen Neukunden können den Synth zum Sonderpreis von 99 € (mit 50 % Rabatt) erwerben.
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Arturia Pigments 5
Die Neuerungen sind auch in diesem Jahr wieder gelungen, eine sinnvolle Evolution mit tollen Erweiterungen und solider Produktpflege.
Den Anfang macht ein leicht aufgefrischtes GUI, das nun etwas weicher und kontrastärmer, aber weiterhin farbenfroh daherkommt. Neu gestaltet wurde auch der Play-Mode, der die angezeigten Bedienelemente auf das Wesentliche reduziert, einen schicken Regenbogen-Spektral-View integriert und zum kreativen Spielen mit den Sounds einlädt. Es finden sich auch diverse Kleinigkeiten wieder, die Arturia erst kürzlich beim Update der V-Collection und Analog Lab V integriert hat. Dazu gehört der verbesserte Preset-Browser mit den übersichtlichen Sound-Kategorien zum schnelleren Auffinden der gesuchten Sounds.
Der Sequenzer hat in Version 5 ein paar neue Tricks gelernt und ist wirklich ein mächtiges Werkzeug. Neue Tonverläufe werden beispielsweise mit einem Klick per Zufall generiert – optional eingegrenzt in ihrer Tonart oder durch die neuen Stilvorgaben. Außerdem wurden neue Abspiel-Modi integriert und Sequenzer-Presets lassen sich laden und speichern. Diese kann man so auf eigene Pigments 5-Kreationen übertragen und sogar per MIDI-Out außerhalb von Pigments auf andere Klangerzeuger routen – sehr praktisch. Ein vergleichbares Feature hat auch Falcon 3 von UVI im kürzlich erschienenen Update dazugelernt.
Ein Highlight für mich ist die neue Möglichkeit, externes Audio durch die Engine von Pigments zu jagen und von dessen Engine verändern zu lassen. Dafür wird der Sound per Side Chain in die Utility-Engine geroutet. Das bietet wirklich viele neue Optionen, auch für Klangquellen jenseits von klassischen Synthsounds wie Vocals, Drumloops oder andere akustische Signale.
Auch unter der Haube wurde kräftig geschraubt und alles soll nun CPU-freundlicher berechnet werden sowie die Multi-Core-Prozessoren besser ausnutzen. Das ist gut, denn manche Sounds verlangen schon einiges an Power vom Rechner. Neue Routing-Optionen bei den Effekten ergänzen das Update. Zu guter Letzt legt der Hersteller noch frische Samples und Wavetables bei.
Wie auch in den Vorjahren begleitet auch in dieses Mal ein Set aus drei Preset-Expansions die Veröffentlichung der neuen Version. Auf diese Weise bleibt das Update auf Pigments kostenfrei, aber wer mag, kann eben doch etwas Geld beim Hersteller lassen. Wer also neben den über 100 beigelegten neuen Presets noch Bedarf an weiteren fischen Sounds hat, sollte diese drei Sets „erkunden“.
Sie hören auf die Namen „Beats Explorations“ (experimentelle Trap Texturen), „Expressive Explorations“ (dynamisch reagierender Spektralklang) und „Liquid Explorations“ (ätherischer Uptempo-Touch). Die mit jeweils 150 Presets ausgestatteten Packs nutzen die neuen Funktionen von Pigments 5 und zeigen die Vielfalt der Sounds, die mit der neuen Version möglich sind.
Die Sets sind in der Einführungsphase im Bundle für knapp 20 € für alle 450 Patches zu haben und werden anschließend für je 30 € in den Verkauf gehen. Selbst bei den regelmäßigen Sales mit den üblichen 50 % Rabatt werden sie wohl vorerst nicht mehr zu diesem Einführungspreis zu bekommen sein – also ein fairer Deal. Wer Pigments erst jetzt kauft, bekommt diese Packs übrigens kostfrei dazu.
Insgesamt wieder ein sehr solides Update, wenn auch nicht ganz so umfangreich wie die vorherigen. Es ist erfreulich, dass man weiterhin dem Modell der kostenfreien Updates bei Arturia Pigments treu bleibt und mit den zusätzlichen Expansion-Packs ein faires und optionales Upgrade kostenpflichtig anbietet.