Der Elan scheint dem mittlerweile etablierten Hersteller von Software-Synths und virtueller Nachbauten betagteren Equipments nicht auszugehen. In schöner Regelmäßigkeit kommen neue Klangerzeuger hinzu. Und alle sind von gelobter Qualität, Apple Silicon nativ und ausgezeichnet mit einem erfreulich niedrigen Preis.
Anzeige
Ganze 22 dieser Klangerzeuger bündelt Cherry Audio nun in der neuesten Edition des Synth Stack in Version 4. Hinzugekommen sind die gesamten Neuzugänge der letzten Monate nebst dem ganz frischen Pro Soloist, der gemeinsam mit dem Bundle auch als separates Plug-in erscheinen ist.
Mit Pro Soloist lässt Cherry Audio einen weiteren Klassiker aus den 70ern auferstehen, der im Original mit lediglich 30 Presets angeboten wurde. Nun mit 450 Presets ausgestattet, erhält der Soft-Synth auch alle Vorteile einer Software: er kann programmiert werden, ist polyfon und bekommt neue Möglichkeiten mit Effekten, einem ARP und Sounds können in zwei Layern kombiniert werden.
Trotz der Einschränkungen beim Original war der Pro Soloist bei Musiker seiner Zeit sehr beliebt und kann sich nun erneut in aktuellen Produktionen mit seinem nostalgischen Sound beweisen.
Aber auch die anderen Neuzugänge in Synth Stack lassen sich hören: Zum einen wurde die Eigenentwicklung Harmonia beigelegt. Aus zwei Samplebasierten Oszillationen (eigene und mitgelieferte Samples) entstehen die Sounds, die aus den individuell einstellbaren Obertönen kreiert werden. Spannend werden die Klänge durch das Variieren der Einstellung von den Obertönen in Echtzeit.
Rund 350 Werks-Presets liefert Cherry Audio mit.
Mit dem Octave CAT (ein Octave Electronics-Nachbau aus dem Jahr 1976) und dem PS-3300 (ein Nachbau des raren polyfonen Korg-Synth-Monster aus dem Jahr 1977) zeigt der Hersteller wieder einmal, dass gute Emulationen nicht teuer sein müssen.
Der Octave CAT wurde in Zusammenarbeit mit dem ursprünglichen Designer programmiert und bringt natürlich alle Features des Originals mit. Diese werden wie üblich dann noch erweitert. Beispielsweise werden Grenzen bei der Polyfonie entfernt, Effekte eingebaut und über 300 Presets mitgeliefert.
Ähnliches gilt auch für den PS-3300. Diese Rarität (Quellen sprechen von nur 25-50 Exemplaren weltweit) mit einem entsprechend hohen Preis machte ihn bisher nur einer ausgewählten und wohlhabenden Gruppe von Musikern zugänglich. Dazu gehörten Vangelis, Jean-Michel Jahre und Kraftwerk. Nun kann man ihn sich so oft in die DAW packen, wie der Rechner es hergibt.
Auch hier wurde das Original aufgebohrt, u. a. mit unbeschränktem virtuellen Verkabeln, eingebauten Effekte, zwei CV Prozessoren, MIDI CC und über 360 Presets.
Alle Klangerzeuger kosten einzeln zwischen 29 $ und 59 $ und kommen neben den üblichen Plug-in-Schnittstellen auch als Standalone-Variante auf den Computer. Das Bundle kostet 299 $, Rabatte werden abgezogen, wenn bereits vorher einzelne Produkte gekauft wurden.
Als kleines Dankeschön an die User verschenkt Cherry Audio übrigens zu Weihnachten und dem zeitgleichen fünften Geburtstag des Herstellers einen neuen Klangerzeuger. Der auf dem gleichnamigen Klassiker Oberheim Synthesizer Expander Module, kurz SEM, basierende Synth aus dem Jahr 1974 wurde in Zusammenarbeit mit Mark Barton entwickelt und bringt 100 Presets mit. Neben diesem Freebie gibt es auch den Surrealistic MG-1 Plus und den Voltage Modular Nucleus kostenfrei auf der Website von Cherry Audio.