SPL Control One & Marc One – Monitor-Controller im Test
von Dr. Andreas Hau,
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Kaum ein Hersteller hat im Lauf der Jahre so viele Monitor-Controller hervorgebracht wie die Niederkrüchtener Firma SPL, darunter auch echte Exoten wie den Surround-Monitor-Controller SMC 2489 für 5.1-Systeme. Brandneu sind zwei kompakte Geräte, die alle Standardfunktionen (und ein paar Extras) auf kleinstem Raum vereinen. Der Control One ist ein klassisches Analoggerät; der Marc One bietet zusätzlich hochwertige 32-Bit-Wandler und ein USB-Audio-Interface. Das alles zu bezahlbaren Preisen!
Todschick sehen sie aus! In ihrem satinierten, schwarzen Glanz versprühen die beiden SPL-Controller zeitlose Eleganz. Der C-förmig gewölbte Deckel verleiht dem Design eine cleane, kantenfreie Optik. Das formschöne Gehäuse hat (ohne Knöpfe) eine quadratische Grundfläche von 210 x 210 mm und eine Höhe von knapp 50 mm. Trotz ihrer Kompaktheit kommen die Geräte auf ein stattliches Gewicht von rund 1,5 kg, was ihnen in Kombination mit den Gummifüßchen auf der Unterseite eine hohe Standfestigkeit gewährt.
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Bild: Dr. Andreas Hau
Alles dran: Die schmucken Geräte
bieten die üblichen Funktionen eines
Monitor-Controllers plus regelbares
Crossfeed für eine lautsprecherähnliche
Kopfhörerwiedergabe.
Bild: Dr. Andreas Hau
Über Klinkenbuchsen lassen
sich jeweils zwei Line-
Quellen (mono/stereo) und
zwei Lautsprecherpaare
(eines optional mit Sub); ein
zusätzliches Line-Ausgangspaar
kann z. B. für
einen externen Kopfhörerverstärker
genutzt werden.
Der Marc One hat zusätzlich
ein integriertes USB-Audio-
Interface.
Beginnen wir mit dem rein analogen Control One. Die Aluminium-Frontplatte bietet Platz für je drei Kippschalter und drei Potis. Den Anfang macht ein Schalter mit drei Positionen, der zwischen zwei Lautsprecherausgangspaaren umschaltet bzw. in der Mittelstellung beide mutet. Daneben liegt ein großer Lautstärkeregler mit einem ungerasterten Poti. Es folgt ein weiterer Dreifachschalter, der zwischen Mono- und Stereo-Wiedergabe umschaltet bzw. in der oberen Stellung die Stereokanäle vertauscht. Rechts des SPL-Schriftzugs ist der Eingangsumschalter, wieder mit drei Stellungen, die das Eingangspaar 1 oder 2 oder beide gleichzeitig aktiviert. Zwei kleinere Potis steuern den Kopfhörerausgang. Das erste regelt den Pegel, das zweite bedient SPLs Crossfeed-Schaltung, wie man sie in etwas aufwendigerer Ausfertigung bereits vom exquisiten Kopfhörerverstärker Phonitor 2 kennt (s. S&R 8.2014).
Ziel dieser Crossfeed-Schaltung ist es, die Kopfhörerwiedergabe lautsprecherähnlich zu gestalten. Beim Kopfhörer herrscht normalerweise ja strickte Kanaltrennung. Bei der Lautsprecherwiedergabe ist das anders: Schall von der einen Seite erreicht nicht nur ein Ohr sondern, gebeugt um den Kopf, auch das andere. Die Crossfeed-Schaltung simuliert dieses akustische Übersprechen auf elektronischem Weg, indem ein regelbarer Signalanteil des jeweils gegenüberliegenden Kanals zugemischt wird. Natürlich begrenzt auf den Kopfhörer-Abhörweg; die Lautsprecher- und Line-Ausgänge bleiben von der Crossfeed-Funktion unberührt. Wer die übliche strikt getrennte Kopfhörer-Stereodarstellung bevorzugt, kann Crossfeed vollständig deaktivieren. Am Linksanschlag des Potis wird die Schaltung über ein internes Relais komplett aus dem Signalweg genommen. Sauber!
Alle übrigen Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite, durchweg in Form von Klinkenbuchsen. Von rechts nach links sind das: zwei Paare Line-Inputs für das DAW-Signal bzw. weitere Zuspieler, zwei Speaker-Output-Paare, von denen das erste einen zusätzlichen Anschluss für einen Subwoofer bietet, und ein Paar Line-Outs, die das per Quellenschalter gewählte Eingangssignal (Line 1 und/oder Line 2) ohne Beeinflussung durch den Volume-Regler mit vollem Pegel weiterleiten. Hier könnte man z. B. einen externen Kopfhörerverstärker anschließen. Nicht alle Anschlüsse sind symmetrisch beschaltet: Das Line-Input-Paar 2, das Speaker-Out-Paar 2 und die Line-Outs arbeiten unsymmetrisch.
In einfachen Abtastraten agiert der Marc One sehr linear bis auf einen
leichten Ripple nahe der Grenzfrequenz.
In doppelten Abtastraten arbeitet das Ausgangsfilter etwas weicher;
Bei 192 kHz arbeitet das Ausgangsfilter zugunsten der Impulstreue
noch etwas weicher, wodurch die theoretisch mögliche Bandbreite
nicht ganz ausgereizt wird. Der –3-dB-Punkt liegt bei 70 kHz.
Die »lauteste” Harmonische im Klirrspektrum ist K3 bei –107 dBFS.
In der linken Hälfte des Spektrums sind keinerlei Brummeinstreuungen
zu erkennen.