Als Engineer und Mixer hat Andrew Scheps für Metallica, Red Hot Chili Peppers, Adele, Weezer, Black Sabbath, Audioslave, Linkin Park, Green Day, U2, Johnny Cash, Michael Jackson, Neil Diamond, Iggy Pop und viele andere Künstler gearbeitet.
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Andrew Scheps arbeitet in seinem eigenen Studio in Los Angeles, dem Punkerpad West, das bis zum Bersten mit einer erstaunlichen Ansammlung von Outboard und gleich zwei Neve 8068-Pulten sowie einem Neve BCM-Sidecar mit 1073-Preamps gefüllt ist. Scheps’ Werdegang ist ungewöhnlich: Bis kurz nach der Jahrtausendwende arbeitete er hauptsächlich digital, um sich dann größtenteils der Analogtechnik zuzuwenden. Doch vor Kurzem ging er zurück in den Rechner.
Scheps: “Zurück in den Rechner zu gehen, war keine klangliche Entscheidung, sondern ich habe wiederentdeckt, dass mir das eigentlich sogar Spaß macht. Aus kreativer Sicht ist es wirklich cool. Außerdem ist es toll, an drei oder vier Songs gleichzeitig arbeiten zu können. Und auch wenn die Leute wissen, was es heißt, auf einem Pult zu mischen, rufen sie mich dennoch eine Woche später an und bitten mich um detaillierte Veränderungen im Mix!
Anfangs dachte ich nicht, dass ich wieder komplett in den Rechner wechseln würde, sondern je nach Projekt am Rechner oder am Pult arbeiten würde. Aber seither habe ich nicht mehr am Pult gearbeitet. Übers rechnerinterne Arbeiten habe ich mich länger mit Tchad Blake unterhalten; dabei wurde mir klar: Wenn er, der absolute Analog-Effekte-Verfechter, das hinbekommt, dann gibt’s für mich keine Entschuldigungen. In den letzten Monaten habe ich viele Alben im Rechner gemischt, u. a. von Ziggy Marley und Rodrigo y Gabriela, und ich finde, die klingen klasse. Das Gute daran ist, dass sie wirklich wie meine Mixes klingen.
Ich habe immer noch etwas Outboard über mein Avid HD-I/O als Hardware-Inserts eingebunden; am wichtigsten sind ein Paar 1176-Kompressoren, der Aphex 204 und das Moog Analog Series 500-Delay, die ich meist auf Sachen einsetzte, die keine Recalls erfordern. Momentan verwende ich lediglich einen 1-Fader-Controller, den Frontier Designs Alpha-Track, weil ich die neuen Controller nicht mag − ich kann da nicht schnell genug sagen, welche Spuren ich gerade vor mir habe. Diesen einen Fader benutze ich für alle meine Rides, weil ich für die Automation nicht gerne die Maus verwende. Der Aphex 204 [Exciter] ist vor etwa zehn Jahren rausgekommen, und er ist absolut magisch, besonders auf den Toms.
Nichts anderes kommt ihm auch nur nahe, und die Plugins, die angeblich dasselbe machen, klingen nicht mal ähnlich. Es ist diese eine, ganz spezielle, seltsame Sache, die er macht. Auch das Eurorack Modular-Format ist richtig klasse. Es gibt so viele Firmen, die jede Menge verrückte Klangbearbeitungs-Tools anbieten, dass ich inzwischen 30 HE voller Module habe, mit denen ich machen kann, was immer mir vorschwebt: manuelles Phasing, Wave Folding, verrückte Filter … Es hat mein Interesse am Erforschen von Klängen um ihrer selbst willen wieder entfacht.”
Game Changers: Pro Tools Verbesserungen, Aphex 204 Exciter, Eurorack Modular Format