Top-5 Studiomonitore der Sound&Recording-Redaktion
von Marc Bohn,
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Monitor über Monitor … Die Auswahl an den Lauschern auf dem Markt ist gefühlt endlos. Hier mal 5 Monitore die uns bei unseren Tests besonders aufgefallen sind. Die Reihenfolge ist Zufall und entspricht keinem Ranking.
Der französische Hersteller Focal stellte zur ProLight&Sound 2017 die neue Shape-Serie mit drei Nahfeldmonitoren vor. Die Modelle Shape 40, 50 und 65 sind klassische 2-Wege-Monitore für Abhörentfernungen von 1 bis 2 Meter und liegen bei Focal in der gehobenen Mittelklasse zwischen den preiswerten Alphas und den Spitzenmodellen der SM-Serie. Die Typenbezeichnung entspricht der Größe des jeweiligen Tieftöners: Shape 65 = 6,5″-Tieftöner!
Mit der Shape-Baureihe hat der französische Hersteller Focal drei Nahfeldmonitore auf den Markt gebracht, von denen mit der Shape 65 das größte Modell zum Test gestellt wurde. Die mit einem Straßenpreis von 1.400 Euro pro Paar im mittleren Preissegment angesiedelte Shape 65 bietet mit speziellen Membranen für den Hoch- und Tieftöner und einem seltenen Gehäusekonzept mit zwei seitlichen Passivmembranen eine Reihe von Besonderheiten abseits des sonst üblichen Mainstream. Eher konservativ geht es bei der Elektronik zu, wo man auf bewährte analoge Schaltungstechnik und Class-AB-Endstufen setzt.
Alles zusammen führt zu einem überzeugenden Gesamtergebnis. Die Shape 65 liefert im Labor ein solides Ergebnis und kann beim Hörtest voll und ganz überzeugen. Zusammen mit Preis und Größe der Shape betrachtet, wird daraus eine uneingeschränkte Empfehlung.
Mit dem im Januar 2017 auf der NAMM Show erstmals vorgestellten KH 80 DSP erweiterte Neumann.Berlin sein Angebot von Monitorlautsprechern um ein weiteres Modell. Der KH 80 ist als typischer Nahfeldmonitor für kurze Abhörentfernungen in kleinen Studios, am PC Arbeitsplatz, im Ü-Wagen, auf der Meterbridge eines Pultes oder als Rear- oder Height-Lautsprecher für Multikanal-Installationen konzipiert.
Der Monitor bietet in jeglicher Hinsicht eine Perfektion und Detailversessenheit, wie man sie auch von den Neumann-Mikrofonen kennt und zu schätzen weiß. Mit einem riesigen Entwicklungsaufwand wurde alles bis ins Detail geplant, simuliert und gemessen, bis der KH 80 vollendet war. Der Aufwand hat sich ohne Frage mehr als gelohnt. Sieht man die perfekten Messergebnisse und das ebenso überzeugenden Ergebnis im Hörtest, dann gibt es nichts mehr hinzuzufügen. Hier passt und stimmt alles, was dann sogar auf den Preis zutrifft, der mit 1.187,− Euro (UvP) für das Paar mehr als angemessen ist.
KSdigital C5-Reference Nearfield-Monitor mit FIRTEC
Die Neuauflage des C5-Reference von KSdigital ist mit einem Koaxchassis bestückt, wird aktiv über die integrierte Elektronik angesteuert und arbeitet mit einer komplett digitalen Signalverarbeitung.
Mit der Neuauflage der C5-Reference bringt KSdigital einen sehr kompakten Nahfeldmonitor mit Coax-Chassis und aktiver 2-WegeElektronik mit DSP auf den Markt. Der Monitor kann für seine Größe als sehr leistungsfähig beschrieben werden und überzeugt auch klanglich auf ganzer Linie. Die Messwerte sind lückenlos gut und bestätigen den ebenfalls überzeugenden Höreindruck. Rein äußerlich hebt sich die C5-Reference durch ein gelungenes und elegantes Design ab. In der Anwendung ist die C5-Reference problemlos und flexibel und kann durchaus auch für etwas mehr als nur in extremer Nahfeldanwendung eingesetzt werden.
Bleibt zum Schluss noch der Blick auf den Preis, der mit einem UvP von 1.500 das Paar mehr als angemessen erscheint.
Nach einigen Turbulenzen und einem Besitzerwechsel mit neuer Geschäftsleitung konzentriert man sich beim Berliner Monitorhersteller ADAM Audio jetzt wieder verstärkt auf die Neu- und Weiterentwicklung von Studiomonitoren aller Kategorien. Neu im Portfolio und bei uns unter der Lupe: ADAM Audio S3V.
ADAM Audio aus Berlin meldet sich nach etwas unruhigen Zeiten mit der neuen S-Serie als Topmodelle der Produktpalette zurück. Ohne Frage, der Auftritt ist gelungen. Mit dem zum Test gestellten mittleren Modell S3V mit komplett neu entwickelten Chassis inklusive Waveguides und neuer Elektronik zeigt die Entwicklungsabteilung, wo es in Zukunft langgeht. Im Labor liefert die S3V durchgängig sehr gute Ergebnisse, die sich dann auch im Höreindruck bestätigen. Kurz zusammengefasst liefert die S3V einen perfekten Frequenzgang bis zur Messgrenze bei 40 kHz, einen hohen Schalldruck von bis zu 118 dB Peak, und das alles bei geringen Verzerrungen. Gehäuse und Verarbeitung machen einen soliden Eindruck, und der integrierte DSP bietet dem User erstmals bei ADAM jetzt auch die Möglichkeit, eigene Filtereinstellungen und Setups zu erstellen.
Unter dem Firmennamen HEDD tritt ein neuer Akteur auf die Berliner Bühne. Der Titel des Stücks: »Studiomonitore der gehobenen Kategorie« mit dem bekannten Star AMT (Air Motion Transformer), Regie: Klaus Heinz. Kenner der Szene fragen sich jetzt: Handelt es sich beim HEDD Type 30 um eine Wiederholung oder eine Neuauflage oder doch was ganz Neues?
Das Spitzenmodell Type 30 der ersten Monitorserie des neu gegründeten Berliner Herstellers HEDD bietet zwar ein bekanntes Konzept in der Bestückung als quer liegend zu betreibendes 3-Wege-System mit zwei Tieftönern und einem AMT als Hochtöner, ist aber in vielen, um nicht zu sagen: in nahezu allen Einzelheiten neu entwickelt oder verbessert worden. Das betrifft die Treiber, die Endstufen und auch das Gehäuse. All das spiegelt sich auch in den Messergebnissen und im Höreindruck wider. Als Midfield- oder auch als Nearfield-Monitor macht die Type 30 einen sehr guten und wertigen Eindruck und bietet dem Anwender eine professionelle Abhörmöglichkeit auf hohem Niveau.