Jürgen Michaelis ist seit Jahren der Godfather der analogen Kickdrum. Seit den technoseligen 90er-Jahren verfolgt der Berliner unnachgiebig ein Ziel: den perfekten Drumcomputer zu bauen. Mit der XBase 999 kam er diesem Ziel schon einen großen Schritt näher …
Nachdem Jomox-Chef Jürgen Michaelis sich zuerst mit Modifikationen der Non-Plus-UltraTechnomaschine Roland TR-909 befasst hatte, wurde der Wunsch nach einer Eigenkreation immer stärker, und das erste Produkt der jungen Firma entstand: die Jomox XBase 09, eine Art optimierte TR-909. Die XBase-Maschine ist zwar nur dreistimmig, bietet aber deutlich mehr Synthesefeatures als das große TR-Vorbild. Außerdem war der Preis von ca. 1.290 Mark musikerfreundlicher als der der TR-909, die in den 90ern immer höher gehandelt wurde. Mit der Xbase 09 wurde ein analoges Powertool geschaffen, das mittlerweile als Drumcomputer-Klassiker gilt.
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Der Nachfolger der XBase 09 ist die XBase 999, die nicht nur viel mehr Stimmen, sondern auch jede Menge klangliche Möglichkeiten bietet. Sie kam 2008 auf den Markt. Die XBase 999 wurde vor allem in Techno-Zirkeln gerne eingesetzt, da sie in Sachen Analog-Bassdrum sehr flexibel ist. Kein Wunder, dass Techno-Größen wie Richie Hawtin oder Ricardo Villalobo die 999 häufig verwendet haben. Auch im Studio von Industrial-Kultfigur und Nine-Inch-Nails-Gründer Trent Reznor ist der Drum-Bolide zu finden.
Die Rückseite der 999 ist mit einem MIDI-Trio, einem Anschluss fürs externe Netzteil, einem Mix-Out, einem Kopfhöreranschluss
und zehn Einzelausgängen bestückt. Externes Audiomaterial kann der Klangerzeugung via Stereo-Inputs zugeführt
werden. Nur der DIN-Sync-Anschluss des Vorgängers ist nicht mehr vorhanden.
Bild: Jürgen Michaelis, Bernhard Lösener
Die XBase 09, das erste Jomox-Produkt, kam 1997 heraus und kostete
1.290 Mark. Zu den Xbase-Nutzern zählen auch internationale Größen
wie Prince, Janet-Jackson-Produzent Terry Lewis, The Prodigy, KMFDM
oder Allessandro Cortini von Nine Inch Nails
Bild: Jürgen Michaelis, Bernhard Lösener
Zu den Fans der XBase 888 gehört u. a. Martin Gore von Depeche Mode. Die 888 ist im
Prinzip baugleich mit der 999, muss aber ohne das X-Filter auskommen; dafür besitzen
ihre Kick und die Toms aber eine zusätzliche Pitch-Hüllkurve, mit der man auch 808-
mäßige, langsame Pitch-Decays generieren kann. Auch der Noise-Generator von Snare
und Hi-Hat wurde dem Charakter der TR-808 angepasst.
Bild: Jürgen Michaelis, Bernhard Lösener
Die inzwischen eingestellte Jomox JazBase 99 ist ein 19"-Modul mit hybrider Klangerzeugung. Ihr
Schwerpunkt liegt auf akustischen Samples, die sich u. a. für Worldmusic oder Triphop eignen.
Bild: Jürgen Michaelis, Bernhard Lösener
Die fette Jomox-Bassdrum gibt es als ModBase 09 auch für das
Eurorack mit 100 Sound-Speicherplätzen (399 Euro).
Bild: Jürgen Michaelis, Bernhard Lösener
Die neue Jomox AlphaBase ähnelt optisch dem Vorgänger XBase 999 und bietet ebenfalls eine hybride Engine, ist
aber größtenteils neu programmiert. Klanglich kann sie alles, was die 999 und 888 bieten, ihr Soundspektrum ist
aber ungleich größer. Unter den elf Instrumenten findet man eine komplette Jomox-M.Brane-Stimme für komplexe
analoge Snare-, Percussion- und Tom-Sounds von 16 Hz bis 20 kHz sowie einen sechsstimmigen (!) FM-Synth
mit vier Operatoren. Auch die Bedienung und der Sequenzer wurden optimiert. Die klangliche Flexibilität der ca.
1.690 Euro teuren AlphaBase ist riesig. Ebenfalls interessant (und günstiger) ist die neue Hybrid-Maschine
Tanzbär 2 von MFB (980 Euro), die auch sehr druckvoll agiert und einen analogen Bass-Synthesizer an Bord hat,
aber ohne Effekte auskommen muss und einen im Vergleich zur AlphaBase kleineren Klangkosmos abdeckt.
halloooo. jetzt gibts die ALPHABASE
Hallooooo 🙂
In der Love The Machines Rubrik geht es grundsätzlich um ältere Kult-Geräte. Aber die Alpha Base haben wir ja auch noch erwähnt.