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So integrierst du Synthesizer und Eurorack in deine DAW

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In diesem Artikel erklären wir, wie ihr diese Setups kombinieren könnt, um das Beste aus allen Welten zu bekommen: die reine »Analogität« von Eurorack zusammen mit der digitalen DAW zu erleben, All-in-One-Synthesizer mit der DAW aufzunehmen und zu steuern, das iPad als Gear-Hub zu verwenden, ein Rack mit MIDI-Geräten zusammen mit einem modularen System zu betreiben und alles synchron zu halten. Kurz gesagt: Wir lassen unsere Hardware- und Software-Welten aufeinanderprallen und gemeinsam tolle Musik entstehen. Bevor wir beginnen, gehen wir davon aus, dass du ein Audio-Interface hast. Jedes Szenario, das wir betrachten, erfordert mindestens ein Basismodell, und darüber hinaus benötigst du möglicherweise auch MIDI, MIDI-zu-CV und sogar ein DC-gekoppeltes Gerät – dazu später mehr. Das liegt daran, dass bei jedem Beispiel, das wir betrachten und bei dem du Audio-Hardware mit einer DAW steuern möchtest, dieses Audio wieder in der DAW aufgenommen werden muss. Dann kommen wir zu den beiden wichtigsten Kommunikationsstandards.

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1. Grundlegendes MIDI-Setup:
In einem MIDI-Setup arbeitest du hauptsächlich mit einer DAW und verbindest diese mit einem oder zwei Synthesizern. Hierfür benötigst du ein Audio-Interface mit MIDI. Der MIDI-Ausgang des Interfaces wird mit dem MIDI-Eingang des Synthesizers verbunden und umgekehrt. Die Audioausgänge des Synthesizers werden mit den Audioeingängen des Interfaces verbunden. Achte darauf, dass die MIDI-Kanäle in der DAW und auf dem Synthesizer übereinstimmen. Sobald alles eingestellt ist, wird das vom Synthesizer erzeugte Audio in die DAW gestreamt. Dieses Audio kann dann wie jedes andere DAW-Audio mit Effekten bearbeitet werden.

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2. USB-MIDI-Setup:
Ein USB-MIDI-Setup spart dir die Verwendung von MIDI-Kabeln, indem du den Synthesizer direkt über USB mit dem Computer verbindest. Dabei wird jedoch oft nur das MIDI-Signal übertragen, nicht das Audio. Um Latenz zu vermeiden, solltest du die Abtastrate erhöhen oder die Puffergröße verringern. Alternativ kannst du externe Instrumente in DAWs wie Ableton Live einrichten, um die Latenz zu minimieren. Wenn nötig, lassen sich Verzögerungen in den MIDI-Clock-Einstellungen manuell kompensieren. Dieses Setup ist besonders hilfreich bei modernen Synthesizern mit USB-Anschlüssen.

3. Eurorack mit MIDI-to-CV-Converter:
Da Eurorack-Module meist den CV-Standard nutzen, brauchst du einen MIDI-to-CV-Converter, um sie über die DAW anzusteuern. Ein solches Gerät wandelt MIDI-Signale aus der DAW in Steuerspannungen (CV) um, die für das Eurorack-System nutzbar sind. Diese Converter lassen sich über USB anschließen und steuern verschiedene Parameter wie Notenlänge, Takt und mehr. Das Audiosignal des Eurorack-Systems muss schließlich wieder in die DAW eingespeist werden. Je nach Umfang des Setups benötigst du möglicherweise zusätzliche Eingänge oder einen Mixer. Latenzprobleme können durch Anpassungen in den Audioeinstellungen behoben werden.

Einen Einstieg in das Eurorack findest du hier! 

4. MIDI-Controller mit CV-Anschluss:
Ein MIDI-Controller mit CV-Anschlüssen, wie der Arturia Keystep oder KeyLab MK2, verbindet MIDI- und CV-Welten. Du kannst Pitch-CV-Ausgänge mit einem modularen Synthesizer und den Gate-Ausgang mit Hüllkurven-Eingängen verbinden. Diese Controller bieten oft zusätzliche Funktionen wie Sync-Anschlüsse zur Steuerung externer Sequenzer. Sie ermöglichen es, mit MIDI-Keyboards modulare Synthesizer zu spielen und zu sequenzieren. Allerdings ersetzen sie nicht immer einen vollständigen MIDI-to-CV-Converter, was bei bestimmten Setups notwendig sein könnte. Für komplexere Steuerungen benötigst du eventuell zusätzliche Hardware.

(Bild: Dr. Andreas Hau)

5. DAW mit DC-gekoppeltem Interface:
Mit einem DC-gekoppelten Interface lassen sich in DAWs wie Ableton Live CV-Signale erzeugen und ausgeben. So können Eurorack-Module direkt über die DAW gesteuert werden. Ableton bietet mit CV Tools eine Reihe von Plugins an, die Noten, LFOs und Modulationen als CV-Signale erzeugen. Auch andere DAWs wie Bitwig Studio bieten CV-Optionen. Falls deine DAW diese Funktion nicht unterstützt, kannst du Drittanbieter-Software wie CV Toolkit verwenden. Wichtig ist, dass du ein DC-gekoppeltes Interface benötigst, um die CV-Signale auszugeben.

Screenshot

6. Ableton Link und iOS-Geräte: 
Ableton Link ermöglicht die einfache Synchronisierung von Geräten und Apps über ein lokales Netzwerk. Dies funktioniert besonders gut mit iOS-Apps, die Link-kompatibel sind, wie Audulus oder Drambo. Sobald die Verbindung hergestellt ist, laufen die Geräte synchron mit deiner DAW. Möchtest du ein iPad als zentrales Steuergerät für dein Setup nutzen, benötigst du möglicherweise zusätzliche Hardware wie einen MIDI-to-CV-Converter. Auch Apps wie AUM oder MIDI Link Sync helfen dabei, die Kontrolle über komplexere Setups zu behalten. Grundsätzlich gilt: Halte es anfangs einfach, um die Integration reibungslos zu gestalten.uf einer einfachen Ebene könnte man ein DC-gekoppeltes Audio-Interface wie das ES9 und Apps verwenden, die Modulationsdaten ausgeben, wie Audulus, Drambo und MiRack. Verwende also dein iPad wie eine DAW in Tipp 5.

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