Klangbeispiel & Interview mit Schlammpetziger

Love The Machines – Casio CZ-230 S

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Jo Zimmermann alias Schlammpeitziger ist Kölns Aushängeschild, wenn es um verspulte Nerd-Elektronik mit leichtem Aua-Appeal geht. Vor allem auf seinen ersten beiden Alben ist seine Wunderwaffe zu hören der trashig-charmante Digitalsynth Casio CZ-230 S, den er seit 1986 besitzt. Dieser kompakte Synth bietet nicht nur die legendäre Phase-Distortion-Klangerzeugung des CZ-101, er ist auch mit einem 8-Bit-Drumcomputer ausgestattet, der ein naher Verwandter der kultigen Rhythmusmaschine RZ-1 ist. (Kleiner Hinweis: In der Ausgabe 07-08/16 ist uns leider ein Fehler unterlaufen. Wir haben statt des CZ-230S den CZ-101 abgebildet, sorry dafür! Hier nun das richtige Bild.)

Casio CZ230S-3
(Bild: Dieter Stork)

 

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Beispielsounds:

>> Das Klangbeispiel kannst du hier herunterladen <<

Interview mit dem Musiker Schlammpetziger

Wie kamst du auf das Casio CZ-230 S?

Ich hatte damals einen kleinen, monofonen Yamaha CS 01-Synth mit Breath-Control. Witziges Teil, aber soundtechnisch sehr eingeschränkt. Und ich wollte unbedingt etwas mit Sequenzer und halbwegs bezahlbar. Ich bin zu Music City gegangen und hab mir ein paar Synthies angeguckt. Und da war der CZ-230 S. Hab ihn ausprobiert und alles gefiel mir. Das war 1986. Das Geld dafür habe ich mir im Lager bei Citroen in Porz verdient. Der kostete glaub ich 700,- DM.

Was schätzt du an dem Gerät?

Ich mochte die Sounds auf Anhieb. 99 Preset-Sounds die man zwar nicht bearbeiten konnte, aber das war mir egal. Der kleine Sequenzer ist einfach zu programmieren. Man kann vier Spuren mit Sounds belegen und es gibt eine Extra Drumspur für die interne Drum-Machine. Ich hab dann meistens noch ein Alesis Midiverb als Effektgerät dazwischen geschaltet und gut wars.

Setzt du es heute noch ein? Was benutzt du heute live und im Studio?

Ich habe ihn für die letzten zwei Platten (Vorausschauende Bebauung, What´s Fruit?) gar nicht mehr benutzt. Irgendwann war das Soundtechnisch durch für mich. Seit 2006 arbeite ich mit einem Alesis Micron, der ist quasi der CZ Nachfolger gewesen. Dann kam 2013 ein iPad dazu. Viele Apps für kleines Geld. Genau das was ich gesucht hatte. Meine letzte Platte What´s Fruit? ist zu 90% mit dem iPad entstanden. Hier benutze ich gerne u.a.: Moog Animoog, Arturia ISEM, Mini Synth Pro, Alchemy Synth und DM1 The Drum Machine.

Für die neue Platte an der ich gerade arbeite hab ich den CZ mal wieder raus gekramt. Der ein oder andere Sound ist noch gut zu benutzen aber viel mehr würde ich damit nicht mehr machen.

Live benutze ich das iPad mit Midi Keyboard und den Alesis Micron. Ich recorde mit Ableton Live 5.5.


Sound&Recording – Drum Recording Special

sr_0716_1Die Sommer-Ausgabe 07-08/16 von Sound&Recording steht ganz im Zeichen der Königsdisziplin im Studio – den Schlagzeug-Aufnahmen. In unserem Drum Special haben wir über 100 Mikrofone an den Drums miteinander verglichen. Udo Masshoff gibt euch Tipps, zum Stimmen des Schlagzeugs für eure Recordings. Außerdem beschäftigen wir uns mit den Themen Drum Editing in Studio One 3, mobilen Drum Recordings und damit, wie ihr mit NI Massive einen Layer für die Kick Drum basteln könnt.

 

Weitere Themen:

  • UAD Fender `55 Tweed – Software-AMP
  • iZotope VocalSynth – Vocal Effekte aus dem Rechner
  • Zu Besuch bei Boutique-Hersteller Royer Labs
  • Mixpraxis: Rik Simpson mischt Coldplay – Hymn For The Weekend uvm.

>> Die Sound&Recording-Ausgabe 07-08/16 könnt ihr hier versandkostenfrei bestellen <<

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