Schlechter Sound gut emuliert

5 Moderne Vintage-Sampler

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vintage sampler

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Früher war alles besser, außer die Digitaltechnik. Doch genau darum sind Sampler aus der ersten und zweiten Generation wieder sehr beliebt. Niedrige Bit-Auflösung, ungerade Sampling-Frequenzen, mittelprächtige DA-Wandler, leistungsschwache Prozessoren mit Rundungsfehlern und unzulänglich gefiltertes Aliasing ergeben in der Summe etwas, was man “Digitalcharme” nennen könnte.

Tatsächlich liegt es an einer ganzen Reihe von technischen Unzulänglichkeiten und deren Zusammenspiel, warum Geräte wie E-MU SP-1200, Akai S900, Ensoniq Mirage und selbst Casio SK-1 und Yamaha VSS-Serie nicht durch den simplen Einsatz von Bit Reduction emuliert werden können. Für einen authentischen Sound mit all seinen Nuancen beim Down Pitching, Transponieren und Filtern braucht es schon mehr als ein nachgeschaltetes Plug-in. Wir haben ein paar aktuelle Hard- und Software-Sampler zusammengestellt, mit denen man echtes 80er-Feeling in sein Studio holen kann.


Arturia V-Collection 9

Unter den zahlreichen Plug-ins von Arturia gibt es auch drei Emulationen von Vintage-Samplern, die jedoch damals für die allermeisten Musiker ebenso unerreichbar waren wie heute auch. Emulator II V fokussiert sich als reiner Sampler auf eine 8-Bit Engine, die zusammen mit seinem (Analog)-Filter und dem DAC den Sound ausmacht. CMI V beinhaltet nicht nur die Sample-Engine des Fairlight CMI, sondern auch dessen Spectral Synthesis. Synclavier V ist zunächst ein FM-Synthesizer, kann aber auch Samples importieren und beherrscht ab Version 2 die Resynthese. Zusätzlich zu jedem Sampler erhält man auch die originalen Librarys mit Sounds, die seinerzeit in vielen Pop-Produktionen und Soundtracks verwendet wurden. Angesichts der Einzelpreise der Plug-ins von 149,- Euro ist die V-Collection 9 mit ihren insgesamt 33 Plug-ins in vielen Fällen die sinnvollere Anschaffung.

Unter diesem Link findet ihr die Arturia V-Collection 9 bei Thomann. Tipp: bis zum 5. Dezember 2023 gibt es die Download-Version der V-Collection 9 besonders günstig


Isla Instruments S2400

Die S2400 wurde als moderne Version der EMU SP-1200 entwickelt, die speziell in HipHop-Kreisen einen echten Kultstatus geniest. Die Sampling-Engine wurde akribisch nach dem Vorbild entwickelt, geht dann aber weit über dessen Möglichkeiten hinaus: Stereo-Sampling, max. 128 MB Flash-Speicher, 16-Bit Mode, WAV-Import, SD-Card, OLED-Display usw. machen die S2400 zu einer Maschine für aktuelle Produktionen, ohne dabei den Vintage-Flair zu verlieren. Auch das Sample-Editing und der Sequenzer orientieren sich einerseits am Original, bieten aber ebenfalls zusätzliche Features.

Unter diesem Link findet ihr die Isla Instruments S2400 bei Thomann.


Roland SP-404 MKII

Die jüngste Version des SP-404 ist im eigentlichen Sinn kein Retro-Sampler. Er arbeitet mit 16 Bit / 48 kHz und verwendet WAV- sowie AIFF-Dateien. Dennoch ist der Sampler speziell bei Producern von HipHop und Lofi-Styles beliebt, weil sich zum einen sich die Arbeitsweise beim Erstellen von Beats an früheren Groove-Samplern orientiert und zum anderen die Ausstattung an Genre-typischen Effekten sehr üppig ist. Mit u.a. sehr guten Emulationen von Vinyl, Kassetten und Amps lässt sich ein überzeugender Lofi-Sound kreieren. Überdies lässt sich das kompakte Gerät leicht zu Live-Gigs und Jam-Sessions mitnehmen.

Unter diesem Link findet ihr den Roland SP-404 MKII bei Thomann.


Sonicware Liven LoFi-12

LoFi-12 ahmt kein bestimmtes Vorbild nach, arbeitet aber mit einem echten 12-Bit Mode. Ähnlich wie bei Low-Cost-Geräten aus den 80er Jahren gibt es auch hier einige Limitierungen, die von manchen Usern als kreativitätsfördernd begriffen werden. Maximal 4 Sekunden Sample-Länge und 4-Track Sequenzer sind schon ziemlich retro, aber es gibt auch einen Insert-FX pro Track, einen internen, wenn auch begrenzten Speicher und Samples sowie Parameter können pro Step geändert werden. Der Sample-Vorgang, Im- und Export per MIDI-Dump und (wahlweise) 12 kHz sind dann aber wieder sehr Old School.

Unter diesem Link findet ihr den Sonicware Liven LoFi-12 bei Thomann.


Soundmachines UL1 Uloop

Zwar sind derzeit in der Eurorack-Welt überwiegend Granular-Sampler angesagt, aber es gibt auch Lofi-Module wie etwa den UL1. Man könnte den monophonen Sampler in seiner Begrenztheit mit einem Casio SK-1 vergleichen. Funktionsumfang und Technik sind gnadenlos simpel und die Sampling-Rate lässt sich bis auf 6,5 kHz herunterschrauben. Play, Record, Pitch und Loop können mit CV- und Gate-Signalen gesteuert werden. Da das Modul nur 4 TE breit und recht günstig ist, kann man sich für Drumkits oder mehrstimmigen Sounds auch gleich ein ganzes Set an UL1 ins Rack schrauben.

Unter diesem Link findet ihr das Modul Soundmachines UL1 Uloop bei Thomann.

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