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Was ist ein Mikrofonvorverstärker?
Ein Mikrofonvorverstärker unterscheidet sich prinzipiell nicht von anderen Verstärkern. Wie jede Schaltung, die als Verstärker gebraucht wird, wird ein Eingangssignal im Mikrofonvorverstärker so verstärkt, wie es zur weiteren Verarbeitung des Signals nötig ist: Das Eingangssignal des Mikrofons erfährt im Vorverstärker oder Preamp eine Verstärkung, sodass das Ausgangssignal in ein Audio Interface oder ein digitales oder analoges Mischpult eingespeist werden kann.
Viele handelsübliche Mischpulte und Interfaces verfügen über eingebaute Preamps, sodass kein separater Vorverstärker zwischen Mikrofon und dem jeweiligen Gerät geschaltet werden muss. Jedoch kann es manchmal ratsam sein, verschiedene Preamps mit unterschiedlichen Schaltungen auf etwaige Instrumente mit unterschiedlichen Klang auszurichten. Daher stellt sich vor allem im professionellen Studio die Frage, welches Instrument welche Art von Vorverstärker benötigt, um seinen gewünschten Klang zu entwickeln.
Wie auch die Funktion des Mikrofonverstärkers die eines klassischen Verstärkers ist, ähnelt der idealisierte Schaltplan eines Mikrofonvorverstärkers dem einer jeden als Verstärker gebrauchten Schaltung: Es handelt sich hierbei um einen klassischen Spannungsverstärker, der mithilfe einer Transistorschaltung oder einer Röhrenschaltung realisiert sein kann. Im Vergleich zur Transistor-Technik soll die Röhre ihren eigenen warmen Sound beisteuern.
Wozu brauche ich einen Mikrofonvorverstärker?
Eines ist klar: Um das Ausgangssignal des Mikrofons auf die nötige Stärke zu bringen, damit es im Mixer nicht verschwindet, bedarf es eines Vorverstärkers. Bei Mikrofonen, die auf einem Kondensator basieren, liefert der Vorverstärker zudem die zu ihrem Einsatz benötigte Phantomspeisung.
Doch brauche ich tatsächlich einen separaten Preamp, wenn eine solche Schaltung im Mixer oder Interface bereits verbaut ist? Tatsächlich scheint es so zu sein, dass sich externe Preamps dann lohnen, wenn die Leistung der Vorverstärker der vorhandenen Geräte dem mit ihnen zu verwirklichenden Vorhaben nicht mehr genügt.
Wenn das Recording großflächig oder die Aufnahme des Gesangs einem bestimmten Sound entsprechen soll, der zum Beispiel auf eine Vorverstärkung mit Röhre angewiesen ist, empfiehlt sich der Kauf eines guten Preamps. Allgemeine Empfehlungen, wann eine externe Verstärkung ratsam und der Kauf eines Preamps fürs Mikrofon empfehlenswert ist, lässt sich wie so oft nicht pauschalisieren. Ein guter Test scheint jedoch der folgende zu sein: Wenn die mit einem Mikrofon aufgenommenen Spuren nicht den Sound liefern, der erdacht war, liegt zumindest die Idee nicht fern, die Nutzung eines anderen Preamps zu erwägen.
Welchen Mikrofonvorverstärker soll ich kaufen?
Auf die Frage, welcher Mikrofonvorverstärker denn jetzt angeschafft gehört, lässt sich wie üblich nur antworten: Eben der, der gebraucht wird! Das mag einfach klingen, bedarf aber der reiflichen Überlegung, was denn eigentlich gebraucht wird. Bei dieser sollte offen bleiben, ob es denn jetzt ein Focusrite ISA, ein Gerät von Warm Audio oder ein Underdog eines unbekannten Herstellers werden soll.
Geklärt müssen erst einmal folgende Fragen:
- Wofür will ich den Mikrofonvorverstärker verwenden?
- Bedarf die Verwendung des Vorverstärkers irgendeiner speziellen Technik?
- Wozu könnte ich den Vorverstärker noch gebrauchen?
Die erste Frage zielt ganz klar darauf ab, dass Preamps sich in der Zahl und Art ihrer Kanäle, ihrer Eingänge sowie ihrer Ausgänge unterscheiden: Wenn du nur ein Mikrofonsignal verstärken willst, reicht ein Vorverstärker mit einem Channel. Hast du Größeres geplant, solltest du die Spezifikationen deines zu kaufenden Preamps daraufhin befragen, ob du deine Pläne damit umsetzen kannst.
Die zweite Frage stellt auch keine Überraschung dar: Wie fast immer, wenn es um Verstärker geht, stellt sich die Frage nach Transistor oder Röhre. Muss es ein Röhrengerät sein? Liefern die Röhrengeräte in deiner Preisklasse wirklich den Mehrwert, den du dir versprichst? Das sind Fragen, die deine Entscheidung ebenso lenken sollten wie die Anzahl der Channels.
Die dritte und letzte Frage ist als gut gemeinter Rat zu verstehen: Wenn du schon Geld in die Hand nimmst, um neues Equipment zu kaufen, scheint es nicht verkehrt, sich zu überlegen, welche Projekte in Zukunft anstehen, wozu du einen Preamp noch verwenden könntest. Vielleicht führen dich diese Überlegungen dazu, ein etwas größeres Modell zu wählen, dessen Kapazitäten du nicht direkt ausschöpfen kannst, in absehbarer Zeit aber gerne ausschöpfen willst.
Doch neben all diesen allgemeinen Ratschlägen gibt es natürlich auch eine Empfehlung der Reaktion: Wenn es auch etwas kostspieliger sein darf, haben wir hier unsere Top 5 der Mikrofonvorverstärker zusammengestellt!