Als tückisch kann sich bei einem Audio PC in einem Homestudio eine On-Board-Grafiklösung erweisen. Auf älteren Systemen führte eine solche „Shared Memory“ Grafik, die also Teile des Hauptspeichers abzwackt, rasch zu Knacksern in der Audiowiedergabe, schon bei geringer CPU-Belastung. Bei den neusten Intel HD 3000 und 4000 Grafiklösungen scheint dieses Problem entschärft zu sein. Doch wer in seinem Homestudio auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte lieber ein Notebook mit dediziertem Grafikchip und eigenem Grafikspeicher wählen.
Keineswegs vernachlässigen sollte man beim Audio PC die Ergonomie:
Ein schlechtes Display ist ein absolutes K.O.-Kriterium für ein Laptop, denn der Bildschirm lässt sich ja nicht austauschen. Leider sind nach wie vor spiegelnde Displays weit verbreitet, da sie auf den Laien elegant wirken. Wenn man aber aus seitlicher Position, etwa beim Einspielen von Instrumenten, auf ein glattes Display schaut, sieht man oft nur Reflexionen von Fenstern und Lampen. Zum Arbeiten im Homestudio sind daher matte Bildschirmoberflächen sehr viel besser geeignet.
Zum Laptop (rechts: glänzend) wurde ein externer Monitor (links: matt) angeschlossen. Die Spiegelung auf dem glänzenden Display des Laptops macht das Arbeiten extrem unbequem.
Bildschirmfläche darf beim Audio PC ruhig groß sein
Ansonsten macht Recording auf physikalisch größeren Notebooks mehr Spaß als auf kleinen. Die Mixer- und Spurenansichten von DAW-Programmen erfordern eine gewisse Bildschirmfläche, die allerdings auch durch erweiternde Monitore erzielt werden kann (s. Bild oben).
Im Homestudio ist außerdem eine Tastatur mit abgesetztem Zehnerblock praktisch, wie man sie erst ab dem 15-Zoll-Format findet. Die meisten Audiosequenzer verwenden nämlich den Zehnerblock für Laufwerksfunktionen wie Start, Stop und Record.