Die Messdaten

Nubert Studiomonitore nuPro X-4000 im Test

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(Bild: Dieter Stork)

Mit der X-Serie erweitert Nubert sein Angebot der aktiven Studiomonitore um aktuell vier weitere Modelle. Darunter zwei typische Nahfeldmonitore, von denen wir mit der X-4000 das größere der beiden Modelle zum Test gestellt bekamen.

Vor acht Jahren begann der schwäbische Lautsprecherhersteller Nubert electronic, sich neben dem Hi-Fi-Markt auch bei Studiomonitoren zu engagieren. Die ersten Modelle nannten sich nuPro A-10 und A-20. Die A-Serie wurde dann zwei Jahre später nochmals überarbeitet und enthält heute mit sechs Modellen von der A-100 bis zur A-700 Monitore in allen Kategorien von der kleinen Nahfeldabhöre bis zum großen Standlautsprecher. Ganz neu hinzugekommen ist nun die X-Serie, die mittelfristig die jetzt abgekündigte A-Serie ersetzen wird und aktuell aus vier Modellen besteht. Das sind die beiden großen Standlautsprecher X-6000 und X-8000 sowie die Nahfeldmonitore X-3000 und X-4000.

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Die hier vorgestellte X-4000 ist ebenso wie alle anderen X-Modelle mit einer 25 mm Gewebekalotte ausgestattet, die hier in einem aktiven 2-Wege-System mit einem 170-mmTieftöner ergänzt wird. Preislich rangiert die X-4000 mit 775 Euro pro Stück bereits in der gehobenen Mittelklasse der Nahfeldmonitore, wo der Markt hart umkämpft ist und die Kunden entsprechende Erwartungen haben. Ein erster Blick auf die Monitore zeigt ein wertiges Gesamtbild und eine weit über das übliche hinausgehende Ausstattung bezüglich der Anschlussmöglichkeiten und Funktionen. Dem professionellen Anwender dürfte dabei sicherlich als Erstes die bislang bei den nuPros immer vermisste XLR-Buchse auffallen, die sowohl als symmetrischer analoger Eingang wie auch als digitaler Eingang für Signale im AES/EBU Format definiert werden kann.

Nubert nuPro X-4000
Das enthaltene umfangreiche Zubehör lässt kaum einen Wunsch offen. (Bild: Dieter Stork)

Mit seiner opulenten Ausstattung bietet der X-4000 Monitor noch weitere sechs Eingänge in Form von 2x SPDIF, 2x optisch, 1x analog AUX mit Cinchbuchsen und eine USB-Typ-B-Gerätebuchse, über die der Monitor direkt mit einem PC verbunden werden kann und dann als »Soundkarte« agiert. Eine weitere Anschlussmöglichkeit bietet ein USB Typ-A Port, auf den der mitgelieferte HDMI/ARC (Audio Return Channel)-Adapter aufgesteckt werden kann, sodass auch ein HDMI-Kabel als Zuspielung möglich ist, wenn das Signal z. B. von einem TV-Gerät kommt.

Wie bei allen anderen Nubert-Monitoren auch können die Monitore als Master-Slave angeschlossen werden, sodass der Anschluss der Quelle nur am Master erfolgt und von dort nicht nur das Signal, sondern auch alle anderen Einstellungen und Funktionen über die digitale Link-Verbindung (das Kabel liegt bei) an den Slave-Monitor weitergeleitet werden. Für die digitalen Stereosignale kann ausgewählt werden, welcher Lautsprecher das linke und welcher das rechte Signal übernimmt. Die einzige Ausnahme stellt der analoge symmetrische Eingang dar, der nur einfach vorhanden ist, wo dann jede Box separat mit der Quelle zu verbinden ist. Eher im Consumer-Segment angesiedelt, aber trotzdem zum schnellen Reinhören nicht unpraktisch ist die Möglichkeit, Audiosignale auch per Bluetooth inklusive AptX-Format zuzuspielen.

Positiv fällt neben der Ausstattung der Lautsprecher selber auch der mit reichlich Kabelzubehör gefüllte kleine Karton zu jeder Box auf, der ein USB-Kabel, eine optische Leitung, ein Mini-Klinke-auf-Cinch-Kabel, das 3 m lange Link-Kabel sowie den HDMI-ARC-Adapter und eine Fernbedienung enthält. Letztere wurde gegenüber den früheren Modellen optisch und haptisch sowie im Funktionsumfang deutlich aufgewertet. Alternativ kann auch eine für Android und iOS kostenlos verfügbare App namens »X-Remote« eingesetzt werden.

Als weiteres Zubehör ist noch eine leichte Frontabdeckung beigelegt, die mit einem unsichtbaren magnetischen Verschluss am Lautsprecher befestigt wird. Der Bespannrahmen ist mit Bedacht sehr flach gehalten, sodass der Lautsprecher in seiner Abstrahlung möglichst wenig gestört wird. Die Gehäuse der nuPros sind mit Schleiflack in Schwarz oder Weiß erhältlich. Unabhängig davon vermitteln die Gehäuse ebenso wie das Elektronikmodul auf der Rückseite einen insgesamt wertigen und edlen Eindruck.

Die Lautsprecher der X-Serie besitzen neben zahlreichen Anschlüssen nun auch XLR-Eingänge. (Bild: Dieter Stork)

Messwerte

Beginnen wir wie immer mit dem Frequenzgang, hier in Abb.01, dann verläuft dieser in einem Toleranzschlauch von ±2,9 dB, wobei der Großteil der Schwankungsbreite auf einen einzelnen etwas kräftigeren Einbruch bei 3 kHz zurückgeht, der schnell verschwindet, sobald man sich vertikal um einige Grad von der Mittelachse weg bewegt. Lässt man diesen Einbruch bei 3 kHz außen vor, dann verläuft der Frequenzgang innerhalb eines ±1,5-dB-Toleranzschlauches. Greift man etwas vor auf die Messergebnisse im Hörraum (Abb.08), dann ist der Kurvenverlauf oberhalb von 1 kHz um den Hörplatz gemittelt perfekt gleichmäßig, und der 3 kHz Einbruch ist völlig verschwunden. Die untere und obere Eckfrequenzen (−6 dB), bezogen auf den Mittelwert zwischen 100 Hz und 10 kHz, liegen bei 34 Hz und 22 kHz. Die 22 kHz sind u. a. auch durch die Samplerate des internen DSP-Systems von 48 kHz bedingt. Unabhängig davon nehmen die digitalen Eingänge der nuPros natürlich auch Signale mit höheren Abtastraten bis zu 192 kHz entgegen, die dann im Laufe der Verarbeitung auf 48 kHz umgesetzt werden.

Wer sich jetzt sorgt, wichtige Informationen oberhalb der Hörschwelle zu verlieren, sollte dabei auch bedenken, dass kaum ein Lautsprecher bzw. Hochtöner in der Lage ist, oberhalb von 20 kHz noch verwertbare Ergebnisse zu liefern. Gewebekalotten erzeugen jenseits der 20 kHz gerne kräftige Partialschwingungen, und Metallkalotten bilden teils extreme Resonanzen aus. Beides sollte man besser nicht anregen, da sich darüber auch Modulationsverzerrungen im hörbaren Frequenzbereich ausbilden können. Insofern ist die Bandbegrenzung auf 22 kHz an dieser Stelle überhaupt kein Nachteil, sondern sogar eine sinnvolle Einstellung. Weiter vorne in der Signalkette in der DAW oder im Mischpult, ist die höhere Abtastrate dagegen durchaus sinnvoll, da hier Filter bei einer höheren Abtastrate in ihrem Verlauf exakter berechnet werden können und Latenzen geringer ausfallen.

Filterfunktionen zur Raumanpassung gibt es in den nuPros ebenfalls reichlich, sodass eine eigene Grafik dafür in Abb.02 erforderlich wurde. Das Bass-Filter erlaubt in einem Bereich von ±10 dB eine einfache Korrektur bei wand- oder ecknaher Aufstellung, und das Mid-High Filter kann man als eine Art Geschmacksfilter sehen, wobei das mögliche Gain von ±10 dB nicht unbedingt ausgenutzt werden sollte, wenn man die Neutralität des Lautsprechers bewahren möchte. Die fünf zusätzlichen Bell-Filter sind leider in der Frequenz und Güte festgelegt, sodass sie nicht zur Kompensation schmalbandiger Raummoden eingesetzt werden können.

Der zugehörige Phasengang aus Abb.03 zeigt die üblichen 3x 360° Phasendrehung durch das elektrische und akustische Hochpassfilter und das XOver Filter. Alle Filter sind 4.Ordnung. Im Spektrogramm aus Abb.04 sind unterhalb von 1 kHz einige kleine und harmlose Resonanzen auszumachen, die vermutlich durch Gehäusemoden entstehen.

Die Isobarenkurven aus Abb.05 und Abb.06 lassen oberhalb von 1 kHz ein Abstrahlverhalten von großzügigen 130°x100° (HxV) erkennen. Die Isobaren verlaufen relativ gleichmäßig mit einer geringen Schwankungsbreite. Erst oberhalb von 10 kHz setzt eine verstärkte Bündelung ein. In der vertikalen Ebene entstehen bei der Trennfrequenz um 2 kHz die unvermeidlichen Interferenzeffekte.

Was die X-4000 zu leisten vermögen, erkennt man in den beiden Maximalpegelmessungen aus Abb.07 und Abb.08. Mit Sinusbursts gemessen, werden bei maximal 3 % Verzerrungen weiträumig deutlich über 100 dB erreicht, die sich für ein Verzerrungslimit von 10 % auch im Bassbereich bis ca. 50 Hz fortsetzen lassen. Oberhalb von 3 kHz bricht die Kurve um ca. 10 dB ein. Hier setzt zum Schutz des Hochtöners vor thermischer Überlastung, bedingt durch die relativ langen Messsignale, ein Limiter ein. Im praktischen Betrieb mit Musiksignalen ist das jedoch nicht weiter relevant. Die für die Praxis aussagekräftigere Messung zum Thema Maximalpegel ist daher auch die Multitonmessung aus Abb.08. Mit einem typischen Musikspektrum und 12 dB Crestfaktor liefert die X-4000 hier bezogen auf 1 m Entfernung im Freifeld einen Spitzenpegel von maximal 111 dB und einen Mittlungspegel von 99 dBZ bzw. 95 dBA.


Aus dem Messlabor…

unter reflexionsfreien Bedingungen stammen die folgenden Messungen zum Frequenzgang, zum Abstrahlverhalten und zu den Verzerrungswerten. Der Klasse-1-Messraum erlaubt eine Messentfernung bis zu 8 m und bietet Freifeldbedingungen ab 100 Hz aufwärts. Alle Messungen erfolgen mit einem B&K 1/4″-4939-Messmikrofon bei 96 kHz Abtastrate und 24 Bit Auflösung mit dem Monkey-Forest Audio-Messsystem. Messungen unterhalb von 100 Hz erfolgen als kombinierte Nahfeld-Fernfeldmessungen.

Abb 1.: Frequenzgang auf Achse (rote Kurve) gemessen in2 m Entfernung. Die grüne Linie zeigt den Übertragungsbereich (−6 dB) von 34 Hz bis 22 kHz. In Grau dieWelligkeit zwischen 100 Hz und 10 kHz mit ±2,9 dB.
Abb 2.: Filterfunktionen im X-4000. Oben das Bass- (rot)und Mid-High-Filter (blau) mit jeweils ±10 dB Gain.Unten die fünf Bell-Filter mit festen Mittenfrequenzenund jeweils ±6 dB Gain.(Anm.: die Filterkurven konnten akustisch nicht komplett sauber darstellbar ausgemessen werden und wurden daher mit einem Filtertool nachgestellt)
Abb 3.: Phasengang auf Achse mit 360° Phasendrehung fürdas X-Over-Filter 4.Ordnung und 2x 360° am unterenEnde durch das Bassreflexgehäuse und ein elektrischesHochpassfilter.
Abb 4.: Spektrogramm der X-4000 mit einigen kleinen Resonanzen unterhalb von 1 kHz.
Abb 5.: Horizontales Abstrahlverhalten in der Isobarendarstellung.Der Pegel ist beim Übergang von Orange auf Gelb um6 dB gegenüber der Mittelachse abgefallen. Der mittlere Abstrahlwinkel oberhalb von 1 kHz beträgt 131°.
Abb 6.: Vertikales Abstrahlverhalten der X-4000. Der Übergang vom Mittel- zum Hochtöner ist bei ca. 2 kHz alsEinschnürung zu erkennen. Der mittlere Abstrahlwinkeloberhalb von 1 kHz beträgt 100°.
Abb 7.: Maximalpegel bezogen auf 1 m Entfernung beihöchsten 3 % Verzerrungen (rote Kurve) und bei höchstens 10 % Verzerrung (blaue Kurve) für den Tieftonbereich bis 300 Hz. Der Verlauf ist gleichmäßig und freivon Schwachstellen. Oberhalb von 3 kHz greift bereitsder Thermolimiter zum Schutz des Hochtöners ein.
Abb 8.: Messung der Intermodulationsverzerrungen miteinem Multitonsignal mit EIA-426B Spektrum und 12 dBCrestfaktor für 10 % Verzerrungsanteil. Auf 1 m im Freifeld bezogen wird dabei ein Pegel von 95 dBA als Leqund von 111 dB als Lpk erreicht.
Abb 9.: Gemittelte Frequenzgangmessung über je 30 Positionen für den linken und rechten Lautsprecher um denHörplatz (blau). Daraus abgeleitete Einstellung desRaum-EQs in Grün und der gemittelte Verlauf mit EQ inRot. Die gestrichelte Kurve wurde bei der Filtereinstellung als Zielfunktion genutzt.

Hörtest

Der Hörtest erfolgte nach dem bekannten Prozedere mit einer Einmessung und Filterung bei tiefen Frequenzen zur Kompensation der Unzulänglichkeiten des Hörraumes und der Position. Abb.09 zeigt die Messungen und Filterkurven dazu. Im Höreindruck stellte sich die X-4000 erwartungsgemäß neutral dar. Die Grundvoraussetzung für einen »ehrlichen« Studiomonitor ist somit erfüllt. Darüber hinaus fiel ein für die Größe der Box recht umfassendes und voluminöses Klangbild (schwer zu beschreiben) auf, das man so eigentlich nur von einem größeren Lautsprecher erwartet hätte. Das mag an der ausgedehnten und tief reichenden Basswiedergabe liegen oder auch am sehr dynamischen Verhalten, das selbst bei hohen Pegeln noch erhalten bleibt. Einen Subwoofer benötigt man daher wohl nicht und Freunde des hohen Pegels kommen auch auf ihre Kosten. Bei allen Strapazen, die einem Monitor bei einem solchen Hörtest auferlegt werden, konnte man der X-4000 attestieren, immer angenehm und souverän zu bleiben.

Fazit

Beginnen wir das Fazit mit dem Nubert Schlagwort des »ehrlichen« Lautsprechers. Ist die X-4000 ehrlich? Klare Antwort: Ja, es kommt das heraus, was man reinschickt. Die X-4000 hat einen umfassenden und glatten Frequenzgang, es wird also nichts weggelassen und auch nichts hinzugefügt. Der Abstrahlwinkel ist schön breit, was für hinreichend Bewegungsfreiheit sorgt, und die erreichbaren Pegel von 111 dB Peak in 1 m Entfernung beschneiden die Dynamik im Signal auch bei größeren Lautstärken nicht. Die Ausstattung der nuPros aus der X-Serie ist so umfassend, wie sie wohl nur selten sonst zu finden ist, und die Verarbeitung ist außen wie innen exzellent. Auch das könnte man als ehrlich interpretieren, da der Käufer für 1.550 Euro pro Paar einen wirklich ehrlichen Gegenwert erhält.

(Bild: Dieter Stork)

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Messwerte
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Klangqualität
+++
Einsatzmöglichkeiten
+++
Verarbeitung und Wertigkeit
++
Preis/Leistungs-Verhältnis

Hersteller/Vertrieb: Nubert electronic GmbH / Nubert
UvP/Straßenpreis pro Paar: 1.550,− Euro / ca. 1.550,− Euro
www.nubert.de


PROFIL NUBERT NUPRO X-4000

Frequenzbereich: 34 Hz − 22 kHz (−6 dB)
Welligkeit: 5,8 dB (100 Hz − 10 kHz)
hor. Öffnungswinkel: 131 Grad (−6 dB Iso 1 kHz − 10 kHz)
hor. STABW (Standardabweichung): 15 Grad (−6 dB Iso 1 kHz − 10 kHz)
ver. Öffnungswinkel: 100 Grad (−6 dB Iso 1 kHz − 10 kHz)
ver. STABW: 29 Grad (−6 dB Iso 1 kHz − 10 kHz)
max. Nutzlautstärke: 98(102) dB (3% THD 100 Hz − 10 kHz)
Basstauglichkeit: 99 dB (10% THD 50 − 100 Hz)
Maximalpegel in 1 m (Freifeld) mit EIA-426B Signal bei Vollaussteuerung: 95 dBA Leq und 111 dB Peak
Paarabweichungen: 0,7 dB (Maxwert 100 Hz − 10 kHz)
Störpegel (A-bew.): 28,4 (20,3) dBA (10 cm)
Maße / Gewicht: 205 x 320 x 260 mm (B x H x T) / 8,8 kg

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Die Senke bei 1kHz ist nicht gerade prickelnd auch wenns “nur” 3 dB sind.

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    1. Die Senke liegt bei 3 kHz und ist, wie man im Test lesen kann, völlig ohne Bedeutung, wenn man sich auch nur um wenige Grad off axis bewegt.

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    2. Aber 6db empfinden wir ja als doppelte Lautstärke!

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  2. Früher wurde der Frequenzverlauf bei Lautsprechern mit +-3dB angegeben. Legt man das zu Grunde ist die Box nicht sehr gut.
    Bei 3,5 KHz ist ein Loch…

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    1. Ich würde dem Lautsprecher dennoch eine Chance geben. Unsere Ohren sind doch auch nicht perfekt linear, und das trifft ebenso auf alle Topmonitore zu. Einen engeren “Frequenzschlauch” als +/- 1,5 dB kann man sich doch kaum wünschen. Wer sich einen Klangeindruck aufgrund von Diagrammen schon im voraus einbildet, ist nicht mehr unvoreingenommen. Ich wette, kein Leser könnte im Blindtest diesen schmalen Einbruch treffsicher heraushören. Zumal er sich schon bei leichter Veränderung der Hörposition aus der Mittelachse heraus ganz anders präsentiert. Somit stört er m.E. auch nicht. Also erst mal konzentriert testen und vergleichen, dann sieht man ja weiter.

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    2. Dieses vermeintliche “Loch” bei 3kHz zeigt sich auf Achse (0°) und ist der Berücksichtigung (“Kempensation”) des HiFi-typischen “Sprungs” im Abstrahlverhalten beim Übergang vom bereits bündelnden TT zum breit(er) abstrahlenden HT (“Halbkugel”-förmig) geschudelt. (Kantendispersionen spielen ggf auch mit rein.)

      Gut zu sehen in den Isobaren, wenn man sie “lesen” kann: um 3 kHz weißt die Abstrahlung mit die größten Winkel auf (bedenke Normalisierung auf 0°, dh ohne FG, dh ohne “Loch”).

      Beim “HiFi-typischen Hören” außerhalb des Hallradius (tendenziell großer Hörabstand in wenig bedämpften Räumen) dominiert der Diffus- ggü. dem Direktschallanteil, dh es kommt nicht nur darauf an, was der Lautsprecher auf Achse abstrahlt, sondern wieviel Energie er in den Raum abgibt (ideal wären keine abrupten Änderung im Abstahlverhalten oder eben energetisch ausgeglichen).

      Diese “energetische Ausgeglichenheit” lässt sich im letzten Diagramm ganz gut erkennen, einfach mal vom ersten Bild nach links wechseln: Die 30 gemittelten Messungen sind oberhalb von 1kHz recht gleichmäßig und das “Loch” ist quasi verschwunden.

      Wäre der Einzel-FG auf Achse glatt, würde sich in den Mittlungen eine Beule zeigen und der Lautsprecher klänge “prägnant”, “scharf” oder “giftig”, S-Laute wären überbetont und laute Metall-Mucke könnnt so “stressig” sein, dass es weh tut.

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