Studioszene – Tag 2

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Nach einem großen Besucherstrom am ersten Messetag und viel kreativem Input, zeigte der renommierte Produzent Philip Schwär an Tag 2, wie von einer Sprachnotiz heraus erfolgreiche Songs entstehen können. Mit Songs von Revolverheld und Kettcar im Gepäck, bekamen wir einen Einblick in die einzelnen Entwicklungsschritte der Produktion und auf welche Details im Arrangement und der Instrumentierung zu achten ist. Gerade durch das gezielte finetuning der Drums, der Gitarren und neuem Textinput für Strophen und den C-Part, ist es möglich dem Song eine gute Dynamik und Stimmung zu geben.
Dadurch, und durch eine spontane Kollaboration mit megaloh ist der Song „Krieg mit mir selbst“ von Revolverheld letztendlich so stimmig geworden, wie er heute zu hören ist. Kreativität und neuer Input spielen im Entstehungsprozess hier natürlich eine große Rolle. Wichtig ist es, einfach mit den Ideen, die man hat zu beginne, sich an den unterschiedlichsten Orten Inspiration zu holen und dann einfach damit weiterzuarbeiten.

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Ein Thema, über das derzeit viel diskutiert wird und das die Grenzen des Möglichen kontinuierlich verschiebt, ist die Welt der künstlichen Intelligenz. Nach wir vor werden Vorteile und Herausforderungen noch oft diskutiert, jedoch ist KI bereits in vielen Bereichen der Musikproduktion angekommen und wird auch zunehmend genutzt. Sei es für Songanalyse, Produktion oder das Mastering. Produzent Pascal „Kalli“ Reinhardt zeigte in seiner Masterclass, welche neuen Wege und Ansätze es gibt, mit KI im Bereich Vocals und Instruments zu arbeiten und welche Tools sich in den vergangenen Zeit etabliert haben. In einigen seiner vergangenen Radio-Hits hat er bereits AI-generierte Vocals nahtlos in seine Produktionen integriert. Durch den Einblick in seine Sessions konnten die Teilnehmer mitnehmen, wie er dabei vorgegangen ist und was beim Recording und der Nutzung von AI vocals zu beachten ist. Gerade zur Unterfütterung von Lead-Vocals oder für chorale Arrangements kann KI eine spannende neue Art der Umsetzung sein. 

Am Nachmittag war für analog-Fans viel geboten. Audio Engineer Moritz Enders nahm uns mit in die Welt des analogen Mixings. Er hat bereits mit namhaften Künstlern wie Silbermond, Casper oder The Intersphere zusammengearbeitet und mit ihnen Alben produzierte, die in den Charts erfolgreich waren. In seiner Masterclass zeigte er anhand seiner Beispiel-Sessions, wie er moderne Popsongs analog mischt, Signal-Routings umsetzt und gab dabei tiefe Einblicke in seine Philosophie.

Vorbereitungen und Mixing trennt der Audio Engineer dabei strikt. Denn wenn man zum ersten mal einen Song hört, dann sollte man diesen auch wirklich konzentriert zuhören. Diese Chance des „ersten Hörens“ gibt es nur einmal, daher ist es wichtig diese gut zu nutzen und das maximale daraus zu ziehen. Auch sei die Vision entscheidend, um zu einem entsprechenden finalen Mix zu kommen. Für das Mastering gibt es für Moritz Enders keinen extra Prozess, denn er mastert durch den Mix. 

 

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