Dunkelorange leuchtet das quaderförmige Gebäude direkt am Rhein. Was vielleicht nur einige der Passanten wissen, die an diesem Mittag den Rhein entlang spazieren: Die Farbe gibt den Wasserstand des Rheins an, und der ist kurz vor dem Übertreten der Böschung.
Eine Kolonne von Autos fährt langsam mit Warnblinker auf dem Fußgängerweg, das Wasser zur Rechten erreicht schon fast die Straßenhöhe. Den Kofferraum vollgepackt mit Lautsprechern, Traversen und Verkabelung erreicht das Seven Spaces Team schließlich das auf einem Hügel gelegene Pumpwerk.
Unterstütze das Projekt Seven Spaces:
>> Hier gehts zu Startnext <<
Das Ausladen mit einem Hauch Neuschnee vor der Kulisse der Hohenzollernbrücke sieht nur von Weitem romantisch aus, denn das Equipment muss tief unter die Erde getragen werden, in die Pumphalle, in der vier gigantische Wasserpumpen auf ihren Einsatz warten. „Wenn die in Betrieb wären, dann wäre es so laut, wir könnten jetzt hier nicht stehen“, erklärt Ralf Bröcker von den Stadtentwässerungsbetrieben. Kein Wunder, die Pumpen bewegen jeweils 3600 Liter pro Sekunde.
Im ungenutzten Zustand wird die Stille des riesigen Raums nur durch das gelegentliche Wummern der Stadtbahn unterbrochen. Jedes Geräusch zieht eine schier unendliche Hallfahne nach sich – für das Stück Grain of Beauty, das hier binaural aufgenommen werden soll, eine Herausforderung. Flächige harmonische Sounds treffen auf harte industrielle Samples, Klavier auf Eisenkette, Spieluhr auf indische Saiteninstrumente.
Das Spiel mit Nähe und Distanz gelingt wunderbar, die meisten Lautsprecher und der Kunstkopf sind auf der mittleren Ebene des Gebäudes positioniert, einzelne Signale füllen den Raum aus der Tiefe der Motorenebene.
Ebenfalls um 3D-Sound-Aufnahmen geht es in der Sound & Recording Ausgabe 04/16:
Sound & Recording 04/16 – Dante Special
In der Sound & Recording-Ausgabe 04/16 steht die Studio-“Verkabelung” mittels Dante-Netzwerks im Mittelpunkt. Dazu waren wir im Chellow Park Studio in England, wie auch bei Toneblasphemy, die bereits auf Dante umgestellt haben. Außerdem besuchten wir das neueingerichtete aber original 50er Jahre Studio namens Moonshine Records. In der Mixpraxis lauschen wir That’s the Spirit von Bring Me The Horizon und Henning Verlage analysiert Jack Garratts Breath Life.
Getestet haben wir das Audio-Interface Apollo Twin USB, den offenen Studiokopfhörer Audio Technica ATH 370x und das Grenzflächen-Kondensatormikrofon TG D71c von Beyerdynamic. Zu guter Letzt interviewten wir Marco Haas aka T.Raumschmiere über sein neues Album King of Gnarz.
>> Hier kannst du die Sound&Recording-Ausgabe 04/16 versandkostenfrei bestellen <<
Sound Designer und Projektleiter Patrick Leuchter verbringt nach dem Aufbau viel Zeit mit dem Mix im Raum. Mit den Ohren des Kunstkopfs braucht es aufmerksames Equalizing, damit sich die mittleren und tiefen Frequenzen nicht aufschaukeln. Doch auch im High-End ist das Mikrofon nicht zimperlich, hört es doch so hochauflösend wie ein Neugeborenes. Das kann für erwachsene Ohren schnell zu viel sein.
Neben der binauralen Version wird es auch eine Stereoversion jedes Tracks geben, bei Stücken wie „Grain of Beauty“ wird sofort klar warum: der Mix klingt über Kopfhörer beeindruckend binaural, über Lautsprecher verfälscht die Phantommitte und die gewohnte Direktheit der Signale. Man muss sich dann nur merken, welche der beiden CDs man sich ins Auto legt…
Die CD Seven Spaces Cologne ist ab 01.07.2016 beim Kölner Independent-Label Acoustic Motion Concepts erhältlich.
Für Leser von Sound&Recording ist die CD ab sofort vergünstigt bestellbar.
Bei Interesse genügt ein Eintrag unter http://www.amc-records.com/kontakt.
Die Partner von Seven Spaces Cologne sind:
Sound & Recording (www.soundandrecording.de)
Georg Neumann GmbH (www.neumann.com)
FOCAL (www.focal.com)
Köln International School of Design (www.kisd.de)
NATURSTROM AG (www.naturstrom.de)
Kommentare zu diesem Artikel
Pingbacks