Drum-Klassiker aufpoliert

XLN Audio Addictive Drums Update 2.5 erschienen

Anzeige
Screenshot

Der schwedische Softwarehersteller XLN Audio spendiert seinem virtuellen Schlagzeuger Addictive Drums 2 ein substanzielles Update. Die Version 2.5 bringt neben einer komplett überarbeiteten Benutzeroberfläche – was wirklich überfällig war – auch neue Funktionen mit. Das für Nutzer kostenlose Update erscheint fast genau zehn Jahre nach der Veröffentlichung von Addictive Drums 2 im Jahr 2014 – eine wirklich nachhaltige Produktpflege.

Moderne Optik für bewährtes Konzept

Anzeige

Die auffälligste Neuerung ist das runderneuerte Interface. XLN Audio hat dem Plug-in ein zeitgemäßes Design verpasst – endlich. Das alte GUI war wirklich in die Jahre gekommen und passte auch nicht mehr in das übrige Portfolio mit moderner Software wie XO und Life. Die fünf Hauptansichten – Explore, Kit, Edit, FX und Beats – wurden auch im neuen Design strukturell beibehalten, präsentieren sich aber nun schicker, aufgeräumter und übersichtlicher. Ein hilfreiches Feature sind auch die Kontext-Tipps in der unteren Leiste, die besonders Einsteigern die Orientierung erleichtern.

Screenshot

Neue Features

Mit dem “Trig Gate” führt XLN Audio einen cleveren neuen Effekt ein, der das klassische Noise Gate neu interpretiert. Anders als bei konventionellen Gates wird die Triggerung nicht über Threshold-Werte, sondern direkt über die MIDI-Noten gesteuert. Dies ermöglicht präzise getriggerte Effekte ohne das sonst übliche Feintuning der Gate-Parameter.

Der Kompressor erhält mit dem “Boost-Mode” eine weitere praktische Ergänzung. Dieser neue Modus aktiviert eine speziell auf Drums abgestimmte Multiband-Kompression, die mit einem Klick mehr “Punch” in die Drums bringt.

Screenshot

Der EQ wurde zudem um eine Echtzeit-Spektrumanzeige erweitert. Die visuelle Rückmeldung über alle Frequenzbereiche erleichtert präzise Eingriffe und macht die Auswirkungen der EQ-Einstellungen sofort sichtbar. Diese Funktion ist zwar bei vielen anderen EQs bereits Standard, aber es ist sehr schön, dass sie nun auch direkt in Addictive Drums 2.5 zur Verfügung steht.

Auch die „Beat“-Ansicht ist deutlich aufgeräumt worden. Hier durchsucht man die fast endlose Auswahl an MIDI-Grooves, die mit jedem neu gekauften Kit passend erweitert werden kann. Im Beat Transformer können diese dann effektiv an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden, beispielsweise im Groove, Timing oder der Dynamik, alles auf MIDI-Ebene.

Das Update ist für Bestandskunden kostenlos und vollständig abwärtskompatibel. Alle Presets, MIDI-Beats und Mix-Einstellungen aus früheren Versionen funktionieren wie gewohnt und sämtliche Erweiterungen (ADpaks, MIDIpaks und Kitpiece Paks) sind weiterhin kompatibel. Auch der Preis für Neukunden hat sich nicht geändert. Es geht bei 159 € los und die Software enthält dann zwei der insgesamt 22 erhältlichen Kits mit den dazugehörigen MIDI-Packs. Größere „Collections“ sowie einzelne Kits sind weiterhin erhältlich.

Auch bei XLN Audio wird die Geduld bis zum nächsten Sale belohnt. Tipp: Manchmal ist es sogar günstiger, eine weitere Custom Collection mit drei Kits zu erwerben, als die Kits einzeln zu kaufen. Das ging früher auch mehrfach – aber bitte vor dem Kauf prüfen – die Konditionen können sich geändert haben.

Apropos Kits – Vintage Dead („Deadest Of The Dead“)

Mit dem “Vintage Dead” Kit veröffentlicht XLN Audio zusätzlich eine neue Expansion für Addictive Drum 2.5. Das Kit basiert auf einem Ludwig-Schlagzeug von 1968 mit einer besonderen Geschichte: Der schwedische Drummer Miikal Häggström soll es bei einer Tournee in einem Müllcontainer entdeckt haben, so die Anekdote und dann sorgfältiger restauriert haben. Alle Trommeln wurden dabei zu „Concert Toms“ umgebaut, also ohne Resonanzfelle. Durch die Dämpfung mittels der klassischer Techniken wie Handtücher bis hin zu Gel-Pads entstand ein wirklich “totes”, aber charakterstarkes Kit.

Die Aufnahmen entstanden dann in den Ingrid Studios in Stockholm, wo eigens eine spezielle “Dead Box” konstruiert wurde – extra dry! So hat man eine tolle Kontrolle über die einzelnen Kit-Komponenten mit viel Headroom für eigene Effekte.

Wie üblich gibt es zum eigentlichen Kit mehrere mitgelieferten Mix-Presets, die über die Previews schnell ausgewählt werden können. Hat man mehrere ADpaks installiert, lassen sich bei Bedarf weitere Kit-Elemente auch aus anderen Sets einbinden und neu kombinieren.

Fazit

XLN Audio beweist mit der Version 2.5, dass auch etablierte Software von gezielten Verbesserungen profitieren kann. Die neuen Features adressieren konkrete Praxisanforderungen, während die aufgefrischte Oberfläche die Bedienung modernisiert. Insbesondere die intelligente Gate-Implementierung und der pragmatische Boost-Modus des Kompressors sind willkommene Verbesserungen.

Das neue „Vintage Dead“-Kit ergänzt die große Auswahl an Drumkits, die optional zu Addictive Drums erworben werden können, perfekt. Vor allem der trockene Sound lässt viel Spielraum für eigenes Sounddesign.

Website:

https://www.xlnaudio.com/products/addictive_drums_2

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.