Royer 121 Platinum – So klingt ein Bändchenmikrofon
von Marc Bohn,
Anzeige
Das Bändchenmikrofon Royer 121 wurde im Jahre 1998 veröffentlicht und gehört seither zu den angesagtesten Bändchen weltweit. Bis dato waren Bändchenmikrofone sehr anfällig und zerbrechlich. Auch der Schalldruckpegel musste achtsam behandelt werden. Hohe Lautstärken waren fast nicht machbar. Das Royer 121 nimmt es dagegen mit einem Grenzschalldruckpegel von 135 dB bei 20 Hz auch mit hohen Lautstärken auf. Dadurch kann man es auch durchaus mal vor einem brüllenden Gitarrenamp oder Bläsern platzieren. Und das Gehäuse ist nicht nur elegant sondern auch äußerst robust.
Anzeige
Wie viele Bändchenmikrofone besitzt auch das Royer 121 eine Acht als Richtcharakteristik. Laut Hersteller ist der Ausgangspegel identisch mit dem eines dynamischen Mikrofons und der Frequenzgang linear. Beliebte Einsatzorte von Bändchenmikrofonen sind vor zerrenden Gitarrenverstärkern, Bläsern oder Drums.
Um euch zu zeige, wie das Bändchenmikrofon Royer 121 klingt, haben wir es mal vor einen Gitarrenamp gepackt. Hört mal rein:
Das markanteste Merkmal eines Bändchenmikrofons ist deutlich zu hören. Dieses Brutzeln, was den Klang des Bändchen so besonders macht. Das Royer 121 klingt sehr ausgewogen. In den Tiefen voll und rund, die Mitten sind präsent aber tun nicht mehr als sie sollen und die Höhen sind sehr sanft und weniger scharf. Wenn man jedoch eine Heavy Metal Gitarre aufnehmen möchte, bei der die Gitarre auch schön sägen soll, oder man generell etwas Höhen vermisst, empfehle ich, das Signal eines SM57 von Shure leicht hinzu zu mischen.
Wir haben das gleiche Gitarrensignal über ein SM57 zum Vergleich aufgenommen. Hört mal hin:
Das SM57 klingt etwas dünner und es fehlt an Tiefen. Jedoch hat es in den Höhen genug Dampf, was zusammen mit dem Signal des Royer 121 etwas mehr Brillanz verschaffen kann.
Ich hab mal beide Signale zusammengemischt. Die Lautstärke des Royer 121 liegt bei 0 dB und die des SM57 bei ca. – 15 dB.
Wenn ihr zwischen dem Klangbeispiel des Royer 121 und dem des Mix inklusive dem SM57 hin und her switcht, stellt ihr fest, dass sich oben rum in den Höhen etwas tut. Das Signal wird etwas präsenter und setzt sich dadurch auch in einem gesamten Mix gegen Bass und Drums etwas besser durch. Das ist eine übliche Anwendung bei Gitarrenaufnahmen mit einem Bändchenmikrofon in Studios.
Beide Signale haben wir mit dem PreAmp REDD.47 von Chandler aufgenommen. Ein Interview mit Chandler-Entwickler Wade Goeke findet ihr hier.
Weitere Technische Daten zum Royer 121:
Empfindlichkeit -50dB (Ref. 1V/Pa)
Frequenzgang: 30-15000 Hz +/- 3dB
Verstärkertyp: passiv
Geliefert wird das Royer 121 in einem schicken Holzetui inklusive Samttasche und Handschuh.
Fazit
Das Royer 121 ist ein robustes und elegantes Mikrofon mit einem tollen Klang. Gerade an der verzerrten Gitarre schafft es das Bändchenmikrofon dieses gewisse “körnige” zu übertragen. Bei einem Preis von 1600€ gehört es mit Sicherheit nicht zu den günstigen Mikrofonen. Aber so ein Bändchenmikrofon auf dem Niveau ist auch eine Investition fürs Leben.
Kommentar zu diesem Artikel
Pingbacks