Tegeler Audio Manufaktur: Schwerkraftmaschine im Test
von Dr. Andreas Hau,
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(Bild: Dr. Andreas Hau)
Outboard-Kompressoren, insbesondere Röhrengeräte, stehen nach wie vor hoch im Kurs: Knöpfe anfassen, analoge Klangfärbung. In diesen virtuellen Zeiten gönnt man sich gerne den Luxus des Echten. Demgegenüber steht der Wunsch nach präziser Wiederherstellung der sorgsam ausgetüftelten Geräteeinstellungen, wenn man zwischen Projekten wechselt. Die Tegeler Audio Manufaktur um Mastermind Michael Krusch hat eine elegante Lösung gefunden: die Schwerkraftmaschine, ein Röhrenkompressor mit Motorreglern und vollständiger Plug-in-Steuerung. Analoger Sound mit Total Recall!
Es geschieht eher selten, dass mir Testgeräte in einer Schatztruhe geliefert werden, aber die Tegeler Schwerkraftmaschine kam tatsächlich in einer rustikalen Holzkiste mit antiken Verschlüssen. Das ist kein Gag! Die Tegeler Audio Manufaktur liefert ihre Geräte regulär so aus. Die massive Kiste mit Schaumstoff-Innenpolsterung ist nämlich ein probates Mittel gegen Transportschäden, die die Karton-Umverpackung alleine nicht abfedern könnte.
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Erste Eindrücke
Auch an anderer Stelle wird schnell klar, dass dies kein gewöhnlicher Röhrenkompressor ist − sofern man »gewöhnlich« und »Röhrenkompressor« überhaupt im selben Satz verwenden darf. An zentraler Stelle auf der Frontplatte befindet sich ein hochauflösendes digitales Farbdisplay. Schaltet man das 19-Zoll-Gerät an, wirkt die Schwerkraftmaschine mit ihren drei Höheneinheiten auf den ersten Blick wie ein Hardware-Kompressor aus den 50ern oder 60ern, denn das Grafikdisplay verwandelt sich in ein fotorealistisches Zeigerinstrument, umringt von acht schwarzen Chickenhead-Knöpfen. Nur der orange hinterleuchtete Bypass-Button sieht eher nach 70ern aus, und die blaue Betriebsanzeige passt auch nicht so ganz ins Retro-Image; blaue LEDs sind ja erst seit etwa 20 Jahren gebräuchlich. Bei genauerer Betrachtung der Frontplatte stellt man außerdem fest, dass die leicht spacige blau schwarze Wolke keine Lackierung ist, sondern eine Kunststoff-Beschichtung. Die Beschriftung ist gleich mit eingearbeitet, was ein allmähliches Abrubbeln derselben ausschließen dürfte.
Den kompletten Testbericht findest du in der Sound&Recording-Ausgabe 06/2018. Hier versandkostenfrei bestellen.
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geniales Konzept
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vielfältige Regelcharakteristiken
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hohe Audioqualität
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eigener Röhrenklangcharakter
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leichte Zipper-Noises bei Reglerbewegungen
Danke ! SO SOLLTE alles sein, auch die Mischpulte. Das ist die richtige Richtung für kreatives und optimales Studioarbeiten – meine ich:-)