Native Instruments Maschine MK2 Groove Production Tool im Test
von Markus Thiel, Jörg Sunderkötter,
Anzeige
Spätestens ab Version 1.5 entwickelte sich Native Instruments Maschine zu einem der beliebtesten Groovetools. Die Kombination aus HardwareController, Host-Software und den in letzter Zeit erschienenen Expansions mit neuen Sounds und Grooves scheint das Erfolgskonzept zu sein. Jetzt legt der Berliner Hersteller nach und präsentiert uns neu durchgestylte Controller, ein Software-Update und reichlich Zubehör.
Die nächste Generation von Maschine ist da! Optisch auffällige Neuerungen bereits bei der Hardware: Die Controller-Modelle von Maschine und Maschine Mikro gibt es in »klassisch« Schwarz und wahlweise nun in Schneeweiß, die Softwarekomponente mit Version 1.8 wurde einer gründlichen Überarbeitung unterzogen.
Anzeige
Schon mit der Version 1.5 änderte Native Instruments den Controller, und mit den weiteren Zwischen-Updates wuchs Maschine zu einem leistungsfähigen Produktions- und Livetool, das eine sehr gute Library mit Sounds und Effekten bietet und außerdem die Integration von Plug-ins erlaubt. Dabei kann Maschine entweder standalone oder wiederum selber als Plug-in in einen Audio/MIDI-Sequenzer integriert werden.
Neues Maschine-Feel
Das weiße Modell bekamen wir kurz vor Redaktionsschluss zur Ansicht. Es liegt nicht nur an der hellen Farbgebung, dass man ein neues Maschine-Gefühl bekommt, denn neben der individuellen Farbzuweisung der Pads, die man jüngst vom Traktor Kontrol F1 kennt, hat die Hardware selbst ein Facelift erfahren. In der Master-Sektion gibt es nun einen Drehregler zur Werteeingabe, was die Bedienung des Groove-Production-Tools noch mal komfortabler macht. Im Vergleich mit unserem alten »1.5er«-Controller wurde aber auch die Verarbeitungsqualität der Hardware verbessert. Die Potis unterhalb der beiden Displays laufen schön smooth, und die Funktionstaster besitzen einen spürbaren Schaltpunkt. Und der Response der Pads wurde verfeinert.
Mit dem gerasterten Regler der MasterSektion kann man direkt auf die Funktion »Volume«, »Swing« und »Tempo« Einfluss nehmen, aber auch die in den Displays an – gewählten Funktionen (z. B. die Auswahl von Sounds, Groups, Effekten, Plug-ins etc. über den Browser) bedienen. Sehr gut, dass man beim Suchen von Sounds gleich den frisch angewählten Sound vorhören kann: Er wird direkt abgespielt (und muss nicht erst geladen werden). Ist diese Arbeitsweise störend, schaltet man »Prehear« einfach aus, und alles läuft wie gewohnt.
Und man freut sich über den Taster »Auto WR«, mit dem man nun direkt (ohne Tastenkombination) Parameterautomationen in den Patterns aufzeichnen kann − aber die neue Version hat noch viele weitere Verbesserungen des Workflows zu bieten.
Updaten
Wer von einer der Vorversionen updaten möchte, kann nach wie vor den alten Controller weiterverwenden, denn unverändert unterstützt der Maschine-Treiber sämtliche Modelle, wobei auch der gleichzeitige Betrieb mehrerer Controller unterstützt wird.
Das für Maschine-User übrigens kostenlose Software-Update verlief ohne Probleme: Der Installer berücksichtigt bereits vorinstallierte Inhalte, wobei der Library-Pfad und der voreingestellte Plug-in-Folder übernommen werden. Expansions und User-Einträge in der Library bleiben erhalten. Beim ersten Pro grammstart werden die Inhalte allerdings neu indiziert, was eine Weile dauern kann. Aber − und das ist das Wesentliche: Man kann sofort ohne Probleme mit der neuen Software weiterarbeiten und die Verbesserungen des Controllers genießen. Auch hier unser erster Eindruck: Tiptop!
Zubehör
Mit dem kommenden und für beide USB-Controller-Modelle identischen Maschine- 1.8-Update hält auch der ebenfalls aus dem Hau se NI stammende Synthesizer Massive Einzug ins Groove-Komplettpaket. Die Soundbibliothek wächst so um 1.300 zusätzliche Sounds an. Darüber hinaus liefert der Hersteller beide Maschine-Varianten mit Komplete Elements, einer abgespeckten Fassung des Software-Bundles Komplete 8/Ultimate, aus.
Die Berliner Soft- und Hardwareschmiede machte sich aber auch eingehende Gedanken über Einsatzgebiete und Anwendung der Maschine-Controller. Ab sofort wird es mit dem 69 Euro teuren »Maschine Stand« ein optionales Stativsystem geben. Dieser besteht aus eloxiertem Aluminium und wird mit einem Adapter geliefert, um die Groovebox auf einem handelsüblichen Snare-Drum-Stativ zu montieren.
Neben diesem Bundle wird es unter dem Namen »Custom Kits« auch magnetische Faceplates und Knöpfe in fünf verschiedenen Farbvarianten für den Maschine-Controller (nicht »Mikro«!) zu einem Aufpreis von 69 Euro geben. So lässt sich das Flaggschiff für jede Gelegenheit und jede Wohneinrichtung passend umstylen.
Fazit
Native Instruments erfolgreiches Groovetool wird noch besser. Das betrifft nicht allein neu hinzu gekommene Funktionen wie etwa das lang ersehnte Time-Stretching, sondern vor allem geht einem das Zusammenspiel von Hard- und Software mit dem neuen Controller noch besser von der Hand. Trotz der neuen Funktionen findet man sich aber als Anwender der Vorversion sofort zurecht − die Maschine-Entwickler haben ihren Usern offensichtlich gut zugehört. Ein äußerst gelungenes Update, das die Handhabung eines doch recht komplexen Systems noch einfacher macht.
Hersteller/Vertrieb
Native Instruments
UvP
599,− Euro (Maschine); 349,− Euro (Maschine Mikro)