Bislang ist das Thema Künstliche Intelligenz im Bereich von Musik und Produktion eher für unterstützende Tools relevant. Für das kreative Arbeiten, wie etwa bei Komposition und Texte schreiben, konnte bislang noch keine Anwendung wirklich überzeugen. Das Gegenteil ist bislang eher der Fall. Aber wie so oft wird im Hintergrund schon länger daran intensiv geforscht und zielgerichtet gearbeitet.
Adobe Research Project Music GenAI Control
Adobe Research gewährt mit einem Video einen ersten, kleinen Ausblick auf das “Project Music GenAI Control”. Das Projekt befindet sich laut eigener Aussage zwar noch in der Anfangsphase, aber im Endergebnis soll das generative KI-Werkzeug Musik erzeugen und Audiodateien bearbeiten können. Dafür müssen, wie bei Adobe Firefly, lediglich ein paar “Prompts”, also textliche Anweisungen, eingegeben werden. Der Benutzer tippt so etwas wie “powerful rock”, “happy dance” oder “sad jazz” ein, um die entsprechende Musik erzeugen zu lassen. Anschließend soll eine Nachbearbeitung direkt in den Workflow integriert sein, um Korrekturen und Feinjustierung an der KI-Komposition vorzunehmen.
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Im Teaser-Video wird aber auch gezeigt, dass man eine vorhandene Audiodatei, in dem Fall ein Klavierstück, in die App laden kann, um dann eine passende Begleitung dafür zu generieren.
Eine weitere Anwendung ist die Erzeugung von Loops, die man anschließend in seinem eigenen Arbeitsprozess verwendet. Der Gedanke lässt sich fortführen: Solo-Instrumente oder ganze Ensembles, Background-Chor, Percussion-Grooves generiert man separat und lädt sie dann in einen Clip-Launcher, um diese Elemente in einen Beat mit einzubauen. Für unkritische Anwendungen, die keinen maximalen Wert auf absolute Authentizität oder die Feinheiten eines akustischen Instrumentes legen, könnte das durchaus eine Alternative werden, die obendrein Kosten für Musiker und Aufnahmesessions spart.
Aber genau darin liegt dann auch die Problematik. Sicherlich werden mit dem Tool keine Top-10 Hits am Fließband produziert. Aber in Bereichen wie lizenzfreie Titel, Trailer und Hintergrundmusik, wie sie zum Beispiel für Dokumentationen, Podcasts und TV-Sendungen zur Untermalung verwendet werden und man bislang dafür auf spezialisierte Auftragskomponisten oder Studiomusiker zurückgreift, könnten solche Tools erhebliche Umschichtungen bewirken, vergleichbar mit der Situation, die bei Content-Autoren und Textern schon eingetreten ist.
