Die französische Softwareschmiede UVI hat ihrem Flaggschiff-Synthesizer Falcon ein sehr gelungenes Update spendiert. Version 3.1 fokussiert sich vor allem auf Workflow-Optimierungen – allen voran eine komplette Überarbeitung des Preset-Browsers.
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Der neue Browser
Bei der Vielfalt an Presets kann man schon mal den Überblick verlieren, denn über die Jahre hat sich eine stattliche Anzahl an Sounds angesammelt, die mit dem Falcon ausgeliefert werden. Hinzu kommen je nach eigener Ausstattung weitere Instrumente z.B. von Vintage Vault 4 oder aus einzelnen Sound-Expansions, die für Falcon angeboten werden. Dieses gesammelte Klangarchiv konnte bisher nicht gemeinsam durchsucht werden. Das hat sich mit dem Update 3.1 von Falcon endlich geändert.
Herzstück des Updates ist deswegen der überarbeitete Browser. UVI hat hier offensichtlich auf User-Feedback reagiert und Audio-Previews für alle Presets implementiert. Dieses lang ersehnte Feature, das man z.B. von NKS in Komplete Kontrol oder Kontakt 8 von Native Instruments kennt, beschleunigt die Soundsuche erheblich.
Ergänzt wird der Browser zusätzlich durch das neue Tag-System: Sämtliche Presets – auch die der Soundbanks, der zusätzlichen Instrumente und Expansions – wurden mit detaillierten Tags versehen. Dies ermöglicht nun eine präzisere und bibliothekenübergreifende Suche. So findet man plötzlich Schätze aus längst vergessenen Instrumenten oder Soundbänken, in denen man sonst vielleicht gar nicht gesucht hätte.
Damit das alles funktioniert, lädt man sich nach dem Update von Falcon die „Tag-Library“ im UVI-Portal herunter. Diese benötigt zusätzlich 2,8 GB SSD-Platz, die gut investiert sind. Sollte danach noch nicht direkt alles reibungslos funktionieren, benötigt die Software noch etwas Zeit, um alles mit der installierten Bibliothek abzugleichen. Danach sollte dann alles klappen.
An den grundsätzlichen Stärken von Falcon hat das Update natürlich nichts geändert. Das hybride Synthesekonzept mit einer unbegrenzten Anzahl von Oszillatoren, Effekten und Modulatoren bleibt erhalten. Die native 64-Bit-Architektur unterstützt weiterhin Surround-Setups bis 10.2 und läuft sowohl als Standalone-Version als auch als Plug-in. Falcon ist vor allem für Klang-Enthusiasten einmal mehr eine Empfehlung.
Erweiterungen
Parallel zum Update erscheinen zwei neue Sound-Expansions:
“Modular Drums” bietet 100 Drumkits, inspiriert von der modularen Synthese, mit Echtzeit-Manipulationen wie dem Beat-Repeat-Effekt.
Die zweite Erweiterung “Pulsación” konzentriert sich auf modern produzierte Latin Music mit fertigen Construction Kits und genretypischen Presets.
Die Erweiterungen kosten jeweils 39 Euro und sind zum Start im 2-für-1-Angebot erhältlich. Dies gilt übrigens auch für alle bereits erhältlichen Erweiterungen.
Lizenzen
Wer einmal eine Dauerlizenz von Falcon erworben hat (bis 4.11.2024 mit 50% Rabatt + 50€ Gutschein), bekommt die Updates immer kostenlos. Falcon kann dann auf bis zu drei Computern oder iLok-Keys gleichzeitig aktiviert werden.
Für einige Benutzer ist aber vielleicht das Abonnement “SonicPass” (24€/Monat oder 240€/Jahr) besser geeignet, das neben Falcon auch Zugang zu allen anderen UVI-Instrumenten und -Effekten bietet. Obwohl man so eine riesige Sammlung von Sounds und Modulen mit allen Neuerscheinungen gleichzeitig bekommt, bevorzuge ich persönlich die Dauerlizenz. Glücklicherweise gibt es ja beide Optionen.