Logic Pro X wurde im Vergleich zu älteren Versionen mit zahlreichen, sehr nützlichen Features aufgerüstet. Insbesondere »Track Stacks«, »Flex Pitch« und »Smart Controls« ermöglichen einen sehr schnellen Workflow.
Auch mit der Implementierung von MIDI-Plug-ins direkt im Mixer befreite man den Sequenzer von schweren Altlasten.
Eine positive Überraschung sind der »Drummer « und der »Drum Kit Designer« − ein tolles Produktionswerkzeug und zudem inspirierendes Kompositions-Tool, das mit dem Helferlein Apple Loops, einer Sammlung vorgefertigter Soundpatterns, schnell viel Spaß macht.
Logic Pro X gibt es nur als Download-Version und so fällt ein schwermütiger Blick auf den großen Karton von Logic 9, der neben mehreren CDs ein gedrucktes Handbuch beinhaltet. Dennoch ist neben dem über 900 Seiten starken PDF besonders die neue »Dynamische Hilfe« praktisch, welche sich im »Inspector« einblenden lässt und je nach Mausposition Bedienelemente und Funktionen erklärt.
Neben der dunkelgrauen Farbgebung fällt zuerst auf, dass die Transportleiste im Gegensatz zu Logic 9 von unten nach oben gewandert ist. In erster Linie ist das praxisgerechter, da man so bei der Arbeit dem Dock nicht mehr versehentlich in die Quere kommt. Zusätzlich ist nun ein Vollbildmodus vorhanden, hilfreich gerade für den Einsatz am 13″-MacBook.
Zu den bekannten Marker- und Tempospuren gesellt sich eine »Arrangement Spur«. Wie in Cubase oder Reason kann man beliebige Bereiche im Arrangement als Song-Part definieren, also etwa »Intro«, »Strophe« oder »Chorus«. Beim Verschieben dieser Arrangement-Marker folgen alle darunterliegenden Regionen inklusive der Automationsknotenpunkte.
Im Gegensatz zur DAW von Steinberg allerdings fehlt hier noch ein weiteres Fenster, um die Arrangement-Marker in Echtzeit und taktgenau anzuspringen oder eine Wiederholungsanzahl numerisch für die einzelnen Parts festzulegen − ganz zu schweigen von so mächtigen Kompositionstools wie dem Chord-Track in Cubase 7.
Ein sehr nützliches neues Feature wiederum sind die sogenannten »Track Stacks«, mit denen sich ausgewählte Spuren zum »Ordnerstapel« und »Summenstapel« wandeln lassen. Letztere Variante ist eine hilfreiche Methode, wenn sich virtuelle Klangerzeuger im Stack befinden, die gemeinsam einen Layer-Sound wiedergeben sollen. Im Mixer werden die diese Spuren auf einem Aux-Track zusammengefasst, der sich mit Insert- und Send-Effekten versehen lässt. Ein bisschen hat man sich also bei StudioOne und Ableton Live umgeschaut.
Ebenfalls in dunkelgrauer Farbe erscheint der Mixer. Die »State Plates« der Plugins, um es mit den Worten von Avid auszudrücken, sind hier dreigeteilt, sobald sich der Mauszeiger darüber befindet. So kann man die Inserts auch ohne zusätzlich gehaltene Tasten austauschen, öffnen und deaktivieren. Nur einen wichtigen Punkt hat Apple vergessen:
Es ist leider immer noch nicht möglich, alle Inserts in einem Kanalzug gleichzeitig abzuschalten, geschweige denn im kompletten Mixer, wie es im aktuellen Cubase der Fall ist. Schade, könnte man so doch schnell die Resultate der vorgenommen Einstellungen − wichtig z.B. beim Einsatz von Saturations-Plug-ins im Mix − überprüfen.
Nach Cakewalk Sonar, Steinberg Cubase, Motu Digital Performer und anderen hat auch Logic mit »Flex Pitch« eine weit klaffende Lücke geschlossen. Wie der Name schon vermuten lässt, kümmert sich diese Funktion um Audiobearbeitung. Im Gegensatz zu »Flex Time« werden aber nicht Transienten in der Zeitdomäne verschoben, sondern tonale Informationen manipuliert.
Der große Vorteil gegenüber der Konkurrenz ist hierbei, dass dazu kein separates Editor-Fenster geöffnet werden muss, denn nach einer kurzen Analyse lassen sich die erkannten Segmente direkt im Audiomaterial nach oben oder unten pitchen.
Das ist super, um mal eben einen missratenen Ton zu korrigieren! Wenn es doch etwas detaillierter sein darf, gelangt man über die Taste [E] in die klassische Ansicht im Stile von Melodyne.
Mittlerweile kann Logic mittels mobiler Devices gesteuert werden. Dank Logic Remote kann das iPad oder iPhone mit der auf dem Mac laufenden Software verknüpft werden, sodass die mobile Steuerung der DAW ermöglicht wird.
Wie gut sich Logic Remote in den Workflow integrieren lässt, haben wir ausgiebig getestet: Hier geht es zu unserem Testbericht zu Apples Logic Remote Software!
Die Frage, mit welcher Software die eigenen Projekte realisiert werden sollen, stellt sich eigentlich immer. Wenn ein Mac vorhanden ist, die ersten Songs mit Garageband aufgenommen sind und eine Affinität zu Apple besteht, ist Logic Pro bestimmt keine schlechte Wahl, wenn es um die Musikproduktion geht. Klarerweise schläft jedoch auch die Konkurrenz nicht, die ebenso leistungsfähige Software produziert. Was also tun?
Wir haben den Markt für euch gesichtet und die beliebteste Sequenzer-Software getestet, um euch einen Überblick zu verschaffen: Hier geht es zu unserem großen Sequenzer-Vergleichstest, bei dem wir Steinberg Cubase, Apple Logic Pro, Avid Pro Tools, Cockos Reaper, Ableton Live, Propellerhead Record, Samplitude Pro, Cakewalk Sonar und PreSonus StudioOne gegenüberstellen.