Globale Klangvielfalt in einer Library

Angecheckt: UVI World Suite 3

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UVI hat kürzlich die dritte Generation seiner umfangreichen Weltmusik-Bibliothek auf den Markt gebracht. World Suite 3 baut auf dem Fundament seiner Vorgänger auf und bringt 46 neue Instrumente und ein generalüberholtes Interface mit. Wir schauen uns das Ganze mal genauer an.

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Erweitertes Instrumentarium

Mit insgesamt 430 spielbaren Instrumenten aus aller Welt und über 12.000 Loops und Phrasen bietet World Suite 3 ein beachtliches Arsenal an regionalen Klängen. 46 Instrumente sind in dieser Version neu hinzugekommen, darunter eine dedizierte Sektion für „Native American“-Instrumente, antike griechische Klangerzeuger sowie Hybrid-Instrumente aus dem Mittelmeerraum und Osteuropa. Dazu kommen noch afrikanische, indische, australische, asiatische und südamerikanische Klänge – alles in insgesamt 12 Weltregionen sortiert. Es ist wirklich eine breite Auswahl kompakt in einer Library versammelt, erweitert um rund 350 neue Presets. Um sich besser zurechtzufinden, gibt es neben der Sortierung nach Regionen auch eine nach Instrumententypen. Das hilft bei der Auswahl, wenn man einfach ein Holzblasinstrument sucht und es erst mal egal ist, woher der Klang ursprünglich einmal kam.

Neue Engine

Das Herzstück des Updates bildet die überarbeitete Engine. Sie verspricht eine verbesserte Ausdrucksfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit. Die neu gestaltete Benutzeroberfläche wirkt aufgeräumter und intuitiver als bei den Vorgängerversionen.

Man findet sich schnell zurecht und kann die verschiedenen Artikulationen oder andere gesampelte Variationen und Phrasen über Keyswichtes schalten. Diese passen sich individuell für jedes Instrument an, je nach Gattung und möglichen Spielweisen. Gleich bleiben aber die Makros für schnelle Anpassungen von Color, Reverb, Dynamic und Delay.

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Kreatives Potenzial

Mit insgesamt nun über 1.900 Presets bietet World Suite 3 eine riesige Auswahl an sofort verwendbaren Klängen. Diese reichen von natürlichen Aufnahmen bis hin zu experimentellen Sounds. Es finden sich so Klänge für Filmkomponisten, die einen speziellen regionalen Mood benötigen. Aber auch Produzenten elektronischer Musik finden spannende Kreationen oder tolle Grundlagen für eigene organische Klangabenteuer. Bei einigen Instrumenten wurden auch Artikulationen aufgenommen, die nicht unbedingt in der traditionellen Musik verwendet wurden, aber spannende neue Klangaspekte aus den Instrumenten heraus kitzeln.

Schön für die experimentierfreudigen Momente ist auch die Option, den natürlichen Klangumfang, die „True Range“ verlassen zu können und so in Klangwelten vorzudringen, die mit dem originalen Instrument gar nicht möglich sind. Das gilt auch für Zwischennoten, die ein Instrument eigentlich nicht spielen kann, aber nun in der gesampelten Variante natürlich verfügbar sind. Allerdings verlässt man so den authentischen Bereich, falls es irgendwann doch von einem „echten“ Instrumentalisten nachgespielt werden soll. Apropos Experimente: Viele Instrumente bringen spezielle „X“-Patches mit, bei denen der Sounddesign-Aspekt im Vordergrund steht. Hier kommen auch die internen Effekte viel zum Einsatz. Diese Kreationen sind immer einen Besuch wert, finde ich.

Traveler

Besonders hervorzuheben sind die neu konzipierten World Traveler und Voice Traveler Instrumente. Sie ermöglichen nun einen einheitlichen Zugriff auf Tausende regionaler Loops und Phrasen in einem einzigen Interface – ein potenzieller Zeitgewinn für Produzenten und Komponisten. Es ist auch weiterhin möglich, die Loops als WAV-Files direkt in die DAW der Wahl zu ziehen und dort zu verwenden. Ich bin zwar eigentlich kein großer Freund von fertigen Phrasen, aber man bekommt so eine authentische Performance eines regionalen Künstlers und hat bei den Loops einen schnellen Startpunkt für eigene Explorationen. Man könnte beispielsweise zwei weit entfernte Erdteile in einem eigenen Kombi-Loop vereinigen – schon cool!

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Die beiden Traveler bieten dafür komplexe Kombinationen aus Percussion-Kits, ganzen Ensembles aus verschieden Instrumentengattungen oder vorgefertigten Sketches. Alles wieder nach Regionen sortiert oder in wilden hybriden Mischungen quer über den Globus zusammengestellt. Alles kann natürlich angepasst, ausgetauscht oder selbst kombiniert werden. Ähnlich funktioniert es bei dem Voice Traveler – nur mit gesungenen Phrasen und Vocal-Drones. Auch hier gibt es kinematische Hybrid-Patches. Das chromatische Spielen der Gesangsschnipsel klingt aber teilweise etwas unnatürlich. Sehr flexibel einsetzbar scheinen mir die mitgelieferten Drones zu sein, auch unabhängig vom World-Umfeld.

World Suite 3 läuft in der kostenlosen UVI Workstation oder als Erweiterung in der hybriden Klangfabrik Falcon. Hier sind dann noch weitergehende Manipulationen und kreatives Sounddesign möglich.

World Suite 3 kostet regulär 299 €, Upgrades gibt es ab 49 €. Alternativ bietet UVI auch ein Abo an, bei dem auch alle anderen Produkte des Herstellers inkludiert sind. Bei der Auswahl an Instrumenten ist es bemerkenswert, dass „nur“ knapp 36 GB für die rund 100 000 Samples auf der SSD benötigt werden.

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Fazit

World Suite 3 präsentiert sich als umfassende Erweiterung der etablierten Serie. Die verbesserte Engine, die intuitivere Benutzeroberfläche und der deutlich erweiterte Inhalt machen es zu einem vielseitigen Werkzeug für Komponisten, Produzenten und Sound-Designer (vor allem zusammen mit Falcon). Die enorme Vielfalt an Instrumenten und Sounds aus aller Welt sowie das kreative Potenzial durch neue Klänge und Presets sind inspirierend. Wer eine solide Grundausstattung regionaler Klänge sucht, wird hier fündig!

Website: https://www.uvi.net/de/world/world-suite-3.html#overview

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