Universal Audio UAD-2 Satellite – Externe DSP-Hardware für UAD-Plug-ins
von Joker Nies, Artikel aus dem Archiv
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Universal Audios Software-Repliken legendärer Audiohardware genießen unter Profis allerhöchstes Ansehen. Den Komfort und die Präzision dieser leistungsfähigen Werkzeuge möchte man auch unterwegs nicht missen.
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Mit der UAD-2 Solo/Laptop stellte Universal Audio bereit eine mobile Lösung für Mac und PC vor, die allerdings dank der rasanten Hardware-Entwicklung bei Apple nur auf frühen MacBook Pros mit Express-Card-Slot funktioniert. Mit der UAD-2 Satellite kann man nun das MacBook Pro oder den Mac Pro im Studio mit massiver DSP-Power aufrüsten.
Die Satelliten gibt es mit zwei oder vier SHARC 21369-DSPs von Analog Devices, welche die fünf- bzw. zehnfache Rechenleistung einer UAD-1-Karte bereitstellen. Die UAD-2 Satellite lässt sich mit vorhandenen UAD-1- und UAD-2-Karten kombinieren, vorhandene Plug-ins können parallel auch auf dem MacBook Pro benutzt werden.
Sicher auch aufgrund der bei PCs selten zu findenden FireWire-Schnittstellen gibt es die UAD-2 Satellite zurzeit nur für Intel-Macs unter Snow Leopard.Aber auch dort läuft das System nicht auf allen Geräten mit FireWire-Port. Ob der eigenen Rechner mit der UAD-Hardware funktioniert, sollte man auf der Homepage des Herstellers überprüfen. Manche Modelle etwa können trotz FireWire- 800-Port nur mit FireWire-400-Geschwindigkeit kommunizieren, was die Anzahl der möglichen Audio-Streams deutlich reduziert.
Die Hardware
Das schicke, flache Alugehäuse der UAD-2 Satellite passt mit den Maßen 15 x 20 cm und einer Höhe von 2,5 cm bestens unter die Tragebügel eines Mac Pro und belastet den Laptop-Rucksack mit knapp einem Kilo Gewicht. Frontseitig zeigt das weiß beleuchtete Firmen-Logo die Betriebsbereitschaft. Auf der Rückseite finden sich zwei FireWire-800-Ports, ein FireWire-400- Port, der Netzteil-Anschluss und ein Ein-/ Ausschalter.
Das Gerät kommt ohne Lüfter aus, verlangt aber nach einem Netzteil; Bus-Power reicht hier nicht. Das mitgelieferte Schaltnetzteil ist zu allen Netzspannungen kompatibel und wird mit verschiedenen, auswechselbaren Netzstecker-Adaptern ausgeliefert, die allerdings einen sehr fragilen Eindruck machen. Beim Testgerät war der Eurostecker-Anschluss bereits beschädigt und verlangte behutsamen Umgang, um zuverlässigen Kontakt zu gewährleisten. Bei einer Eingangsspannung von 12 V mit Standardstecker ist ein Ersatz aber schnell beschafft.
In der Praxis
Zurzeit ist der auf CD mitgelieferte Software-Installer noch aktuell, in Zukunft aber lohnt sich stets ein Blick auf die Homepage, wo immer die neueste, für die UAD-2 Satellite spezialisierte Version verfügbar ist. Im UAD-Control-Panel fällt sogleich eine neue Leistungsanzeige auf. Der FBW-Balken zeigt die Bandbreiten-Auslastung des FireWire-Busses. Unter dem FireWire-Reiter des Hauptfensters lassen sich weitere Einstellungen vornehmen. Hier kann man die Bus-Geschwindigkeit zwischen FW 400 und FW 800 umschalten und die genutzte Bandbreite auf bis zu 85% Bus-Last anheben. Gleichzeitig zeigt der Plug-in-Calculator die Anzahl möglicher Stereo-Daten-Streams unter verschiedenen Sampleraten. Die zum Test gelieferte Satellite Quad berechnet unter maximaler BusLast 77 Stereo-Plug-ins bei einer Samplerate von 44,1 kHz.
In der Praxis reicht das z.B. für 32 Kanäle mit je einem Cambridge-Equalizer und 1176LN-Kompressor sowie einem Real-Verb-Pro, einem EMT-250-Hall, einem Manley Massive-Passive-Equalizer in einer Subgruppe sowie Precission-Limiter, -Equalizer und -Multiband-Kompressor im Master-Bus. Anders als bei einer über den PCIe-Bus betriebenen UAD-2-Karte ist die FireWire-Schnittstelle bei der Satellite-Version ein Nadelöhr, das in bestimmten Fällen die Anzahl der Plug-ins begrenzt, obwohl noch DSP-Reserven vorhanden wären. Dieser Fall kann allerdings nur eintreten, wenn man extrem viele Plugins mit geringer DSP-Last einsetzen möchte. In jedem Fall sollte man möglichst im FireWire-800-Modus arbeiten, das sich am FW- 400-Port die Anzahl der Plug-ins halbiert.
Weitere FireWire-Geräte könnten dank der beiden FW-800-Anschlüsse an der UAD-2 Satellite über denselben Bus laufen, allerdings geht das ebenfalls auf Kosten der für Plug-ins verfügbaren Bandbreite. Wenn möglich,sollte man also den FireWire-Port ganz der UAD-2-Karte überlassen, um die Leistung der DSPs voll ausnutzen zu können.
Fazit
Die UAD-2 Satellite empfiehlt sich allen, die die geballte Power der UAD-Plug-ins auch auf dem MacBook Pro nicht missen möchten. Zudem lässt sich das Gerät auch mit der Studio-DAW nutzen, sowohl als Einstieg in die Welt der legendären UAD-Plug-ins wie auch als portable Alternative zu einer weiteren internen UAD-2-Karte.
Profil
Konzept: externe DSP-Hardware mit FireWire-Anschluss für UAD-Plug-ins
Systemvoraussetzungen: kompatible Modelle des Intel Mac Pro oder MacBook Pro Mac OS X 10.6.4 Snow Leopard oder höher (32-Bit- oder 64-Bit-Mode)