Auf der Webseite der Bluetooth SIG (Special Interest Group) wurden die Spezifikationen für LE Audio vorgestellt. Mit dem neuen Bluetooth-Standard sollen eine höhere Klangqualität, Multi-Stream und ein geringerer Energieverbrauch ermöglicht werden.
Ein neuer Audio-Codec namens LC3 sorgt dafür, dass eine höhere Audioqualität bei gleichzeitiger Absenkung der Bitrate erreicht wird. Nützlicher Nebeneffekt: es wird weniger Energie verbraucht. Das spart nicht nur Strom, sondern es lassen sich auch per Akku betriebene Geräte länger nutzen. Außerdem ist mit Auracast eine Broadcast-Anwendung in LE Audio integriert. Hierüber können ein oder mehrere (!) Audiostreams an eine unbegrenzte Anzahl von Empfängern gesendet werden.
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Die Spezifikationen wurden natürlich mit Hinblick auf Consumer-Audiogeräte entwickelt. Aber könnte mit den Möglichkeiten des LE Audio-Standards Bluetooth nicht auch ein größere Rolle im Studio oder bei Instrumenten spielen? Bislang wurde Bluetooth im MI-Sektor entweder als alternative MIDI-Schnittstelle (in einem recht überschaubaren Rahmen) oder bei Lautsprechern und Kopfhörern eingesetzt. Aber wie ist es nun um Klangerzeuger und Studiopereferie bestellt? Für 96k-Übertragungen wird wohl auch LE Audio nicht reichen, aber für einfachere Anwendungen ließen sich praktische Möglichkeiten denken.
Zum Beispiel für Tabletop-Setups, die aus mehreren Kleinsynthesizern, Drummschinen, Groovegear und Effektgeräten bestehen. Ein bunter Kabelverhau gehört bislang unabdingbar mit dazu, über den Audio- und MIDI/Sync-Verbindungen hergestellt werden. Wie hilfreich wäre hier ein Bluetooth-fähiger Mixer, zu dessen Kanälen die Geräte per Knopfdruck zugewiesen werden könnten. Ähnliches könnten man sich für die Mehrkanalübertragung einer Workstation oder Groovebox an eine DAW vorstellen. Oder ein Pedalboard, bei dem sich die einzelnen Pedale automatisch zusammenschließen. Ließe sich Auracast dahingehend modifizieren? Welche Vorstellungen für kabellose Verbindungen im Studio oder beim Live-Gig hättet ihr?