Die Macher der Wellen

Korg Wavestate – Wave Sequencing Synthesizer im Test

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Mit ihren interessanten Flächen und markanten Samplesequenzen gehörte die Wavestation zu den viel gehörten Synthesizern der frühen Neunziger. Irgendwann verschwanden Wavesequencing und Vektorsynthese aber in der Schublade der Synthesizer-Historie. Statt das Konzept dort wieder hervorzukramen und abzustauben, hat Korg die Technik mit einem aufgebohrten Antrieb versehen.

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Die zwischen 1990 und 1994 produzierte Korg Wavestation gehört zu den innovativsten Synthesizer-Entwicklungen der Neunziger. Nachdem Dave Smith und John Bowen über die Türschließung von Sequential Circuits zu Korg kamen, adaptierten sie dort Synthese- und Bedienkonzepte, die sie mit dem Prophet VS und dem Prophet 3000 begonnen hatten.

Die Besonderheit der digitalen Wavestation, die auf einem ROM-Speicher mit Samples zurückgriff, war der Umgang mit diesen Elementen. Zum einen gab es das sogenannte Wavesequencing, bei dem sich besagte Samples in einer benutzerdefinierbare, bei Bedarf temposynchronisierbare Abspielreihenfolge mitsamt individueller Dauer, Transponierung und Crossfades bringen ließen. Korg verfasste hier durch die freien Sprungpositionen zwischen den Samples gewissermaßen eine alternative Fortsetzung zur Wavetable-Synthese, die PPG einst eingeläutet hatte.

Für etliche Parameter gibt es dedizierte Bedienelemente, mit denen man in den
Sound eingreifen kann.
(Bild: Dirk Heilmann)

Mit der Vektorsynthese bot die Wavestation aber zusätzlich die Möglichkeit, bis zu vier Timbres in ein dynamisches, per Joystick und X/Y-Pfad animierbares Mischungsverhältnis zu bringen – ganz wie es 1986 schon der Prophet VS tat. Die Verknüpfung beider Syntheseformen erlaubte es, explizit bewegte Klänge zu generieren, da hier eben auch ganze Wavesequenzen über die Vekoreinheit gemischt werden konnten.

Produziert wurde die Wavestation in den vier Varianten Wavestation, Wavestation EX, Wavestation A/D und Wavestation SR sowie später in einer Software-Adaption. Dazu war/ist das Verfahren auch in den Flaggschiffmodellen Oasys und Kronos verfügbar.

Schon äußerlich unterscheidet sich Wavestate von seinen Vorgängern. Der Synthesizer erinnert mit seiner 3-Oktaven-Tastatur an den Minilogue XD, jedoch mit Tasten voller Größe. Auch ist er mit einer Preisempfehlung von 799 Euro in einer anderen Preisklasse angesiedelt. Tatsächlich versteht Korg seinen neuen Digitalsynthesizer auch nicht als Wavestation-Neuauflage, sondern als eigenständiges Instrument, das die genannten Syntheseansätze aufgreift, fortentwickelt hat und mit den Möglichkeiten moderner Digitaltechnik verknüpft.

Das beginnt mit einem signifikant größeren Wellenformspeicher von 4 GB sowie erhöhter Polyfonie und setzt sich mit einem deutlich erweiterten Wavesequencing, modellierten Resonanzfiltern, diverse Modulationen und individuellen Effektsektionen fort. Entsprechend hat Korg auch keine Rückwärtskompatibilität angestrebt. Warum auch: Die Originale und die Software-Nachbildung sind günstig zu haben. Immerhin hält Wavestate sämtliche Originalwellenformen im Speicher bereit.

64 Stereostimmen teilen sich in bis zu vier Programs (Layer) auf, die wahlweise auf Dynamik- und Tastaturbereiche beschränkt und über die Vektor-Engine der übergeordneten Performance-Ebene dynamisch miteinander verknüpft werden können. Bei Bedarf lassen sich die Layer aber auch auf eigenen MIDI-Kanälen adressieren. Die Polyfonie hängt erwartungsgemäß von der Anzahl der genutzten Layer ab. Werden alle aller Layer eingesetzt, stehen 16 Stimmen bereit, beim Spiel eines einzigen Multisamples alle 64.

Jedes Program kann aus einer großen Auswahl von Multisamples schöpfen und somit konventionelle, samplebasierte Klänge erzeugen. Die weitaus spannendere Alternative dazu ist jedoch Nutzung von Wavesequenzen mit bis zu 64 Steps, die sich aus dem vorhandenen Samplespeicher rekrutieren – eigene Samples lassen sich nicht verwenden. Da beim Starten des Geräts die Samples aber sichtbar in einen Speicher geladen werden, ist da möglicherweise noch nicht das letzte Wort gefallen.

Der wohl wichtigste Fortschritt ist die Trennung der Wavesequenz-Parameter in eigene Spuren, sogenannte Lanes. Statt Samples in einem gemeinsamen Zyklus zu wechseln, zu transponieren und zu pegeln, gibt es nun sechs Bereiche, die einem eigenen Parcours folgen können, und eine übergeordnete Master-Spur, die bei Bedarf Gleichtakt wieder herstellt. Die Bereiche sind Timing (Zeitverlauf), Sample(-auswahl), Pitch, Shape, Gate und Step Sequence. Jede Lane offeriert eine mögliche Länge von bis zu 64 Steps, eigene Start-und Endpunkte, Loopbereich und Laufrichtungen, die sogar moduliert werden können. Ein Beispiel: In der Wavestation hätte man im Vierteltaktraster zwischen drei Samples umschalten können, die über jeweils eigene Lautstärken und Tonhöhen verfügten. Im Wavestate kann man nun auf einer Spur eine vierteilige Abfolge von Viertel- und halben Noten anlegen, drei Samples heranziehen und fünf Tonhöhen. Das alte Muster wiederholt sich nach drei Schritten, das neue Muster nach 4 x 3 x 5 Zyklen und bietet darüber hinaus noch Zufalls- und Wahrscheinlichkeitsfunktionen sowie weitere Lanes …

Die Timing-Spur definiert die Dauer der einzelnen Schritte im Zeit- oder Taktraster, aber auch mögliche Crossfade-Zeiten. Die Samplespur dient der Klangauswahl, bietet aber auch mögliche Transponierungen und Lautstärkeanpassungen, mitunter sogar mehrere Sample-Offsets. Die Tonhöhe ist zusätzlich über eine eigene Spur steuerbar, die zusätzlich auf die Verläufe der folgenden Shape-Lane zurückgreifen kann. Dort kann man Steps beispielsweise in der Lautstärke ein- und ausblenden oder mehrfach im Sinne von Ratchets triggern, aber auch in Kombination mit der Pitch-Lane für Glides sorgen. Es folgt eine Gate-Lane, mit der die Dauer der Klangereignisse definiert wird, die ja nicht unbedingt der Schrittlänge entsprechen muss. Schließlich lässt sich der Step-Sequencer auch als Modulationsquelle nutzen, bei Bedarf unter erneutem Rückgriff auf die Shape-Spur.

Für jeden Step jeder Spur gibt es besagten Wahrscheinlichkeitsparameter, der bestimmt, ob ein Schritt überhaupt ausgelöst wird. Ergänzend gibt es übergreifend eine Zufallsfunktionen, die für die Dauer ihrer Aktivität die Schritte die selektierte Spur mit jedem Durchgang verwürfelt.

Dieses Oszillatorsignal durchläuft nachfolgend das Filter … und mehr.

Mit dem Filter konnte die Wavestation als digitaler Synthesizer nicht wirklich punkten. Das ist heute anders, denn der Signalprozessor bietet genügend Rechenleistung, um die hauseigenen Filtermodelle von Polysix, MS-20 und etlichen weiteren Filtertypen inkl. Resonanz zu modellieren, einschließlich eines interessanten, überblendbaren Doppelfilters. In diesem wichtigen Punkt erlaubt Wavestate also eine klassische, direkt steuerbare Klangformung, die man von (virtuell) analogen Geräten kennt und die der alten Wavestation verschlossen blieb. Und da diese Filter pro Layer vorhanden sind, lassen sich Ergebnisse erzielen, die man dem kleinen Gerät zunächst nicht zutraut. Umgekehrt führt aber der Dreh am Filterregler auch nicht immer zum erhofften Ergebnis, denn er adressiert eben nur den aktiven Layer.

Neben der obligatorischen VCA-Sektion bietet ein Wavestate-Programm drei ADSR-Hüllkurven, vier LFOs und zwei Modulationsprozessoren für Umschaltungen, Offsets, Quantisierungen, Abschwächungen/Verstärkungen und mehr. Dabei sind die Modulatoren sogar selbst in der Intensität modulierbar. Auch Parameter der Klangerzeugung, wie die Stepsequenz-Spur und MIDI-Daten bis hin zum polyfonen Aftertouch, lassen sich mit der Klangerzeugung verweben.

Auf Programmebene stehen weiterhin je drei Effektsektionen bereit: »Pre« mit neun Typen von Equalizern, Verzerrern, Kompressoren, Bitcrusher und Ringmodulator, »Mod« mit 15 Algorithmen von Chorus über Phaser bis zum Wah sowie eine Auswahl von fünf Delays, unter anderem mit Rückwärtsvarianten und Bandecho-Simulation. Auf Layer-Ebene kommen schließlich noch jeweils ein Arpeggiator, der Ausgangspegel und die MIDI-Konfiguration hinzu.

In der übergeordneten Performance-Ebene werden die vier Programme als Layer verknüpft. Hier kommt dann die Vektor-Engine zum Zug, ebenso ein globaler Nachhall mit drei Algorithmen und Equalizer mit vier parametrischen Bändern. Auch hier lassen sich Modulationen zuweisen. Tatsächlich gibt es eine fast uferlose Auswahl von Zielparametern, die sich durch die internen Modulatoren, die Spielhilfen, MIDI-Controller, den Vektorstick und die Step-Sequenzen für Parameteränderungen heranziehen lassen. Sogar Parameter einer Lane lassen sich oft modulieren, nicht jedoch die Sampleauswahl.

Mit dem Joystick lassen sich die vier Layer von Wavestate wunderbar verzwurbeln. (Bild: Dirk Heilmann)

Praxis

Wavestate bringt aufgrund des Plastikgehäuses kaum 3 Kilogramm auf die Waage. Das Bedienfeld aus Aluminium stabilisiert dabei die leicht transportierbare, modern gestaltete Konstruktion. Leider überzeugt mich die anschlagsdynamische drei Oktaven-Klaviatur nicht – bei stärkeren Anschlägen bewegen sich benachbarte Tasten mit. Aftertouch wird zwar nicht geboten, empfangsseitig aber sogar polyfon unterstützt. An Schnittstellen gibt es symmetrische Stereoausgänge, Kopfhörerausgang, Pedaleingang, MIDI-Trio, USB (MIDI) und den Anschluss für das externe Netzteil.

Bezüglich der Bedienung fällt mein Urteil gemischt aus. Das Kompaktformat bedingt naturgemäß Kompromisse, und Wavestate ist nun einmal kein geradliniger Analogsynthesizer. Entsprechend hat sich Korg für eine Reihe von Bedienelementen entschieden, mit denen man die Klänge direkt verändern und anpassen kann. Hinzu kommen diverse Taster mit Statusanzeigen, die die Arbeit und die Übersicht erleichtern. Bei der Preset- und Programmauswahl wird es bereits leicht unbequem, weil man zu allzu oft durch lange Listen scrollen muss. Hier fehlt ein mögliches Tagging, was sich hoffentlich per Firmware-Updates korrigieren lässt. Zu begrüßen sind die möglichen Setlists, mit denen sich Performances direkt und bühnentauglich auf vier Bänke mit 16 Tasten zuweisen lassen. Auch hat Korg bereits eine kostenlose Klangdatenverwaltung (Sound Librarian) für Windows und macOS veröffentlicht.

Eng wird es beim Einsteigen in die Tiefen der Klangerzeugung. Wer Wavestate zielgerichtet programmieren möchte, benötigt Zeit, Ausdauer und vor allem künftig möglichst einen Editor. Die immense Anzahl von Klangparametern und Modulationen ist ein Nadelöhr, das auf der kompakten Bedienoberfläche eben zu Einschränkungen führt. So fällt das Display recht klein aus, ebenso die Anzahl der Navigationselemente. Viele Taster wurden doppelt belegt, sodass die Shift-Taste ständig zum Einsatz kommt. Hinzu kommen einige unglückliche organisatorische Entscheidungen, wie etwa das unnötig umständliche Verlängern von Lanes – auch hier kann Korg sicherlich noch nachbessern.

Als komfortabel kann ich Programmierung am Wavestate nicht bezeichnen. Da die komplexe Funktionalität der Oszillatoren aber eben das Alleinstellungsmerkmal dieses Synthesizers ist, wäre ein Editor hier schlicht ein Segen. Das heißt umgekehrt aber nicht, dass man nicht über die Bedienelemente und Performance-Funktionen spannende Klänge erschaffen könnte. So lassen sich über die Makroregler Loops in Echtzeit verschieben, die Filter jederzeit nutzen, die Hüllkurven anpassen und jede Sequenz über Lane-Presets und Zufallsfunktionen im Nu verwirbeln.

Auf der Rückseite finden sich die üblichen Verdächtigen: Netzteilanschluss, Ein/Aus-Schalter, MIDID-IN-Buchsen, USB-Buchse, Pedalanschluss (Damper) sowie 6,3-mm-Klinkenbuchsen sowohl fürdie beiden Stereo-Ausgänge und einen Kopfhörer. (Bild: Dirk Heilmann)

Sound

Ab Werk stehen 240 Performances, 740 Programs und 1.000 Wave Sequences zur Auswahl, unter anderem von John Bowen und Dan Philips. Das Klangspektrum ist dabei breit und verliert sich glücklicherweise nicht der Reproduktion unendlich vieler Standardsounds, die ja in Form von Multisamples durchaus abrufbar sind. Es gibt Kategorien, sodass man hier durchaus einen sinnvollen Klangeindruck des vorwiegend elektronischen Angebots erhält. Es liegt in der Natur der Klangerzeugung, dass viele und insbesondere die rhythmischen Sounds einen markanten Charakter haben, den man sinnvollerweise individualisieren sollte, was durch die Auswahl von lokalen Presets (Wavesequenzen, Lanes) sowie den Einsatz der programmierbaren Makroregler, aber auch über die Filter und weitere Bedienelemente durchaus effizient möglich ist.

Dank des beachtlich großen Wellenformspeichers ist die Auswahl an klangprägenden Samples immens. Zum Vergleich: Mit 4 GB Sampledaten entspricht diese Auswahl eher einem Krome EX als den 484 Wellenformen (4 MB) des inhaltlich größten Wavestation-Modells SR.

Typische Multisamples und Hybridklänge, die mehrere Layer per Vektorsynthese vermischen, unterfordern Wavestate schon fast, sind aber durchaus dank der anständigen Filter- und Effektbereiche ergiebig. Insbesondere aber sind es die animierten Klänge, die Wavestate auszeichnen. Die beiden großen Gruppen sind die Flächen und Klangtexturen sowie die rhythmischen und tonalen Animationen. In beiden Bereichen gibt es mehr Vielfalt denn je, sodass man sich hier regelrecht austoben kann. Ich selbst habe dabei deutlich mehr Spaß an den bewegten Flächen, während die durchaus beachtlich programmierten automatisch spielenden Sequenzen oft zwar Eindruck schinden, aber musikalisch selten direkt nutzbar sind. Wer sich allerdings Zeit nimmt und hinsetzt, kann hier durchaus minutenlange modulierte und zufallsgesteuerte Sequenzen erschaffen, beispielsweise für Klanginstallationen.

Über die Presets kann man sich definitiv mit den oft verschachtelten Mustern vertraut machen, diese als Ausgangspunkt verstehen und über die Regler letztlich zu eigenen Ergebnissen gelangen. Das mag sich banal anhören, ist aber das Konzept einer zwischengeschalteten Performance-Ebene, die sich etwa auch in Yamahas Montage wiederfindet.

Mit etwas Geduld wird man auf die Zusammenhänge der Lanes gespannt sein. Dank spezifischer Lane-Presets braucht man nicht bei Null anzufangen, wenn man den Klang neu prägen möchte. Nutzt man nun die Möglichkeit in den Lanes, die Lauflängen und Loopbereiche zu verändern, ergeben sich schnell komplette Umformungen. Großartig ist dabei die Randomize-Funktion, die sich sinnvollerweise auf bestimmte Bereiche beschränken lässt, etwa die Tonhöhe. Spielerisch und mit einer guten Portion Zufall kommt man auch so zu neuen Klangkreationen.

Der Klangcharakter bleibt dabei stets digital und meist vielschichtig. Ein Vergleich mit virtuell-analogen und konventionellen, samplebasierten Klangerzeugern ist kaum legitim – Wavestate hat damit zumindest im Hardware-Bereich kaum Mitbewerber.

Zwei Hinweise im Vergleich zur alten Wavestation: Die Interaktion zwischen Samples per Hard Sync hat man ebenso wie die achtfache Multitimbralität entfallen lassen. Letzteres mag aufgrund des Kompaktformats nicht weiter überraschen. Gleichwohl ist das Schichten von Klängen in Wavestate auf vier Layer beschränkt, während man bei der Wavestation durch den multitimbralen Aufbau prinzipiell mehr Stacks erreichen konnte. Allerdings haben vier Wavestate-Lanes ungleich mehr Leistung unter der Haube!

An dieser Stelle möchte ich dann aber doch noch einen Wunsch loswerden. Bei Übergängen zwischen den Wellenformen spielen die Länge des Samples und dessen Tonhöhe eine wesentliche Rolle. So hinterlässt ein Rimshot bei längeren Steps naturgemäß eine Lücke, selbst bei tiefer Stimmung. Für rhythmische Wavesequenzen ist das kein Problem, für Flächen hingegen schon. Wäre es nicht fantastisch, wenn eine Stretching-Engine Samples beliebig strecken könnte?

Fazit

Es ist schlichtweg beachtlich, welche Funktionalität Korg im Wavestate untergebracht hat. Trotz samplebasierter Oszillatoren darf man ruhigen Gewissens von einem Synthesizer sprechen. Durch das deutlich erweiterte Wavesequencing und die Vektoreinheit gibt es klare Alleinstellungsmerkmale zu allen Mitbewerbern, wobei auch die modellierten Filter eine willkommene Ergänzung darstellen. So interessant die möglichen rhythmischen und tonalen Sequenzen auch sind, der wahre Schatz der Konstruktion liegt für mich bei der Überblendung der Samples in der Wellensequenz. Mit den gebotenen Möglichkeiten könnte man sich vermutlich jahrelang bei der Erstellung eigener, verschachtelter Klänge austoben. Was diesen Blickwinkel betrifft, erhält man für einen Preis von etwa 800 Euro einen äußerst leistungsstarken Synthesizer.

Bezogen auf den nötigen Programmieraufwand ist der »Preis«, den man für das Ausschöpfen dieser Leistung zahlt hingegen höher, insbesondere wenn man geplant an neue Klänge herangeht. Das Ausschöpfen der Komplexität über die durchaus durchdachte, aber eben begrenzte Bedienoberfläche ist aufgrund der schieren Parameterzahl mit Kompromissen behaftet. Für den schnellen Zugriff bieten Regler für die Filter, Hüllkurven sowie die Makrosteuerung eine Performance-taugliche »Zwischenlösung«. Spätestens aber bei der Programmierung der Lanes und der umfassenden Modulationen wird es fummelig. Entsprechend liegt der Wunsch nach einem helfenden Editor zum Erschließen des vollen Potenzials dieses bemerkenswert leistungsstarken Klangerzeugers durchaus nahe. Parallel dazu gibt es zumindest bei mir noch den Wunsch nach einer größeren Version mit besserer Klaviatur und erweiterter Bedienoberfläche. Und umgekehrt könnte ich mir künftig auch eine Desktopvariante ohne Klaviatur vorstellen.

 

Hersteller: Korg
Preis: 799 Euro
Internet: www.korg.de

Unsere Meinung:

+ außerordentlich leistungsstarke Kombination von Wavesequencing, Vektorsynthese und modellierten Filtern
+ großer Samplevorrat
+ umfassende Modulationen
+ günstiger Preis
– mitunter umständliche Bedienung

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