Nick Launay verfolgt seinen Old-School-Approach auf moderne Weise
von Redaktion,
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Der Engineer, Mixer und Produzent Nick Launay hat mit Public Image Ltd, Gang of Four, Killing Joke, The Birthday Party, Kate Bush, Talking Heads, David Byrne, INXS, Midnight Oil, Grinderman, Lou Reed, The Cribs, Supergrass, The Living End, Yeah Yeah‘s, Arcade Fire und Nick Cave gearbeitet.
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Der gebürtige Brite verbrachte die ersten fünf Jahre seiner Karriere in den Townhouse Studios in London, arbeitet heute aber auch regelmäßig in Australien und den USA. Gegenwärtig lebt Nick Launay in Los Angeles, wo er die meisten seiner Aufnahmen im Seedy Underbelly Studio macht, das seinem besten Freund John Kuker gehört.
Nick Launay: »Als Pro Tools 24-Bit/96-kHzfähig wurde, war das ein Game Changer für mich. Erst recht, als ich hörte, wie sich der Sound verbessert, wenn man eine gute Clock an Pro Tools anschließt. Ich verwende den Lavry Stereo AD-122-96, damit klingt Pro Tools viel analoger. Bis dahin klang Digital für mich dünn und nervig. Ein weiterer Game Changer war, dass viele Plugins richtig gut und kreativ wurden. Meine neuen Techniken sind hauptsächlich Tricks, den Sound so warm und analog wie möglich zu machen.
Wenn ich z. B. das Schlagzeug mische, schicke ich die Kick durch ein Gate mit einem Sansamp dahinter. Ich behalte den ursprünglichen Kick-Sound und kombiniere ihn mit dem übersteuerten Sans – Amp-Sound; ich spiele mit beiden herum, bis sie sich ergänzen und die Tiefen unglaublich klingen. Ich jage auch die Snare durch ein Gate und dann durch einen EQ mit einem Emperical Labs Distressor dahinter; die Bässe hebe ich stark an, bis ich eine Note in der Snare finde, die mir gefällt. Dann kombiniere ich wieder den komprimierten Snare-Sound mit dem Original. Das ergibt einen sehr dicken und warmen Sound.
Durch dieses sehr gezielte Squashing von bestimmten Frequenzen erhalte ich einen Sound, der in meinen Ohren so ähnlich klingt wie das, was ich zu analogen Zeiten bekommen habe. Analog verzerrt und komprimiert den Sound auf angenehme Weise. Ich verwende auch den Decapitator, um das zu erreichen. Der ist drastischer als analoges Tape, aber er gibt mir das gleiche Gefühl.
Was ich heute tue, ist nichts anderes ist als mich daran zu erinnern, wie es klang, als alles noch 100 % analog war, und das dann auf meine digitale Arbeit anzuwenden. Man könnte auch sagen, ich verfolge meinen Old-School-Approach auf ziemlich moderne Weise!«
Game Changers: Pro-Tools-Verbesserungen, Lavry Clock, ADAM P22- Monitorboxen, Soundtoys Decapitator, E.A.R. 660 Compressor