Wer echtes Oldschool-MPC-Programmierfeeling schätzt, aber einen gewissen Bedienkomfort nicht missen will, sollte sich Akais MPC1000 anschauen.
Es gibt in den Reihen der MPC-User manche Alte-Schule-Puristen, die über die komfortabel zu bedienenden, mit Touchscreen ausgestatteten MPCs wie die MPC Live oder die MPC One ein wenig die Nase rümpfen, da hier nicht der »echte« MPC-Workflow zum Zuge komme und diese Geräte fast schon »feige« Laptops seien. Ok, jedem das seine … Letztlich ist natürlich doch nur entscheidend, was hinten rauskommt. Limitationen können aber natürlich auch die Kreativität beflügeln, da man sich auf das Wesentliche konzentriert und nicht durch zu viele Möglichkeiten abgelenkt wird.
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Die MPC1000 gehört zu der letzten Gerätegeneration mit klassischem MPC-Workflow. Auch heute noch gilt sie als äußerst leistungsfähiger Sample-Drumcomputer, der zu relativ moderaten Preisen auf dem Gebrauchtmarkt erworben werden kann. Noch ein Wort zum Sprachgebrauch: Wir verwenden bei der Bezeichnung der MPC-Geräte das weibliche Genus, weil es sich seit Jahrzehnten im deutschen Sprachraum so eingebürgert hat, im Sinne von »die Sample-Rhythmusmaschine«. Es gibt Leute, die das ablehnen und darauf hinweisen, dass die Abkürzung MPC für »Music Produktion Center « steht (anfangs stand sie übrigens für »MIDI Produktion Center«) und deshalb das Neutrum grammatikalisch richtig sei. »Das MPC« hört sich aber merkwürdig an und wird im wirklichen Musikproduktionsleben kaum gebraucht.
Auf der Vorderseite findet man
zwei Fußschaltereingänge und
einen Kopfhöreranschluss
sowie einen Card-Slot für
Compact-Flash Cards, die man
problemlos auf dem
Gebrauchtmarkt
erhält.
Rückseitig ist die Maschine trotz kompakter Maße gut
gerüstet, und zusätzlich zu den Stereo-Outs gibt es
noch vier Einzelausgänge, ein SPDIF-Interface, zwei
MIDI-Pärchen und einen USB-Port. Der rückseitige
Netzschalter der MPC2500 ist zwar schwergängig,
könnte aber für eine Live-Situation etwas besser gegen
versehentliches Abschalten geschützt sein.
Die MPC2500 kam einige Monate
nach der MPC1000 heraus und kann
ebenfalls mit einem JJOS-Betriebssystem
ausgestattet werden.
Die Ur-MPC ist die MPC60; die von Drumcomputer-Pionier
Roger Linn konzipierte 12-Bit-Maschine wurde zum Kultwerkzeug
zahlloser Hip-Hop- und Elektronik-Produzenten.
Die MPC3000 von 1993
wurde u. a. von J.Dilla
genutzt und bot als erstes
Modell der Reihe 16-Bit-
Stereo-Sampling.
Die Sample-Engine der 1997 vorgestellten MPC2000 entspricht
von den technischen Werten her im Kern einem S3000-Sampler:
16-Bit-Stereo-Sampling, 32 Stimmen, 2 MB RAM, erweiterbar auf
32 MB. Sie ist z. B. auf Kanye Wests frühen Produktionen zu hören.
Die MPC2000XL wurde 2000 auf den Markt gebracht und bietet
gegenüber dem Vorgänger MPC2000 u. a. Timestreching, Sample
Slicing und eine Erweiterung der Sequenzer-Kapazität.
Anzeige mit Hip-Hop-
Legende Pete Rock
mit einer blauen
MPC2000XL
Die MPC4000
(der 2002 erschienene
Vorgänger der MPC1000) bietet
64fache Polyfonie und ist mit einem
symmetrischen XLR-Stereoausgang ausgestattet;
allerdings müssen die Einzelausgänge und das Digital-
Interface nachgerüstet werden.
Die 2006 vorgestellte
MPC500 ist die
kleinste MPC: Sie lässt sich auch mit
Batterien betreiben, hat aber nur zwölf Pads, ein
sehr kleines Display und keine Einzelausgänge.
Die Pads und
so gut wie alle
Ersatz- und Custom-Teile
zum Aufpimpen von MPCs gibt es in
vielen Farben z. B. auf www.mpcstuff.com.