Der Reverb FabFilter Pro-R war schon in seiner ersten Version einer meiner Favoriten, wenn es um die Gestaltung schöner Hallräume ging. Der erstklassige Sound und ein übersichtliches GUI mit aussagekräftigen Bedienelementen und einer tollen grafischen Umsetzung des Reverbs lassen mich immer wieder zu diesem Plug-in greifen. Nun ist dieser Hall noch besser geworden und weiß mit neuen Funktionen und Algorithmen wieder zu überzeugen.
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Neben dem überarbeiteten, hochaufgelösten GUI, das nun zu den anderen aktuellen Plug-ins des Herstellers passt, sind vielleicht die beiden Reverb-Optionen „Vintage“ und „Plate“ die auffälligsten Neuerungen (als Ergänzung zum Mode „Modern“ aus Version 1). Diese beiden neuen Reverbs erweitern die Einsatzmöglichkeiten enorm und klingen jeder für sich wirklich schön. Sie lassen sich unter Beibehaltung aller anderen Werte im Plug-in einfach auswechseln, um im Vergleich den richtigen Algorithmus zu finden. Dabei kann aber auch der neue, übersichtliche Preset-Browser mit Favoriten-Funktion helfen, den bereits einige FabFilter-Plug-ins vorher spendiert bekommen haben. Hier findet man eine Menge hilfreicher neuer Voreinstellungen sowie auch alle alten Presets der ersten Version.
Der neue und intuitive Regler „Thickness“ beeinflusst die Dichte des Halls und ergänzt die Einstellungen für Distance, Charakter und Brightness selbsterklärend, ohne erst mit kryptischen Werten hantieren zu müssen. Das macht die Bedienung des Pro-R 2 für mich so attraktiv. Dazu gehört auch, dass viele Werte direkt in der grafischen Ansicht angepasst werden können.
Toll ist die neue Option, eigene IRs als Startpunkt nutzen zu können. Diese werden beim Import von Pro-R 2 interpretiert und in dessen Werte umgesetzt. Anschließend kann man dann wieder alles frei anpassen, wie man es gewohnt ist. Da werden sich noch ganz neue und eigene Klangwelten erschaffen lassen, die schon ohne diese Möglichkeit von „fein und natürlich“ bis zu „riesig, komplex und unwirklich“ gestalten ließen.
Das neue AutoGate und die Ducking-Funktion sind zeitgemäße Verbesserungen und machen den Reverb noch gezielter einsetzbar, ohne einen Mix zu verwaschen klingen zu lassen. Ein deutlich verbesserter Post-EQ mit optionaler Anpassung für M/S oder L/R und vielen weiteren Detailverbesserungen machen das Update zu einer runden Sache. Auch der neue Freeze-Knopf kann hin und wieder eine coole Option sein.
Zu guter Letzt unterstützt nun auch Pro-R 2 den immersiven Raum z. B. mit Dolby Atmos (bis zu 9.1.6.) und komplexen Einstellmöglichkeiten für jeden Kanal. Das wird zwar nicht für alle Nutzer ein entscheidendes Kaufargument sein, aber anderswo ist diese Funktion teilweise nur mit Aufpreis zu bekommen und 3D-Audio wird immer wichtiger. Da ist es toll, wenn es bereits integriert ist.
Der Neupreis des FabFilter Pro-R 2 beträgt 169 €, der Hersteller bietet aber immer deutliche Rabatte auf einzelne Plug-ins und Updates an, sobald man schon etwas aus dem Portfolio besitzt. Pro-R 2 ist auch Teil vieler Bundles, womit man insgesamt auch etwas Geld sparen kann, wenn man sich gleich für mehrere Plug-ins interessiert.