Die kleine Softwareschmiede Klevgränd aus dem schwedischen Stockholm erweitert ihr Portfolio um ein weiteres Hall-Plug-in. „Revolv“ ist im Kern ein Convolution Reverb, der sich aber durch eine sehr spezielle Sammlung von Impulsantworten (IRs) auszeichnet. Alles in ein schickes GUI verpackt – sogar mit historische Fakten über die jeweiligen Klangräume. Insgesamt bleibt es bodenständig und ganz ohne KI.
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Die Basis von Revolv sind die rund 100 Impuls Responses (IR). Diese stammen von den unterschiedlichsten Orten in ganz Schweden. Von einem Badezimmer oder einer Sauna bis hin zu alten Kathedralen oder dem Stockholmer Stadshuset, dem Ort der Nobelpreisverleihung, ist allerhand Kurioses und Historisches dabei. Auch ein schwedischer Wald steht zur Auswahl. Die IRs in Revolv wurden vor Ort mit mehreren Mikrofonen aufgenommen und eignen sich nicht nur für die Bearbeitung von Musik und Soundtracks, sondern beispielsweise auch für die Klänge in Games.
Die Benutzeroberfläche von Revolv ist – wie man es von Klevgränd kennt – wieder besonders gestaltet. Statt kryptischer Menüs navigiert man intuitiv mit dem “Wheel of Time and Space“ zwischen verschiedenen Räumen aus den unterschiedlichen Zeiten. So lässt sich die eigene Soundquelle schnell an den unterschiedlichsten Orten platzieren. Sechs verschiedene Themenwelten wie „Ruinen und Natur“ oder „Moderne Versammlungsorte“ stehen dafür zur Auswahl.
Fürs Feintuning stehen in einem Untermenü Parameter wie Decay, Pre-Delay und Width zur Verfügung. Außerdem werden je nach Ort verschiedene Mikrofontypen (MKH8020, Neumann U87, Zylia) und Aufnahmepositionen angeboten. Dazu gibt es jeweils Hintergrundinformationen mit interessanten Funfacts zum Aufnahmeort.
Hinter Revolv steckt der Sounddesigner Oscar Björk. Sein Projekt “Echoes of Our Time” bildet das Fundament für dieses Plug-in. Björks Ziel war es, die akustische Vielfalt Schwedens zu bewahren und gleichzeitig neue kreative Möglichkeiten damit zu eröffnen.
Mir gefallen die Natürlichkeit der Räume, die Reduziertheit des Plug-ins und die teilweise skurrile Auswahl der Klangräume. Alles klingt organisch und lebendig, ohne dabei aufdringlich zu sein.
Trotz der Komplexität der Convolution-Technologie läuft Revolv in der Regel ressourcenschonend auf der CPU und verbraucht wenig Platz auf der SSD.
Ich bin ein Fan der oft einfachen, aber wirkungsvollen Plug-ins des schwedischen Herstellers Klevgränd. Auch Revolv finde ich sehr gelungen und es wird sicher seinen Platz in der endlosen Auswahl an erhältlichen Hallgeräten finden. Eine unbedingte Empfehlung ist auch das sympathische Walkthrough-Video zu Revolv, um einen ersten Eindruck von dem Plug-in zu bekommen.
Der Einführungspreis von Revolv beträgt knapp 50 € (regulär rund 70 €) und ist über die Website von Klevgränd und andere Onlineshops zu bekommen.
