Multiband-Kompressoren haben in Projektstudios bislang wenig Verbreitung gefunden, gelten sie doch als teuer und schwierig in der Anwendung. Der Drawmer 1973 könnte das ändern: ein Dreiband-FET-Kompressor, made in England, so richtig zum Anfassen, für 1.300 Euro!
Optisch bleibt sich der britische Hersteller treu. Wie alle Drawmer-Geräte ist der 1973 eine betont sachliche Erscheinung: schwarzes Gehäuse mit weißer Beschriftung. Farbakzente setzen allein die gelb-orange beleuchteten VU-Meter sowie die drei Gain-ReductionAnzeigen und eine Handvoll Status-LEDs. Einen Design-Preis wird der 1973 kaum einheimsen, aber das 19-Zoll-Stahlblechgehäuse mit zwei Höheneinheiten und einer Tiefe von 27 cm wirkt solide und sauber verarbeitet. Soweit keine Spur von “billig”.
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Das Bedienfeld ist klar gegliedert: Jedes der drei Kompressorbänder verfügt über ein gro- ßes Threshold-Poti; Attack und Release werden über sechsstufige Drehschalter eingestellt und anschließend die Gain-Reduction über das Gain-Poti ausgeglichen. Hilfreich ist, dass sich jedes der drei Bänder separat stumm oder auf Bypass schalten lässt. Zwischen den Kompressorbändern sitzen zwei Potis mit weißen Kappen, die die Cross – over-Frequenzen bestimmen. Ihre Regelbereiche sind sehr weit, was auch sinnvoll ist, da die Frequenztrennung mit einer geringen Flankensteilheit von nur 6 dB pro Oktave geschieht.
Nicht nur sein Preis macht den Drawmer 1973 für Multiband-Einsteiger attraktiv, sondern auch sein übersichtlicher Aufbau. Gerade in der Einarbeitungsphase ist es äußerst hilfreich, jedes der drei Bänder einzeln hören zu können, um auszuloten, wie sich die verschiedenen Einstellmöglichkeiten auswirken. Eine zentrale Rolle nehmen dabei natürlich die Zeitkonstanten ein, denn der Reiz des Mulitband-Konzeptes besteht nicht zuletzt darin, das Kompressionsverhalten gezielt auf die verschiedenen Frequenzbereiche abstimmen zu können. So lässt sich über längere Attack- und Release-Zeiten in die tiefen Frequenzen mächtig Druck machen, während mittlere Zeitkonstanten den Mix im Kern – bereich zusammenhalten und flinke Kompression in den oberen Frequenzen unangenehme Peaks und S-Laute entschärft.
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