Jetzt mit analogen Filter-Modellen

Soundpaint 4.0 erschienen

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Die Sample-Schmiede Soundpaint (8Dio) hat ihrer gleichnamigen Sampler-Software ein frisches Update auf Version 4.0 spendiert. Die wichtigste Neuerung verbirgt sich hinter dem schicken Namen „C.A.F.“ (Capture Analog Filter) und bringt neue Filter-Möglichkeiten durch detaillierte Emulation originaler analoger Filter. Darüber hinaus bringt das kostenlose Update zahlreiche weitere Verbesserungen mit sich, wie etwa die Unterstützung von PCM-Libraries, die deutlich weniger Speicher benötigen.

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Neue C.A.F.-Technologie als Herzstück

Die wohl interessanteste Neuerung in Version 4.0 ist die C.A.F.-Technologie. Sie ermöglicht es, die Filter von Vintage-Synthesizern zu emulieren und in allen Sound-Kreationen in Soundpaint anzuwenden. In der kostenlosen Version sind bereits zwei Filter enthalten: “MOOD” (eine Emulation des Moog Ladder-Filters) und “OBHM” (basierend auf dem Oberheim State Variable Filter). Damit verbindet Soundpaint auf interessante Weise die Modellierung von Filtern mit samplebasierter Klangerzeugung.

Weitere Filter sind an den Kauf bestimmter Soundpaint-Libraries gekoppelt. Bisher sind kostenpflichtige Upgrades für die Jupiter 8 Library (Juniper 8 II) und die Juno-60-Library (Nuno 60 II) erschienen, die für die neue Version auch neben den neuen Filtern grundlegend überarbeitet wurden. Wer die Library neu erwirbt, zahlt den gleichen Preis wie bisher, Vorbesitzer zahlen 50% des Neupreises.

Später sollen unter anderem noch C.A.F.-Libraries vom MS-10, SH-101 und ARP 2600 folgen, die dann auch entsprechende Filtermodelle mitbringen. Die Filter können pro Stimme angewendet werden, was für authentischere Vintage-Synthesizer-Klänge sorgt. Dabei soll sich die CPU-Belastung laut Hersteller in Grenzen halten.

Sounpaint 4.0 - neue C.A.F. Sektion
Sounpaint 4.0 – neue C.A.F. Sektion

Technische Optimierungen

Soundpaint 4.0 unterstützt nun auch PCM- und FLAC-Dateiformate, was die Größe der Sample-Bibliotheken deutlich reduziert. Als Beispiel: Die ursprüngliche Jupiter 8-Bibliothek war über 91 GB groß, während die neue PCM-Version mit zusätzlichen Programmen nur noch etwa 46 GB benötigt. Wer vorherige Projekte mit der ersten Version der Library nutzen will, muss aber unter Umständen beide Versionen installiert lassen.

Dank der PCM-Unterstützung können laut Hersteller nun auch umfangreiche Chor-Bibliotheken realisiert werden, die später im Jahr erscheinen sollen. Ebenso sind weitere Orchester-Bibliotheken mit vielen Artikulationen in Arbeit, da die reduzierten Dateigrößen mehr Spielraum bieten.
Das Update auf Version 4.0 bringt außerdem einen optimierten Time Stretch Pro-Algorithmus mit, der CPU-freundlicher arbeitet als sein Vorgänger.

Erweiterte Modulationsmöglichkeiten

Für kreative Klanggestaltung sorgen die verbesserten grafischen Hüllkurven und LFOs. Besonders die LFOs wurden mit klassischen Wellenformen und inspirierenden Zufallsmodi ausgestattet, die komplexe Modulationen ermöglichen. Außerdem wurde die Unterstützung für echten polyphonen Aftertouch implementiert – ein erster Schritt in Richtung MPE-Kompatibilität.

Sounpaint 4.0 - gesamtes GUI
Sounpaint 4.0 – gesamtes GUI
Sounpaint 4.0 - Jupiter 8 Library
Sounpaint 4.0 – Jupiter 8 Library

Upgrade-Philosophie

Das Update auf die Engine „Soundpaint 4.0“ ist weiterhin kostenfrei. Libraries, die die neue C.A.F.-Technologie unterstützen und in diesem Zuge auch die platzsparenden Speicherformate mitbringen, sind leider bisher nur als kostenpflichtiges Upgrade erhältlich. Nutzer der Vorversion bekommen allerdings 50% Rabatt auf das Upgrade. Der Hersteller begründet die kostenpflichtigen Upgrades mit dem enormen Aufwand, der in die Bibliotheken geflossen ist.

Auf Nachfrage erklärte Soundpaint außerdem, dass technische und logistische Gründe gegen einen separaten Verkauf der Filter sprechen, was ich eigentlich für die bessere Variante gehalten hätte. Die neuen Bibliotheken wurden – so der Hersteller – komplett neu programmiert, um die C.A.F.-Filter zu integrieren. Ein kostenfreies Update hätte bedeutet, dass Bestandskund*innen zwar neue Parts und Programme erhalten, die meisten davon aber nicht ohne zusätzlichen Kauf der Filter hätten nutzen können. Soundpaint betont, dass dieser Ansatz nur für die Jupiter 8 und Juno 60 Libraries gilt. Für andere bestehende Synthesizer sind keine kostenpflichtigen C.A.F.-Upgrades geplant und neue Produkte werden die Filter direkt enthalten.

Fazit

Es ist schön zu sehen, dass die Soundpaint-Plattform regelmäßig mit neuen Features versorgt wird, die zwar manchmal etwas zu werbewirksame Namen tragen, aber die Software nach vorne bringen. Die neuen Filter klingen, sofern ich sie ausprobieren konnte prima und es ist toll, dass man nun Filter und Samples unterschiedlicher Klangerzeuger wild kombinieren kann. Auch die anderen neuen Funktionen und die reduzierte Speichergröße sind willkommene Verbesserungen. Ich hoffe, dass die platzsparenden Varianten der bisherigen Libraries auch schnell ausgerollt werden.

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