Sonnet xMac Studio – Rackgehäuse für Apple-Rechner
von Frank Mischkowski,
Anzeige
Apples Mac Studio macht seinem Namen alle Ehre und ist mittlerweile in vielen Recording- und Autoren-Studios zu Hause. Durch die Rack-Lösung xMac Studio der Firma Sonnet wird das kompakte Powerhouse nicht nur 19-Zoll-fähig, sondern kann auch PCI-Express-Karten anbinden.
Anzeige
Mit dem Mac Studio hat Apple bereits 2022 einen kompakten Arbeitsrechner vorgestellt, der in nativen Studioumgebungen durch seine schiere Prozessor-Power (in der aktuellen Generation mit M2 Ultra CPUs) beeindruckt. So entstand in puncto Performance ein Portfolio-Konflikt mit dem deutlich preisintensiveren Mac Pro, dem zumindest bisher drei Vorteile verblieben: Er ist als Mac Pro Rack auch mit 19-Zoll-Gehäuse erhältlich, kann teils aufgerüstet werden und ganze sechs PCIe-Karten aufnehmen.
Mit der Vorstellung von Sonnets xMac Studio werden zwei dieser drei Benefits nahezu neutralisiert, denn das 19″ Gehäuse mit 3 Höheneinheiten für den Mac Studio kann genau das: den Mac sicher im Rack verstauen und über das »Echo« getaufte PCIe-Expansion-Modul entsprechende Karten einbinden.
Darüber hinaus bietet das xMac Studio vier USB-A-Anschlüsse an die Frontseite des Racks (neben den beiden USB-C-Ports und dem Speicherkarten-Slot an der Front des Mac Studio, die weiterhin zugänglich sind) und hat noch eine kompakte Bay für zwei externe Festplatten, beispielsweise für Time-Machine und Archiv-Platte. Wichtiges Detail: Den Powerknopf hat Sonnet über einen raffinierten Mechanismus auch auf die Vorderseite des Gehäuses gelegt, sodass alle wichtigen Funktionen und Steckverbindungen direkt zugänglich sind.
Sonnet bringt das xMac Studio in vier Varianten, sodass es sich optimal auf den eigenen PCIe-Karten-Bedarf anpassen lässt: xMac Studio/Echo III bietet einen x16- und zwei x8-PCIe-Steckplätze, xMac Studio/Echo II DV verfügt über zwei x16-Slots und das xMac Studio/Echo I über einen x16-Steckplatz. In allen Produktvarianten können PCIe-Karten nach aktueller Spezifikation in voller Höhe und Breite verbaut werden. Für den nötigen Antrieb sorgt ein dediziertes 400-Watt-Netzteil im Echo-Gehäuse.
Zudem gibt es noch die Version xMac Studio/No Module, die einfach nur den Mac Studio ins Rack bringt bzw. für Kunden gedacht ist, die bereits ein Sonnet Echo Expansion Modul ihr Eigen nennen.
Die Installation ist denkbar einfach: Das 3-HE-Gehäuse kommt in einer sicheren Verpackung und benötigt zunächst die Montage der 19-Zoll-Winkel zur späteren Rack-Integration. Für Server-Schränke sind zusätzliche Schienen für die rückwärtige Befestigung im Lieferumfang. Danach geht es an die Montage des Mac Studio und der PCIe-Karten im separaten Echo-Gehäuse, das via Thunderbolt mit dem Mac Studio verbunden wird. Sonnet hat alles gut beschrieben, und die Installation gibt keine Rätsel auf.
Um PCIe-Karten auf Betriebssystem-Ebene zu verbinden, ist keine Treiberinstallation nötig. Bei der Integration gibt es lediglich eine Einschränkung: Grafikkarten werden vom Echo-Modul nicht unterstützt. Zusätzlicher Grafikleistung oder Bitcoin-Mining im Studio schiebt der Hersteller also einen Riegel vor.
Der Gesamteindruck der Lösung ist sehr gut. Wer sich einen »Rackintosh« fürs Studio wünscht, wird hier solide bedient. Auch die Skalierbarkeit bzgl. des PCI-Express-Karten-Bedarfs ist gut gelöst. Im täglichen Handling überzeugt zudem, dass viele wichtige Anschlüsse wie USB-A und USB-C an der Frontseite zur Verfügung stehen und auch der Powerknopf nach vorne geholt worden ist.
Materialqualität und Verarbeitung des xMac Studio Systems sind sehr gut. Der Hersteller ist von der Solidität seiner Lösung (und vom festen Sitz des Macs darin) sogar so überzeugt, dass er das xMac-Studio-Gehäuse auch für das Touring und die Flightcase-Installation empfiehlt.
Im Studio macht das xMac Studio eine gute Figur, die Integration ins Rack ist absolut gelungen. Das gute Thermal-Design lässt die Temperaturen im Mac nicht durch die Decke gehen, auch wenn in den Rack-Units ober und unterhalb des xMac Studio andere Geräte verbaut sind. Das Echo-Modul für die PCIe-Karten hat zwei eigene Lüfter, die sich vornehm zurückhalten.
Zum Schluss bleibt noch der Vergleich zwischen Mac Pro Rack und Mac Studio mit xMac-Studio-Gehäuse: Zwar trennen beide Systeme – jeweils in der Vollfett-Stufe – mehrere tausend (!) Euro, der Mac Pro bietet jedoch zum deutlich höheren Preis mehr PCIe-Steckplätze (vier PCIe x8 und zwei PCIe x16). Wer diese benötigt, kommt nach wie vor am Mac Pro nicht vorbei, für alle anderen ist der Mac Studio im Zusammenspiel mit Sonnets xMac-Studio-Gehäuse eine echte Alternative.