Vor vielen Jahren habe ich mir das microKEY-Keyboard von Korg gekauft – eigentlich nur, um das mitgelieferte Bundle „Korg Legacy Collection“ günstiger zu bekommen. Schließlich war darin zum Beispiel der Klassiker Korg M1 enthalten, den ich mir im Original nie leisten konnte, und auch die Wavestation, die mich als Hardware bei vielen Produktionen begleitet hat. Dazu weitere Legenden wie MS-20, Polysix und MonoPoly. Wer konnte da widerstehen.
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Inzwischen wurde dieses Bundle in “Korg Collection” umbenannt und seitdem regelmäßig erweitert. Nun ist Version 5 erschienen, die drei zusätzliche Hardware-Reinkarnationen mitbringt: der ARP 2600, das flexible E-Piano EP-1 und der Vox Super Continental. Damit wächst die Sammlung zu einem beachtlichen Fundus heran, der neben den oben genannten Geräten auch den ARP Odyssey, Mini- und Micro-Korg, den Drummer Electribe-R, den Prophecy, den Triton (Extreme) und das Kaoss Pad umfasst – insgesamt 17 Plug-ins.
Der neue Klangerzeuger „Vox Super Continental“ bringt den Sound der 60er Jahre in die DAW und ermöglicht nostalgische Orgelausflüge, die an The Doors oder The Stranglers erinnern. Aber auch experimentellere Patches sind in der Preset-Sammlung enthalten.
Ebenfalls in die 60er Jahre entführt uns die E-Piano-Emulation „EP-1″. Diese basiert auf einem Klangmodell namens MDS (Multi-Dimensional Synthesis) und wurde bereits in der Korg-Hardware der Synthesizer KRONOS und NAUTILUS eingesetzt.
So populär der Sound von nostalgischen E-Pianos ist, so vielfältig sind auch die Optionen, die man mittlerweile in die DAW laden kann. Eine große Auswahl inklusive Effektkette gibt es mit dem EP-1 nun auch von Korg.
Eigentlich aus den 70er Jahren, aber auch als Hardware bis heute aktuell, schickt Korg den virtuellen ARP 2600 als dritten Neuzugang der Korg Collection 5 ins Rennen. Dieser Synth wird vom Hersteller nach wie vor als Hardware-Nachbau vertrieben. Nun hat es der Synth auch offiziell von Korg selbst in die DAW geschafft und liefert Sounds, wie sie Künstler wie Jean-Michel Jarre berühmt gemacht haben. Eine umfangreiche Auswahl dieser und weiterer Sounds wird natürlich mitgeliefert und zeigt die Wandelbarkeit des ARP 2600.
Das neue Update der Collection 5 ist sehr gelungen und die Neuzugänge klingen toll. Mein persönliches Highlight ist der ARP 2600, auch wenn ich bereits andere virtuelle Emulationen in meinem Plug-In-Arsenal habe. Die beiden anderen neuen Klangerzeuger der Collection 5 werde ich wohl eher seltener einsetzen. Aber das ist ja auch Geschmacksache.
Neben der Korg Collection 5 hat der japanische Hersteller übrigens noch weitere virtuelle Nachbauten eigener Klangerzeuger im Portfolio. Dazu gehören die „nativen“ Emulationen der noch vergleichsweise jungen Hardware-Pendants Modwave, Opsix und Wavestate. Diese Plugin-Versionen gibt es bei Korg einzeln für knapp 200 € (im Sale oft günstiger). Ich hoffe, dass es bald auch ein Bundle dafür gibt oder sie den Weg in eine zukünftige Korg Collection 6 finden.
Die verschiedenen Synths der Korg Collection 5 gibt es übrigens auch einzeln zu kaufen, was sich aber nur lohnt, wenn man wirklich nur bestimmte Klangerzeuger aus dem Bundle benötigt. Wer musikalisch auf der iOS-Plattform unterwegs ist, z.B. auf dem iPad, findet viele der Synths auch dort im AppStore (sie sind leider nicht im Bundle enthalten). Außerdem bieten verschiedene Hersteller wie Arturia und Cherry Audio einige der enthaltenen Synths (z.B. den ARP 2600, Vox Continental oder den MS-20) in eigenen Reinkarnationen an, die ihrerseits teilweise besondere Twists und neue Features mitbringen und schon deshalb einen Blick wert sind.
Die Korg Collection 5 wird zu einem Listenpreis von knapp 400 $ angeboten, je nach Vorgängerversion sind auch günstigere Updates erhältlich. Käufer der Vorgängerversion, die diese nach dem 03.06.2024 erworben haben, erhalten das Update kostenlos.