Motivation im Homestudio & -Office – Wochenrückblick #21
von Marc Bohn ,
Anzeige
Viele Engineers und Producer arbeiten aktuell im Home Office bzw. -Studio. Was für den einen Gewohnheit ist, mag für den anderen eine komplett neue Situation darstellen. Zuhause sind die Ablenkungen groß, und ohne räumliche Trennung gehen Arbeitswelt und Wohnzimmer plötzlich ineinander über. Neben dem nötigen Abstand zur Arbeit sind die “Hausaufgaben” auch so nahe und warten darauf, erledigt zu werden.
Anzeige
Im Home- und Studio Office konzentriert, fokussiert und produktiv zu arbeiten, stellt also viele vor eine Herausforderung. Während es Klaus gewohnt ist, zuhause zu arbeiten, ist es für Marc eine neue Situation. In diesem Podcast berichten die beiden von ihren Erfahrungen und sprechen darüber, wie man die Motivation erhalten und einen geregelten Tagesablauf zuhause schaffen kann.
Motivation im Homestudio & -Office – Wochenrückblick #21
Am besten den Wecker wie gewohnt stellen, damit man im Rhythmus bleibt und garnicht in die Versuchung kommt, länger zu schlafen, um später anzufangen, da man ja auch länger arbeiten könnte. Am besten hier schon neue Routinen und Gewohnheiten für einen klaren Tagesablauf festlegen.
Home-Office verleitet dazu, sich gehen zu lassen. Eine schöne Dusche am Morgen weckt die Lebensgeister. Und das Tragen einer Mütze in der Videokonferenz fällt auch irgendwann auf. Klar, Friseure sind aktuell geschlossen, aber irgendwie haben wir doch alle gerade unsere “Bad-Hair-Days”.
In den Videokonferenzen sieht man zwar den nur den Oberkörper. Man könnte sich also oben rum ein Hemd anziehen und unten rum eine Jogginghose und bequemer zwischen Couch und Schreibtisch wechseln. Aber hier spielt auch Psychologie mit, denn normale Arbeitskleidung dient auch dem Selbstwertgefühl und der Eigenmotivation. Unter dem Hashtag #HomeOfficeOutfit kann man sich inspirieren lassen.
Die eventuell entfallende Wegzeit zur Arbeit sinnvoll nutzen oder vielleicht sogar früher anfangen. Das ist oft die kreativste Zeit, die man zum Brainstorming nutzen kann.
Feste Arbeitszeiten
Auch beim Arbeiten von Zuhause aus sind feste Arbeitszeiten wichtig. Am besten weiterhin fixe Zeiten festlegen, und mit der Familie und den Kollegen abstimmen. Das hilft nicht nur dabei, eigenen Routinen und Gewohnheiten aufzubauen, die wir Menschen brauchen, sondern ist natürlich auch für die Kommunikation mit den Kollegen wichtig, mit denen man gemeinsam an Projekten arbeitet. Denn auch im Home Office müssen Deadlines eingehalten und Aufgaben erledigt werden. Am besten mit einem Notizbuch arbeiten, Aufgaben für den Tag planen und sie danach abhaken.
Ein bekanntes Rezept ist die “3×3-Regel”, die besagt, man soll sich pro Tag drei wichtige, drei weniger wichtige und drei “Must dos” erledigen.
Pausen
Neben der Arbeitszeit muss man auch seine Pausen planen. Gönnt euch ein gesundes Essen, einen Powernap oder auch mal eine Meditation?
Und weg mit dem schlechten Gewissen, man würde vielleicht nicht genug tun. Bedenkt, wieviel Zeit man auf der Arbeit damit verbringt, mit Kollegen Flurgespräche zu führen. Diese Zeit entfällt im Home Office komplett.
Außerdem entsteht durch die entfallende räumliche Trennung zwischen Arbeitsplatz und Wohnen ein ständiges Gefühl, auf der Arbeit zu sein. Vor allem, wenn man seinen Schreibtisch im Schlafzimmer hat, arbeitet man dort, wo man schläft. Hier helfen Zeiterfassung-Tools, die es als Apps gibt.
Belohnungen
Belohnt euch nach täglichen Meilensteinen mit einem Spaziergang, einer Runde Sport, einem Gespräch oder Telefonat mit Familie, Freunden, Gleichgesinnten oder anderen Dingen, die euch in dem Moment Ablenkung verschaffen.
Ruft auch mal Kollegen oder Freunde an, mit denen ihr vielleicht nicht direkt zusammenarbeitet. Tauscht euch über eure Erfahrungen und Arbeitsweisen aus. Zu wissen, dass es anderen gerade genauso geht, hilft schon sehr viel!
Hier gibt es den Podcast im Video:
Kommunikation
Die Kommunikation mit den Kollegen ist im Home Office extrem wichtig, da sie nicht mehr ganz so einfach ist, wie im Büro. Hier helfen Tools wie Microsoft Teams, Skype und co. gemeinsam an Projekten zu arbeiten. Sie bieten außerdem die Möglichkeit per Video-Chat, sich zu sehen. Auch wenn man natürlich auch telefonieren kann, fühlt es sich über einen fast echten Blickkontakt persönlicher an. Außerdem entsteht durch das Arbeiten alleine von Zuhause aus das Gefühl, auch alleine an Projekten zu arbeiten. Durch regelmäßige Meetings bleiben Projekte am Laufen, alle wissen über die Geschehnisse Bescheid und das Wir-Gefühl im Team bleibt bestehen.
Der Arbeitsplatz
Beim Arbeitsplatz muss der eine oder andere vielleicht Abstriche machen. Mit einem Laptop und einem Internet-Zugang hat heute allerdings fast jeder die Möglichkeit, von über all auf der Welt aus zu arbeiten. Falls die Technik hier noch hakt, sollte so investiert werden, das ein solides Arbeiten möglich ist. Denn nichts hält mehr auf, als sich mit dem Support von irgendwelche Software-Herstellern rumzuschlagen.
Ideal ist natürlich eine räumliche Trennung zwischen Wohnwelt und Arbeitsplatz. Falls das nicht möglich ist, empfiehlt es sich, den Schreibtisch so zu platzieren, dass er vom Zentrum der Wohlfühl-Oase Couch nicht zu sehen ist. Im Bett arbeiten ist leider auch keine Lösung. Aber auch zuhause sollte man sich eine angenehme Arbeitsatmosphäre schaffen. Und auch hier gilt: Aufgeräumt und organisiert arbeitet es sich am besten.
Ablenkung
Die größte Hürde, die im Home-Office überwunden werden muss, ist der innere Schweinehund. Überall lauern im Haushalt Dinge, die erledigt werden müssten, das private Telefon steht nicht still, es klingelt an der Tür, und dann erschien auch gerade noch das Remake des Klassikers Final Fantasy VII auf der Playstation 4 und eine neue Folge Better Call Saul ist auch auf Netflix verfügbar. Für was entscheide ich mich? Hier hilft nur Selbstdisziplin, eine Distanz aufzubauen und ein genauer Zeitplan.
Am besten plant ihr euch auch Zeit für diese Dinge ein. Eventuell sogar auf die Woche verteilt. Montags gibt es dann eben in der Mittagspause beim Essen eine Folge Better Call Saul. Vielleicht macht ihr jeden Dienstag nach der Arbeit Sport, liest Mittwochs abends mal ein Buch, Donnerstags schnappt man sich mal wieder die Gitarre und Freitags gibt es dann ein Feierabend-Bierchen und ne Runde FF7 auf der PS4!
Das Wichtigste!
Es ist verrückt, wie sich unser Leben in den letzten Monaten verändert hat. Wir werden quasi gezwungen, den Fokus auf unsere engste Familie und die aller engsten Freunde zu setzen, und das intensiviert die Kommunikation und den Austausch mit ihnen. Die Telefonate mit Oma und Opa nehmen zu, die Familien-Gruppen bei WhatsApp stehen kaum still, mit Freunden verabredet man sich regelmäßig auf ein Skype-Bierchen! Und irgendwie fragt man sich: Warum eigentlich erst jetzt? Bei allem Respekt vor der aktuellen Situation und den wirklich schlimmen Dingen, die auf der Welt gerade passieren, scheinen wir gerade aus dieser schönen Entwicklung, durch Zusammenhalt und Solidarität die Hoffnung und Energie zu schöpfen, mit der wir diese Phase am Ende überstehen werden.