Direkt der Beginn des neuen Albums Hardwired… to Self-Destruct macht sehr schnell klar, was einen beim elften Metallica-Studio-Album erwartet: mehr back to the roots und weniger experimentell im Vergleich zum Vorgänger Death Magnetic. Hardwire, der Opener und gleichzeitige Namensgeber des Albums, strotzt vor Hunger, Kompromisslosigkeit und Unzufriedenheit: Schnelle Breaks, Uptempo-Drums und ein Riff-Gewitter, in das Hetfield auf typische Weise ein We’re So Fucked brüllt, sind gute Vorzeichen für das, was sie als Teil der Big Four am besten können: klassischen Thrash-Metal. Zwar gab es laut Hetfield eigentlich gar keinen zwingenden Plan, an einem neuen Album zu arbeiten, es sei zunächst viel mehr darum gegangen, eine kreative Bestandsaufnahme des Materials aus den letzten Jahren zu machen — doch alleine bei den 800 Riffs, welche nur Hetfield aufgenommen hatte, war wohl offensichtlich, dass man gleichzeitig an einem neuen Aufnahmen arbeiten würde. Ein Doppel-Album ist es geworden; 12 Songs mit im Schnitt über sechseinhalb Minuten Spiellänge. Die erneute Zusammenarbeit mit Greg Eidelman (Black Sabbath, Slayer, Red Hot Chili Peppers) hat einen im von ihm ebenso produzierten Vergleich zum Vorgänger deutlich präsenteren, druckvolleren und direkteren Sound hervorgebracht. Und wenn das Albumcover die Gesichter der vier Bandmitglieder zeigt, die zu einem Kopf gemorpht sind und ihre Münder aggressiv aufreißen, dann wird hier mit der Musik gehalten, was es suggeriert: Wut, Unzufriedenheit und Energie. Gleichsam wird eventuelle Skepsis, ob Metal oder Hardrock heutzutage noch relevant sein könnte, im Keim erstickt.