Ähnlich wie beim Fußball die Mannschaft die Hauptrolle spielt, ist beim Mixing der Zusammenklang entscheidend, mehr als der Klang eines einzelnen Instruments. Und dennoch kann man einem Gitarrensolo, einem Percussion-Break oder einem besonderen Sound im Mix eine Libero-Rolle geben.
Traditionellerweise nimmt man das Mixing logischerweise nach dem Recording vor, aber vor dem Mastering – wobei diese Schritte im Rahmen moderner Produktionsmethoden an der DAW und je nach Art der Musik mehr oder weniger ineinandergreifen können.
Je nach Mixing-Ansatz kann es beim Mixing darum gehen, die aufgenommene Musik möglichst „naturgetreu“ zusammenzubauen. Oder auch, ganz im Gegenteil: die Musik so zu formen, dass die Instrumente Sounds hergeben, von deren Existenz sie bisher gar nichts gewusst hatten. Musik mixen kann nämlich auch heißen: Musik bearbeiten. Beim Mixing kann Sounddesign sehr bewusst betrieben werden.
Was braucht man, wenn man selber Musik mixen will? Nun, wenn man nicht gerade Hardware-Mischpult und -Effektgeräte zur Verfügung hat, findet man auch in der DAW sehr brauchbare Mixer und Plugins. Essenziell ist allerdings, dass man das Mixing-Ergebnis jederzeit klar und realistisch hört. Daher sind Studiomonitore und ein Studio-Kopfhörer unverzichtbare Hardware für gutes Mixing. Denn im Gegensatz zu HiFi-Equipment sollen diese das Signal nicht „beschönigt“ wiedergeben.
Außerdem empfiehlt es sich, Zwischenergebnisse im Mixing-Prozess immer mal wieder auf anderen Geräten (Radiorecorder) abzuhören, um zu hören, wo der Mix noch Feinschliff gebrauchen kann. Damit auch wirklich zutrifft, was Indeep schon 1982 wussten: „There’s not a problem I can’t fix, cause I can do it in the mix“.
Ach ja: Dass wir Euch in Sound&Recording eine regelmäßige Mixing-Serie anbieten, ist ja Ehrensache. Sie heißt Mixpraxis, und wir lassen dort in jeder Ausgabe profilierte Toningenieure, Producer und überhaupt Mixing-Profis ausführlich zu Wort kommen.